„Notbesetzung“ in der Krippe

Im Münster sind schon einmal der Engel und das Hirtenvolk zu sehen
Foto: Wittmann
NEUMARKT. Weil die „wichtigsten“ Figuren derzeit bei der Neumarkter Krippenausstellung aushelfen ist in der Münsterkrippe nur eine „Notbesetzung“ zu sehen.
Im Reitstadel ist man seiner Zeit etwas voraus und feiert mit dem Münsterfiguren bereits das „Epiphaniasfest“, dem gemeinen Katholiken eher als „Dreikönig“ ein Begriff. Die Weisen aus dem Morgenland und ihr Gefolge und natürlich auch Maria und Josef mit dem Heiligen Kind sind deshalb dort momentan unentbehrlich.
Deshalb wird man heuer die Herbergsuche erst gegen Ende des Advents auf der Münsterbühne sehen können. In der Zwischenzeit proben dort schon mal der Engel und das Hirtenvolk für die Heilige Nacht.
Und im Zentrum hat der barocke Münsterengel seinen Auftritt. Er ist kein süsslicher "Nazarenerengel" - er hat nicht einmal Flügel. Der Neumarkter Gabriel trägt kniehohe Kohortenstiefel und einen stilisierten Harnisch mit der zungenförmigen "Zaddelschürzen" und dem römischen Kurzrock. Solche Kostüme trugen seinerzeit auch die Sänger und Schauspieler in der barocken Oper, die als "Himmlische Läufer" das Nahen der Götter ankündigten. Die barocken Krippenfiguren hatten dort ihre Vorbilder.
Wer in der Vorweihnachtszeit angeregt durch die Münsterkrippe und die Neumarkter Krippenausstellung gar nicht genug Krippenpracht anschauen kann, für den lohnt sich die Fahrt nach Freystadt in den Keller des Franziskanerklosters, wo an den ersten drei Adventswochenenden etwa 30 Krippen zu sehen sind. Und auch in die andere Richtung ins Stadtmuseum Amberg lockt der Krippenzauber. Der Amberger Krippenverein feiert dort mit einer großen Krippenschau sein 100jähriges Bestehen.
03.12.24
Neumarkt: „Notbesetzung“ in der Krippe