Einkommen offen legen ?
NEUMARKT. Der SPD Kreisverband hat bereits im Juni in seiner Strategieklausur beschlossen, eine landkreisweite Plakataktion gegen das Büchergeld zu starten.
Dirk Lippmann, stellvertretender Kreisvorsitzender, brachte es auf den Punkt:“ Das Büchergeld ist in höchstem Maß unsozial.“ Es belaste Eltern zusätzlich zu allen anderen Kosten, die gerade am Schuljahresbeginn auf sie zukommen.
Lippmann, von Beruf Lehrer an einer Hauptschule, sieht zudem auch noch Probleme durch "soziale Auslese" auf die Eltern und Schüler zukommen. „In den Klassen müssen die Einkommensverhältnisse offen gelegt werden“, kritisierte Lippmann.
Insgesamt traf die Neueinführung des Büchergeldes im SPD Kreisvorstand auf heftige Ablehnung.
Kreisvorsitzende Carolin Braun verurteilt heftig die "sogenannte Spar-Politik" der Bayerischen Staatsregierung. Klassen mit 36 Schülern, viel zu wenig Lehrer, pensionierte Lehrer an Gymnasien, Stundenausfälle und all zu frühe Auslese seien „sozialer Sprengstoff“, den die CSU hier im Alleingang provoziere. Als „Witz“ bezeichnete Braun in dem Zusammenhang die Idee, Lehrer einzusparen, indem man Klassen verschiedener Jahrgangsstufen zusammenfasst, und das auch noch als pädagogisch erstrebenswertes Ziel verkaufe.
Mit der Plakataktion will der SPD Kreisvorstand die Eltern gezielt auf die verfehlte Bildungspolitik der Bayerischen Staatsregierung aufmerksam machen.
„Wenn wir aus Pisa und den Vergleichen mit anderen Ländern lernen wollen, müssen wir schnell damit anfangen.“, erkläre Dirk Lippmann. „Bayern kann sich nicht leisten, auf das Potential in den Köpfen unserer Kinder zu verzichten.“
14.09.05
Neumarkt: Einkommen offen legen ?