„Alles andere als prickelnd“


Landräte aus Niederbayern und der Oberpfalz trafen sich mit Vertretern der HWK und IHK
Foto: Christine Hollederer
NEUMARKT. „Alles andere als prickelnd“ sei die wirtschaftliche Lage in Deutschland, hieß es bei einem Austausch der Wirtschaft mit der Politik.

Landräte aus der Oberpfalz und aus Niederbayern trafen sich dazu mit Vertretern der IHK und der Handwerkskammer. Auch Landrat Willibald Gailler war nach Cham gefahren.

Handwerkskammer-Präsident Dr. Georg Haber und die IHK-Präsidenten für die Oberpfalz und für Niederbayern Christian Volkmer und Thomas Leebmann informierten die Landräte über die aktuelle Lage in der Wirtschaft und im Handwerk aus ihrer Sicht.

Die Herausforderungen klingen im Handwerk, in der Industrie und im Handel sehr ähnlich, fasste es der Amberger Landrat Richard Reisinger als Sprecher der Oberpfälzer Landräte zusammen: überbordende Bürokratie, hohe Energiekosten und Fachkräftemangel. Für letzteres müssten die Korridore weit offengelassen werden, um Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen, ein unkontrollierter Zuzug von Flüchtlingen wie in den vergangenen Jahren sei hingegen nicht mehr zu stemmen gewesen. Landkreise, Städte und Kommunen seien „absolut am Limit“ gewesen.

Inzwischen seien die Zahlen der Flüchtlinge tendenziell rückläufig. Das seien Signale, die der Landkreistag immer gefordert habe; nun gehe es in die richtige Richtung.


„Den Herausforderungen der Zeit könne man nur mit einer starken Wirtschaft entgegentreten“, sagte der Präsident des Bayerischen Landkreistags Thomas Karmasin. Die neue Bundesregierung habe in den vergangenen Wochen positive Signale gesetzt, es herrsche Aufbruchsstimmung, und die Tendenz in der Wirtschaft zeige nach oben.

70 Prozent der Mittel aus dem Sondervermögen Infrastruktur des Bundes, insgesamt 70 Milliarden Euro, müßten in die kommunale Infrastruktur fließen, hieß es. Man brauche diese Mittel, um den massiven Aufholbedarf bei der kommunalen Infrastruktur anzugehen und die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.

Die aktuelle Haushaltslage der Städte und Kommunen sei alarmierend. Umso wichtiger sei eine gut laufende Wirtschaft als Motor für steigende Steuereinnahmen, sagte Bezirkstagspräsident Franz Löffler: „Ohne Wirtschaft ist alles nichts“.

Die Vertreter der Wirtschaft sahen vor allem beim Bürokratieabbau Nachbesserungsbedarf. Aber auch die Kosten für Strom und Gas spielten für Unternehmen eine entscheidende Rolle, um langfristig kalkulieren zu können und eine Planungssicherheit zu haben. Forderungen der Kammern an die Politik in Berlin sind auch, die Zuwanderung von Arbeitskräften zu erleichtern, die Potenziale von geflüchteten Menschen besser zu nutzen und Arbeitszeiten flexibler zu gestalten.
03.06.25
Neumarkt: „Alles andere als prickelnd“
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