Ersten Betriebsrat gewählt
Bei der Firma Thule in Neumarkt wurden die Stimmen zur Betriebsratswahl ausgezählt
Foto: Rebecca Frank
NEUMARKT. Erstmals in der Firmengeschichte der Firma Thule wurde am Standort Neumarkt ein Betriebsrat gewählt. Neun Betriebsräte nehmen ihre Arbeit auf.
Die Gewerkschaft sieht die erfolgreiche Wahl bei dem Dachboxen-Hersteller als „ein starkes Zeichen der Geschlossenheit der Belegschaft“. 80 Prozent hatten sich beteiligt.
Die schwedische „Thule Group“ kaufte im Jahr 1977 die Neumarkter Firma „Jetbag“, die sich damals mit Auto-Dachboxen einen Namen gemacht hatte. Der Firmenname „Jetbag“ steht übrigens noch heute - wie „Tempo“ oder „Jeep“ - als Gattungsname für das Produkt. Thule wurde mit der Übernahme der Neumarkter Firma der weltweit größte Hersteller von Dachboxen.
Einen Betriebsrat hatten die über 200 Neumarkter Mitarbeiter allerdings bisher nicht - obwohl sie „von Anfang an“ einen wollten, wie Rico Irmischer von der IG Metall sagte: „Jetzt haben sie ihn. Und das ist fantastisch“.
Die Beschäftigten der Firma Thule GmbH in Neumarkt haben sich erstmals in der Firmengeschichte einen Betriebsrat gewählt, teilte jetzt der Wahlvorstand mit. 163 der insgesamt 206 wahlberechtigten Arbeitnehmer hatten ihre Stimme abgegeben.
„Mit einer Wahlbeteiligung von rund 80 Prozent und wenigen ungültigen Stimmen sind die neun Mitglieder des Betriebsrates sowie weitere elf Ersatzmitglieder gewählt worden“, hieß es vom dreiköpfigen Wahlvorstand.
Die Gewerkschaft hat die Beschäftigten auf dem Weg zu ihrer Interessensvertretung begleitet und unterstützt. Am 11. September fand die Wahlversammlung statt, in der die Beschäftigten den Wahlvorstand wählten. Dieses dreiköpfige Gremium hat seitdem die Betriebsrats-Wahl organisiert.
Über die hohe Wahlbeteiligung habe man sich sehr gefreut, hieß es vom Wahlvorstand. Das zeige, "dass wir den richtigen Nerv getroffen haben und die Kollegen einen Betriebsrat wollen".
Betriebe mit Betriebsrat sind Untersuchungen der gewerkschaftsnahen Hans Böckler Stiftung nach produktiver, erwirtschaften höhere Gewinne und zahlen bessere Löhne an ihre Beschäftigten. Die Produktivität in Betrieben mit Betriebsrat sei gut zwölf Prozent höher als in Betrieben ohne Betriebsrat, sagte Irmischer. Wo Mitbestimmung herrsche, seien Beschäftigte zufriedener, die Arbeitsbedingungen seien besser und Konflikte würden minimiert. „Es müsste also im Eigeninteresse jedes Arbeitgebers liegen, einen Betriebsrat zu gründen“.
14.11.24
Neumarkt: Ersten Betriebsrat gewählt