Krise wurde geübt
Die Stadtverwaltung mußte sich mit einer - glücklicherweise nur fiktiven - Weltkriegsbombe im Neumarkter Stadtgebiet herumschlagen
Foto: Lisa Niebler
NEUMARKT. Eine Bombe mitten im Neumarkter Stadtgebiet - dieses Szenario wurde bei einer Krisen-Übung im Neumarkter Rathaus angenommen.
Den Kampfmittelfund gab es glücklicherweise in Wirklichkeit nicht, doch das Übungs-Thema war nicht ganz weit hergeholt. Niemand weiß, was seit Kriegsende noch im Untergrund schlummert.
Jetzt fand in der Neumarkter Stadtverwaltung eine wichtige Krisenstabsübung zu dem Thema statt: angenommen wurde „ein möglicher Kampfmittelfund“ mitten im Stadtgebiet.
Der Verwaltungsstab der Stadtverwaltung wurde installiert um bei Katastrophen, Krisen oder koordinierungsbedürftigen Ereignissen rasch und effizient alle städtischen Fachstellen einberufen und deren Fachlichkeiten und Kompetenzen bündeln zu können. Die Mitglieder treten bei Bedarf in einem vordefinierten und entsprechend ausgestatteten Stabsraum zur Beratung, Entscheidungsfindung und Überwachung der Umsetzung der zu treffenden Maßnahmen zusammen.
Angesichts vielfältiger Krisen- und Bedrohungslagen, die auch kommunale Verwaltungen treffen können, stellen die regelmäßige Fortbildung der Stabsmitglieder und das Beüben der Stabsarbeit wichtige Bausteine in der städtischen Krisenvorsorge dar, hieß es. Häufiger werdende Extremwetterereignisse und damit verbundene Schadenslagen können genauso den Zusammentritt des Stabes erforderlich machen wie der Fund von Kampfmitteln, Energieversorgungsausfälle oder Angriffe auf die kommunale IT-Infrastruktur.
In der Stabsübung, bei der ein Fund eines Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg angenommen wurde, übten die verschiedenen Ämter und Sachgebiete der Stadtverwaltung das Abarbeiten der vielfältigen Herausforderungen, die ein Kampfmittelfund mit sich bringt: Die reichen von der nötigen Evakuierungsanordnung über Straßensperrungen, die Umleitung des ÖPNV, die Verlegung von Schul- und Kindergartenbetreuungsangeboten, die Bereitstellung von Maschinen und Baumaterial für eine Entschärfung der Bombe, die Abschaltung von Strom- und Gasversorgung bis hin zur Sicherstellung einer Notunterbringung für Menschen aus dem Absperrbereich.
Die Übung bot den Mitgliedern des Krisenstabs eine wertvolle Gelegenheit, in einem realistischen Rahmen ihre Rollen und die Abläufe im Stab zu verinnerlichen, hieß es von den Verantwortlichen. Ziel sei es gewesen, die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Fachstellen zu stärken und insbesondere die organisatorischen Prozesse und die Kommunikationswege zu optimieren.
Oberbürgermeister Markus Ochsenkühn leitete den Stab und zog ein positives Fazit: Es sei beeindruckend gewesen zu sehen, wie gut alle Beteiligten vorbereitet waren und wie engagiert und professionell sie agiert hätten.
Die Konzeptionierung des Stabes und die Durchführung der Übung wurden von den Referenten und Fachleuten im Notfall- und Krisenmanagement, Dr. Sandra Kreitner und Christian Haas begleitet.
30.09.24
Neumarkt: Krise wurde geübt