Chefs im Deusmauer Moor
Neumarkter Firmen-Chefs im Moor: der Untenehmer-Stammtisch besuchte das Deusmauer Moor
Foto: Prüfling
NEUMARKT. Der Neumarkter Unternehmer-Stammtisch informierte sich im Deusmauer Moor über die Bedeutung der Moore für den Arten- und Klimaschutz.
Die Exkursion stand nach eigenen Angaben schon länger auf der Wunschliste der Firmen-Chefs aus dem Landkreis. Schließlich zähle das Gebiet zu den bedeutendsten Mooren Nordbayerns.
Die Besichtigungstour wurde von der Neumarkter Lammsbräu und vom Neumarkter Landschaftspflegeverband organisiert.
18 Teilnehmer machten sich bei der Führung mit Katrin Mayer und Agnes Hofmann vom Landschaftspflegeverband auf den Weg, das Deusmauer Moor hautnah zu erleben.
Die Exkursion führte zu ausgewählten Landschaftspflegeflächen, die jährlich gemäht werden, um die herausragende Pflanzenwelt zu erhalten und zu fördern. Ohne Pflegemahd würde das Schilf rasch die Flächen erobern – viele konkurrenzschwache Arten würden verschwinden, hieß es. Die Landschaftspflege-Mahd ersetze hier die früher noch praktizierte Streuwiesenmahd der Landwirte. Und so können dort Raritäten wie das Sumpf-Herzblatt, das Fleischfarbene Knabenkraut, die Sumpf-Stendelwurz oder die Schlammsegge weiterhin wachsen.
Auch für die Bekassine, ein in Bayern vom Aussterben bedrohter Schnepfenvogel, sei es wichtig, dass Teilbereiche im Moor über Mahd offen gehalten werden. Dort kann sie mit seinem langen Schnabel nach Nahrung suchen. Das Deusmauer Moor beherbergt sehr bedeutsame Vorkommen dieses extrem gefährdeten Brutvogels.
Per Tonaufnahme konnte das meckernden Geräusch der Bekassine gehört werden. Katrin Mayer sagte, dass diese ungewöhnlichen Laute beim Balzflug entstehen, wenn beim Sturzflug der Wind durch die abgespreizten Schwanzfedern rauscht. Das soll auch erklären, warum die Bekassine auch „Himmelsziege“ genannt wird.
Als weitere wichtige Lebensräume im Deusmauer Moor lernten die Teilnehmer den Bruchwald an der Schwarzen Laber sowie ausgedehnte Schilfflächen kennen.
In der Nähe der Schwarzen Laber, die das Deusmauer Moor durchfließt, wurde übrigens durch Bodengutachten eine Moor-Mächtigkeit von bis zu sieben Meter festgestellt. Das deutet auf die unglaublich lange Zeit hin, in der sich dieses Moor aufgebaut hat. In einem intakten Moor wächst die Moor-Torfschicht nur um etwa einen Millimeter pro Jahr.
02.08.24
Neumarkt: Chefs im Deusmauer Moor