Kleinkunst-Reihe beginnt

NEUMARKT. Die Reihe "Kleinkunst in der Residenz" startet am Donnerstag mit dem Auftritt der Leipziger Pfeffermühle in ihr Herbstprogramm.

"Unsere Kleinkunstreihe hat sich gut etabliert und findet heuer immerhin schon zum 4. Mal statt", freut sich Oberbürgermeister Karl über das 2002 eingeführte Kulturprogramm. Mit der Leipziger Pfeffermühle habe man ein in ganz Deutschland bekanntes Kabarett für den Auftakt gewinnen können. Für den Auftritt am 13.Oktober in den Sälen der Residenz gibt es noch Karten in der Tourist-Info in der Rathauspassage, Telefon 09181/255-125.

Die Leipziger Pfeffermühle wird mit ihrem neuesten Programm "Verkehrte Welt" im Festsaal der Residenz scharfen politischen Pfeffer präsentieren. Das 1954 gegründete Kabarett gehört zu den traditionsreichsten Ensembles Deutschlands und bildet einen wichtigen Pfeiler der vielfältigen Leipziger Kulturszene.

Bereits lange vor dem Fall der Mauer sorgte es mit aktuellen, politisch-satirischen Programmen für Furore in Ost und West und hat auch gelegentlich Verbote diverser Produktionen durch die DDR-Zensoren erleben müssen. Im Urteil der Süddeutschen Zeitung avancierte es zum besten deutschen Kabarett.

Wortgewandte Autoren schreiben die Texte den Pfeffermühlern auf den Leib, die sich in ihren Programmen immer wieder als ausgezeichnete Kabarettisten und Schauspieler präsentieren. Dieses mit Musik begleitete Programm garantiert in einer facettenreichen und mitreisenden Inszenierung eine im wahrsten Sinne des Wortes grenzüberschreitende Unterhaltung für Geist und Sinne.

Das Programm "Verkehrte Welt" beginnt schon damit, dass aus dem Wort "Neuwahlen" der unverständliche Begriff "Nelhawuen" wird - einfach indem das Ursprungswort rückwärts gelesen wird. Aber keine Sorge: Ansonsten reden und musizieren die Akteure schon richtig herum. Dabei werden die Besucher laut eigenen Angaben der Pfeffermühle entführt "ganz tief in die Provinz, dort, wo sich Armin Menzel und Carmen Nebel gute Nacht sagen".

Dort, wo noch schmiedeeiserne Gitter die geriffelten Türfenster am Hauseingang zieren, dort, wo es keine Rolle spielt, ob die Couchecke in oder out ist; wo man meint, was man sagt und wo die Kinder noch keine Kids sind. Man erlebt den "Wertewandel" im stinknormalen Familienalltag und das hintersinnige Gespött eines "Papier-Grabschers" im Stadtpark. Man trifft Karl Marx in Paris und zwei ziemlich schräge Globetrotter auf der Suche nach Heimat. Und das alles getreu dem Motto: Lebst du noch oder lachst du schon?

Es spielen Ute Loeck, Jan Gärtig und Marco Schiedt. Für die Musik sorgen Hartmut Schwarze und Steffen Reichelt.
12.10.05
Neumarkt: Kleinkunst-Reihe beginnt
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