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Sechs Jahre, zehn Monate
Das Gericht sprach eine mehrjährige Haftstrafe aus
Symbolfoto: Pixabay
Die zweite Strafkammer des Landgerichts Nürnberg Fürth verurteilte den 31jährigen Mann am Mittwoch-Nachmittag wegen „Gefährlicher Körperverletzung“. Einer Anklage wegen versuchten Mordes entging der Mann vermutlich nur deswegen, weil er nach der Tat auf Bitten seiner lebensgefährlich verletzten Ehefrau die Rettungskräfte rief. Das wertete das Gericht offenbar als „Rücktritt von der Tat“.
Der Hintergrund der Tat (wir berichteten damals mehrfach) erwies sich im Laufe der zweitägigen Verhandlung als reichlich verwirrend; offenbar hatte das Ehepaar bereits in der Vergangenheit erhebliche psychische Probleme.
So wohnten der 31jährige Mann und seine 30jährige Ehefrau im Haus des Bruders der Frau, nachdem der Ehemann zuvor aus dem Gefängnis entlassen worden war. In dem Haus durften sie aber nur wohnen, weil sie eine Arbeitsstelle vorschwindelten. Deshalb verließ das Paar abends öfter die Wohnung und begab sich an verschiedene Orte im Raum Neumarkt, um dort Zeit zu verbringen und Arbeitsstellen vorzutäuschen.
So war es auch am 26.Februar, als der Mann am Waldrand von Pelchenhofen ein Stück Karton aus dem Kofferraum des Autos holte. Dann habe er plötzlich mit einem Taschenmesser auf seine Frau eingestochen - warum, konnte er vor Gericht nicht sagen.
Es kam danach zu skurrillen Szenen: der Mann habe immer wieder auf seine schwerverletzte Frau eingestochen, dazwischen aber immer Pausen eingelegt und auch schon einmal eine Zigarette geraucht - bevor er erneut zustach. Die Frau erlitt Stiche in den Nacken und in den Hals.
Die Frau konnte trotz ihrer schweren Verletzungen noch auf ihren Mann einreden und bat ihn immer wieder, den Rettungsdienst zu verständigen. Dies tat der Mann schließlich auch - nicht bevor er seiner Frau das Versprechen abnahm, die Tat auf einen Unbekannten zu schieben.
25.09.24
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