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Neue Lok ist 90 Tonnen schwer und 2450 PS stark

NEUMARKT. Die einen spielen verschämt im Keller mit der Spielzeug-Lokomotive, andere kaufen gleich eine echte Lok mit fast 2500 PS.

Zum Spielen wird die vierachsige, diesel-elektrische Lokomotive vom Typ DE 18 des Herstellers Vossloh Rolling Stock bei der Firmengruppe Bögl allerdings nicht gebraucht - sie muß richtig arbeiten.

Damit will das Bauunternehmen nicht nur die hauseigene Strecke zwischen Neumarkt und Sengenthal betreiben, sondern darf dank einer Zulassung zum Betrieb auf dem deutschen Schienennetz auch Züge über den Bahnhof Neumarkt hinaus bis in den Großraum Nürnberg oder nach Regensburg fahren.

Jetzt erreichte die fabrikneu aus dem Kieler Werk überführte Lok das Stammwerk der Firmengruppe in Sengenthal. Mit einer Leistung von 1800 kW, was etwa 2450 PS entspricht, handelt es sich um die aktuell leistungsstärkste Mittelführerhauslokomotive auf dem europäischen Markt.


Gleichzeitig zeichne sich die DE 18 durch ein Motormanagement aus, das die Einhaltung der Emissionsgrenzwerte nach Stufe V sicherstellt, hieß es. Die Motoren sind für den Einsatz von synthetischem HVO-Kraftstoff nach EN 15940 vorbereitet, einem Kraftstoff, der 90 Prozent weniger CO2 enthalten soll.

Für die Lokführer von Max Bögl bedeutet der Erwerb der neuen DE 18 Lokomotive eine wesentliche Erleichterung der Logistikaufgaben. Bisher wurden die im Laufe der Zeit immer anspruchsvoller gewordenen Rangieraufgaben mit zwei älteren dreiachsigen Rangierlokomotiven erledigt. Nun ist es möglich, auch Ganzzüge mit einem Gewicht von über 2000 Tonnen problemlos im Werk zu rangieren und über die firmeneigene Anschlussbahn vom Werk Sengenthal zum Bahnhof Neumarkt zu befördern.

Die neue Lok wird ihre Leistungsfähigkeit auch unmittelbar unter Beweis stellen können. So wird die Hauptaufgabe bis ins Jahr 2026 hinein zunächst darin bestehen, die Tübbingzüge für den Brenner Basistunnel – im Regelfall täglich ein knapp 2000 Tonnen schwerer Ganzzug – im Werk zu rangieren und nach Neumarkt zu fahren, wo sie zur Weiterfahrt nach Steinach in Tirol von einer E-Lok übernommen werden.

Neben den täglich verkehrenden Tübbingzügen verlassen im Laufe eines Jahres auch zahlreiche Schwellenzüge das Werk. Ebenso werden immer wieder Baustellen über den Schienenweg mit Betonfertigteilen versorgt, zum Beispiel für Windkrafttürme, Parkhäuser und Hallen. In Spitzenzeiten kommt es vor, dass bis zu drei beladene Züge pro Tag das Werk verlassen.

Wesentliche technische Merkmale der 17 Meter langen Lok sind ihr Gewicht von 90 Tonnen und eine Höchstgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern.

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ISSN 1614-2853 23. Jahrgang

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