„Leichte Erholung“


in der Bau-Branche melden die Unternehmer bessere Geschäfte
Foto: IG Bau
NEUMARKT. Frühlingserwachen in der Region - die Konjunkturumfrage der IHK meldet eine leichte Erholung bei der Geschäftslage der Unternehmen.

„Dienstleister, Bau und Handel melden uns wieder bessere Geschäfte. Bei der Industrie, der Hotellerie und dem Gastgewerbe zeigt man sich verhalten“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes bei der Vorstellung der Ergebnisse.

Nach einer vorübergehenden Entspannung zu Jahresbeginn nähmen die Meldungen über stark gestiegene Rohstoff- und Warenpreise wieder deutlich zu, hieß es. Zudem berichteten branchenübergreifend 20 Prozent der Unternehmen von gestiegenen Forderungsausfällen wegen Insolvenzen bei Kunden oder Lieferanten. Die Höhe der Arbeitskosten, vor allem die der Lohnnebenkosten, drücke zusätzlich.

Die Unternehmen könnten Preissteigerungen nicht mehr an die Kunden weitergeben. „Es kommt jetzt darauf an, dass die neue Regierung in Berlin die wirtschaftsfreundlichen Punkte ihres Koalitionsvertrags schnellstmöglich umsetzt“, sagte Helmes.

Die Exportentwicklung in der Industrie ist seit Anfang 2024 rückläufig und erreicht im Frühjahr 2025 lediglich das Vorjahresniveau. Besonders die regionalen Hersteller von Gebrauchs- und Verbrauchsgütern setzen weiterhin auf internationale Absatzmärkte: 62 Prozent erwarten in diesem Bereich steigende Auslandsumsätze. Im Falle eines Rückgangs der US-Nachfrage erwarten einige Exportunternehmen einen verschärften Wettbewerb mit chinesischen Anbietern auf Drittmärkten.


Über alle Branchen hinweg bleibt das Investitionsverhalten zurückhaltend. Besonders gering ist die Investitionsbereitschaft in den Bereichen Bau, Handel und Tourismus. Für 34 Prozent der Betriebe reichen die angekündigten Maßnahmen und das staatliche Investitionspaket derzeit nicht aus, um eigene Investitionen im Inland zu starten oder auszubauen.

Noch würden die Unternehmen Planungssicherheit vermissen, hieß es. Doch erste Signale aus dem neuen Koalitionsvertrag sowie das Ende der politischen Unsicherheit zusammen mit saisonalen Effekten würden sich positiv auf die Geschäftserwartungen auswirken. Erstmals seit 2022 überwiegen die optimistischen Stimmen in der dreimal jährlich stattfinden Konjunkturumfrage wieder.

Ein Viertel der Betriebe erwarte in den kommenden Monaten eine höhere Auslastung. 44 Prozent setzten auf eine Belebung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung durch die Lockerung der Schuldenbremse auf Bundesebene. Die Stimmung in der Industrie bleibe jedoch durch den anhaltenden Zollstreit getrübt: 64 Prozent der Betriebe rechnen für ihre Geschäfte nicht mit einer baldigen Erholung.

Auf dem regionalen Arbeitsmarkt wird es nach Angaben der Befragten wenig Impulse geben. Über alle Branchen gesehen überwiegen mit 22 Prozent der Antworten die Betriebe mit Beschäftigtenreduktion, 13 Prozent wollen Personal aufbauen. Damit bleibt auch der saisonal übliche Beschäftigungsaufbau in Bau und Tourismus weitgehend aus. Gleichzeitig besteht der Fachkräftemangel für jedes zweite Unternehmen als Risikofaktor weiter.

neumarktonline-Leser können sich den Konjunkturbericht hier herunterladen.
25.06.25
Neumarkt: „Leichte Erholung“
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