7419 Wintervögel wurden heuer im Landkreis gezählt


Die Amsel schwächelte etwas - die rückläufigen Zahlen sind aber nicht besorgniserregend
Foto: Jill Dieroff/LBV-Archiv
NEUMARKT. 294 Naturfreunde zählten an drei Tagen im Januar 7419 Wintervögel im Landkreis Neumarkt und meldeten sie an den Landesbund für Vogel- und Naturschutz.

Der am häufigsten beobachtete Vogel war natürlich wieder der Hausspatz, gefolgt von seinem Verwandten vom Lande, dem Feldsperling, und der Kohlmeise.

Nicht besorgniserregend, aber doch sinkende Ergebnisse gab es bei der Amsel: ihre Zahl ging im Landkreis wie auch in ganz Bayern etwas zurück.

Vom 10. bis 12. Januar zählten Naturfreunde die gefiederten Besucher in ihren Gärten im Rahmen der größten bürgerwissenschaftlichen Mitmachaktion in Deutschland, die der bayerische Naturschutzverband LBV gemeinsam mit seinem bundesweiten Partner NABU durchführt. Den Titel des häufigsten Wintervogels verteidigte auch bayernweit erneut der Haussperling. In den Fokus flogen jedoch auch andere Arten: zum Beispiel der Bergfink, ein Wintergast aus Skandinavien und Nordosteuropa, den viele zum ersten Mal überhaupt sahen, sagte LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson. Zudem bestätigen viele Meldungen des Hausrotschwanzes, dass immer mehr Zugvögel, die eigentlich im Mittelmeerraum überwintern, im Freistaat bleiben.

Bergfinken brüten in den Birken- und Nadelwäldern Skandinaviens und Nordosteuropas. Im Winter ernähren sie sich hauptsächlich von Bucheckern. „In den Wäldern Schwedens gibt es heuer allerdings nicht genug Buchensamen, um die Millionen Bergfinken, die dort erfolgreich brüten, durch den Winter zu füttern“, sagte Angelika Nelson. Auf der Suche nach Nahrung kommen sie deshalb bis nach Bayern.

Die Ergebnisse würden zeigen, dass die Amsel in den bayerischen Gärten am Zählwochenende etwas weniger präsent war. „Auch wenn die Meldungen von Amseln im Vergleich zum vergangenen Jahr etwas zurückgegangen sind, sind die Zahlen aus 2025 mit Blick auf die Meldungen der letzten 20 Jahre zum Glück nicht besorgniserregend“, sagte die LBV-Ornithologin. In anderen Bundesländern, beispielsweise in Mecklenburg-Vorpommern, sei der Einbruch der Amselpopulation sehr viel deutlicher. Ausschlaggebend für die wenigeren Beobachtungen ist möglicherweise das Usutu-Virus. Der von Stechmücken übertragene Erreger führt bei Vögeln, vorwiegend Amseln, zu einer meist tödlich verlaufenden Erkrankung.

An die Spitze flattert in diesem Jahr einmal mehr der Haussperling, obwohl er in einigen Großstädten, besonders im Raum München, fast verschwunden ist. Kohlmeise und Feldsperling folgen ihm aufs Siegertreppchen, im Landkreis Neumarkt allerdings in umgekehrter Reigenfolge.


Bayernweit beobachteten die Menschen im Durchschnitt 31,3 Vögel und 8,2 unterschiedliche Arten pro Zählort. „Auch wenn das wieder etwas mehr als im vergangenen Jahr ist, zeigt uns der langfristige Trend bei der Aktion leider dennoch, dass die Anzahl und Vielfalt der gemeldeten Vögel im Mittel abnimmt“, sagte die LBV-Ornithologin. Wie viele Vögel sich am Zählwochenende an der Futterstelle zeigen, hängt immer auch von den Wetterverhältnissen ab. Die waren in diesem Jahr wegen des Kälteeinbruches zum Zählwochenende günstig, da viele Arten bei Schnee und Frost vermehrt ans Futterhäuschen kommen.

Die nächste Vogelzählung findet vom 9. bis 11. Mai statt. Dann rufen LBV und NABU die Menschen auf, bei der „Stunde der Gartenvögel“ die Brutvögel in den Gärten und Parks zu erfassen.

Die Ergebnisse aus dem Landkreis Neumarkt:
  1. Haussperling 1367
  2. Feldsperling 1066
  3. Kohlmeise 974
  4. Blaumeise 820
  5. Amsel 650
  6. Elster 352
  7. Grünfink 226
  8. Buchfink 224
  9. Rotkehlchen 170
  10. Buntspecht 147
  11. Kleiber 147
  12. Schwanzmeise 117
  13. Türkentaube 116
  14. Stieglitz 102
  15. Eichelhäher 90
  16. Kernbeißer 89
  17. Bergfink 79
  18. Wacholderdrossel 72
  19. Star 68
  20. Rabenkrähe 62
  21. Goldammer 50
  22. Sumpfmeise 47
  23. Tannenmeise 46
  24. Blässhuhn 38
  25. Erlenzeisig 28
  26. Ringeltaube 26
  27. Gimpel 25
  28. Grünspecht 25
  29. Zaunkönig 23
  30. Weidenmeise 14
  31. Graugans 13
  32. Haubenmeise 12
  33. Dohle 12
  34. Turmfalke 11
  35. Sperber 11
  36. Höckerschwan 10
  37. Silberreiher 10
  38. Saatkrähe 8
  39. Stockente 8
  40. Kolkrabe 8
  41. Kormoran 7
  42. Straßentaube 7
  43. Wintergoldhähnchen 6
  44. Mäusebussard 4
  45. Hausrotschwanz 4
  46. Zilpzalp 3
  47. Graureiher 3
  48. Rotmilan 3
  49. Gartenbaumläufer 3
  50. Gänsesäger 2
  51. Habicht 2
  52. Rostgans 2
  53. Eisvogel 2
  54. Mittelspecht 2
  55. Heckenbraunelle 2
  56. Gebirgsstelze 1
  57. Jagdfasan 1
  58. Mönchsgrasmücke 1
  59. Wanderfalke 1
02.02.25
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