Bundesweites Vorbild
NEUMARKT. Die Neumarkter VHS wird als bundesweites positives Beispiel für die Integration von Behinderten gelobt.
Die Programme der Volkshochschulen sind verteilt, und bald beginnen bundesweit die neuen Kurse. "Vielerorts gibt es interessante Angebote, aber nur selten für geistig behinderte Menschen und kaum integrativ", bedauert die
Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung. Dabei sei gerade die Volkshochschule (VHS) geeignet, die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung voranzutreiben.
Als positives Beispiel wird dabei ausdrücklich die Volkshochschule Neumarkt erwähnt.
Um geistig behinderte und nicht behinderte Menschen zusammenzubringen, sind Kurse im künstlerischen Bereich ideal, da hier nicht die intellektuelle Leistung zählt, sondern die Kreativität, die allen Menschen innewohnt. Im westfälischen Schermbeck hat sich aus einem integrativen Volkshochschul-Kunstkurs sogar ein selbstständiges, namhaftes Kunstatelier entwickelt, das bundesweit ausstellt.
Menschen mit geistiger Behinderung wünschen sich aber auch spezielle Angebote, um sich weiterzubilden. Hier bietet beispielsweise die Volkshochschule Neumarkt Kurse wie "Umgang mit Geld" oder "Sicher reden im Alltag" an.
In Neumarkt besteht eine gute Zusammenarbeit zwischen der Lebenshilfe, dem Behindertenbeirat der Stadt und der örtlichen VHS. So ist Petra Bärnreuther als erfahrene Sozialpädagogin, die behinderte Menschen in einer Werkstatt betreut, bei der Organisation der Kurse dabei. Sie betont, wie viel es den Teilnehmenden mit Behinderung bedeutet, wie jedermann zur Volkshochschule gehen zu können. "Es stärkt ihr Selbstwertgefühl.
Genau das sei der richtige Weg, so Gerhard Heß, Mitarbeiter des Fort- und Weiterbildungsinstituts "inForm" der Bundesvereinigung Lebenshilfe mit Sitz in Marburg. Er hat die Erfahrung gemacht, dass Volkshochschulen dankbar sind, wenn sie bei den Angeboten für geistig behinderte Menschen Unterstützung bekommen. So sollten die Lebenshilfe-Vereinigungen auf ihre örtliche Volkshochschule zugehen, sie auf das Thema aufmerksam machen und ihre Mithilfe anbieten.
08.09.05
Neumarkt: Bundesweites Vorbild