Keine "Saus- und Braus-Projekte"
NEUMARKT. Im Vorfeld der Nominierung eines OB-Kandidaten stellte Flitz einen Aufgaben-Katalog zusammen.
Bei der Wahl am 4.Dezember solle nicht nur über Personen, sondern auch über die zukünftigen Richtlinien der Politik in Neumarkt entschieden werden, hieß es. Nicht die Show solle im Vordergrund stehen, sondern Sachthemen, sagte Flitz-Vorsitzender Dieter Ries.
So sei es wichtig, daß in Zukunft mehr als bisher für Familien und deren Kinder getan werde. Beispielhaft wirke hier zum Beispiel die keineswegs so finanzkräftige Gemeinde Deining, die den Einstieg in den Kindergarten mit einem Zuschuss von 300 Euro je Kind erleichtere.
Weiteres zentrales Thema müssen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für die Beschäftigten in ortsansässigen, mittelständischen Betrieben sein. FLitZ favorisiert Förderprogramme für dringend notwendige Reparaturmaßnahmen im Altstadtbereich auch und gerade für Senioren und Behinderte, und für Investitionen auf dem Sektor Energieeinsparung.
Der Bau einer riesigen Stadthalle, deren Bedarf "mehr als fragwürdig" sei, werde beinahe gänzlich an unserem Arbeitmarkt vorbeigehen - wenn sie denn durch einen Investor jemals gebaut werden sollte, befürchtet Stadtrat Johann Georg Glossner. „Da werden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit leider ausschließlich auswärtige, internationale Großfirmen zum Zug kommen.“
Keinesfalls dürfe weiter den Bürgern mit Gebührenerhöhungen in die Tasche gegriffen werden. Gebührenerhöhungen für Strom und Gas seien in Neumarkt derzeit nicht nötig, da man ohnedies auf Seiten der Stadtwerke erhebliche Gewinne erwirtschafte.
Dem zu nominierenden FLitZ-Kandidaten will man außerdem mit auf den Weg geben, zukünftig mehr für Senioren zu tun, als dies bislang der Fall ist. So müsse unter anderem in Neumarkt der Senioren-Beirat neu ins Leben gerufen werden.
Bei der Nominierungs-Versammlung am Samstag müsse ein Thema unbedingt der "Umgang mit öffentlichen Mitteln" sein, forderte Stadtrat Hans-Jürgen Madeisky. "Unanständig" sei es, dass bei zunehmender Geldknappheit in immer mehr Familien die örtliche CSU auf Kosten der Allgemeinheit „Saus- und Braus-Projekte“ beschließe.
06.10.05
Neumarkt: Keine "Saus- und Braus-Projekte"