Vögel werden gezählt


Der Hausrotschwanz, „Vogel des Jahres“, wurde im letzten Jahr im Landkreis Neumarkt 29 Mal gesichtet
Foto: Tunka Zdenek/LBV Bildarchiv
NEUMARKT. Von Freitag bis Sonntag wird auch im Landkreis Neumarkt wieder bei der traditionellen „Stunde der Gartenvögel“ gezählt.

Im letzten Jahr landeten nach dem Dauer-Sieger Spatz der Star und die Amsel auf den Podiumsplätzen. Heuer gilt ein Haupt-Augenmerk besonders auch den Schwalben.

Vielleicht kann man bei der Mitmachaktion auch den „Vogel des Jahres“ entdecken, den Hausrotschwanz. Im letzten Jahr wurde er immerhin 29 Mal im Landkreis beobachtet. Damals machten 111 Vogelfreunde im Landkreis mit und meldeten insgesamt 2487 Vögel an den Landesbund für Vogel- und Naturschutz.

Der Mai ist gekommen und mit ihm erstrahlt die Natur in voller Pracht: Es blüht, summt und zwitschert an jeder Ecke. Überall gibt es jetzt Spannendes zu entdecken – besonders in der Vogelwelt. Kohlmeisen sausen mit Futter im Schnabel zu ihren Jungen, Blaumeisen verteidigen lautstark ihre Nistkästen und in Hecken und Sträuchern erklingen die Lieder von Mönchsgrasmücke, Zaunkönig und Rotkehlchen.

Vom 9. bis 11. Mai lädt die „Stunde der Gartenvögel“ dazu ein, dieses Naturspektakel bewusst zu erleben: Einfach eine Stunde lang die Vögel im Garten, auf dem Balkon oder im Park beobachten und die höchste Anzahl jeder Vogelart, die innerhalb dieser Stunde gleichzeitig beobachtet wird, dem bayerischen Naturschutzverband LBV melden. „Jede Meldung hilft uns, Bayerns Vogelwelt besser zu verstehen“, sagt die LBV-Vogelexpertin Dr. Angelika Nelson. Die „Stunde der Gartenvögel“ ist eine gemeinsame Aktion des LBV und seines bundesweiten Partners NABU.


Im Rahmen der „Stunde der Gartenvögel“ können Naturbegeisterte mit etwas Glück auch den Hausrotschwanz, Vogel des Jahres 2025, entdecken. Er ist zurück aus seinem Winterquartier und fliegt auf der Jagd nach Insekten durch Gärten und Parks. Beim Bestimmen lohnt sich genaues Hinschauen: „Auf den ersten Blick können sich der Hausrotschwanz und sein naher Verwandter, der Gartenrotschwanz, sehr ähnlich sehen“, erklärt Angelika Nelson. Beide Arten haben einen auffälligen rostroten Schwanz. Das Männchen des Hausrotschwanzes wirkt jedoch insgesamt dunkel, mit einer grauen bis rußschwarzen Kehle und Brust. Im Gegensatz dazu hat der Gartenrotschwanz einen weißen Stirnfleck und einen orangerot gefärbten Bauch. Besonders knifflig ist die Unterscheidung bei den Weibchen: Die Hausrotschwänzin erscheint mausgrau, während der weibliche Gartenrotschwanz eher beige-braun gefärbt ist und eine leicht orangefarbene Brust hat. „Ein verlässliches Unterscheidungsmerkmal ist der Gesang: Der Hausrotschwanz singt neben melodischen Tönen auch knirschende und kratzige Elemente, während der Gartenrotschwanz mit einem melodiösen, klaren Gesang auf sich aufmerksam macht.“

Teilnehmer können auch Vögel melden, die sie zwar nicht gesehen, aber eindeutig am Gesang erkannt haben. Dabei können Apps behilflich sein, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Vogelstimmen erkennen. „Apps zur Bestimmung von Vogelstimmen sind eine wertvolle Unterstützung – gerade, wenn sich die Vögel jetzt im Mai im dichten Grün verstecken“, sagt die LBV-Vogelexpertin. „Trotzdem sollte man die vorgeschlagenen Ergebnisse immer kritisch hinterfragen und am besten mit einer Beobachtung absichern.“

Der LBV bittet in diesem Jahr außerdem darum, ein Augenmerk auf Schwalben zu richten. Im vergangenen Herbst sind viele der Flugkünstler aufgrund von anhaltendem Starkregen verhungert oder erfroren. „Nach den dramatischen Verlusten im letzten Herbst wollen wir jetzt wissen, wo und wie viele Mehl- und Rauchschwalben durch die Lüfte sausen“, so die Vogelexpertin.

Die Beobachtungen vom Zählwochenende melden Teilnehmende bis zum 19. Mai online oder per Post.

Die Ergebnisse aus dem Jahr 2024:

  1. Haussperling 449
  2. Star 374
  3. Amsel 248
  4. Feldsperling 209
  5. Kohlmeise 194
  6. Blaumeise 185
  7. Elster 137
  8. Ringeltaube 55
  9. Rotkehlchen 47
  10. Mehlschwalbe 46
  11. Mauersegler 44
  12. Türkentaube 44
  13. Grünfink 41
  14. Buntspecht 41
  15. Rauchschwalbe 37
  16. Stieglitz 35
  17. Hausrotschwanz 29
  18. Buchfink 25
  19. Rabenkrähe 23
  20. Straßentaube 21
  21. Bachstelze 17
  22. Turmfalke 14
  23. Goldammer 12
  24. Mönchsgrasmücke 12
  25. Rostgans 11
  26. Eichelhäher 10
  27. Kleiber 9
  28. Dohle 9
  29. Kernbeißer 9
  30. Rotmilan 8
  31. Stockente 7
  32. Mäusebussard 7
  33. Girlitz 7
  34. Graureiher 6
  35. Gartenrotschwanz 6
  36. Erlenzeisig 5
  37. Grünspecht 5
  38. Sperber 5
  39. Schwanzmeise 4
  40. Nilgans 4
  41. Gimpel 4
  42. Sumpfmeise 4
  43. Weidenmeise 3
  44. Kolkrabe 3
  45. Kuckuck 3
  46. Zilpzalp 3
  47. Mittelspecht 2
  48. Zaunkönig 2
  49. Feldlerche 2
  50. Gebirgsstelze 2
  51. Klappergrasmücke 2
  52. Schwarzkehlchen 1
  53. Habicht 1
  54. Gartengrasmücke 1
  55. Tannenmeise 1
  56. Wanderfalke 1
  57. Nebelkrähe 1
06.05.25
Neumarkt: Vögel werden gezählt
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