Freundeskreis für Senioren
NEUMARKT. Lichte Räume, ein einladender Empfangsbereich mit riesiger Sitzgruppe, ein Speiseplan, "daß einem das Wasser im Munde zusammenläuft". Die Bewohner im zentral und wunderbar am Schlossweiher gelegenen, evangelischen Altenheim sind auch durchweg zufrieden. Davon konnte sich Stadtrat Hans-Jürgen Madeisky (Freie Liste Zukunft) anlässlich seines Besuchs, der mit einem mehrstündigen Arbeitseinsatz verbunden war, überzeugen. Er war einer der Politiker, allerdings nach seinem Bekunden der einzige "politische Nichtprofi", die im Rollentausch "Seitenwechsel" (
wir berichteten) ein Altenheim näher kennenlernen wollten.
Harte Arbeit leisten seiner Meinung nach die Beschäftigten dort, in kleinen Detailbereichen von einigen noch sehr rüstigen Bewohnern unterstützt. Abwechslungsreich wird das Zusammenleben gestaltet: Diavorträge, gemeinsame Gottesdienste, Gymnastikstunden, Weinfest, Sommerfest, Adventsfeiern, Spaziergänge, allein oder in Gruppen.
Besuche durch Personen von außerhalb verschönern das Leben, sind Höhepunkte für die Bewohner. Ein nicht unerheblicher Teil der mehr als 80 Bewohner, überwiegend Frauen, sind aber in ihren Aktionsmöglichkeiten, sei es geistig oder körperlich, mehr oder weniger beeinträchtigt. "Gerade für diese Mitbürger ist der Kontakt mit uns Menschen von draußen sehr wichtig", sagte Madeisky.
"Man erlebt viel Mitgefühl und erfährt Dankbarkeit für die Gespräche", meinte Madeisky, "hier besteht offensichtlich Handlungsbedarf." Da ist beispielsweise die betagte Neumarkterin, jetzt an den Rollstuhl gebunden, die sich wünscht und hofft, mal wieder in die Stadt kommen zu können: "Das letzte Mal war vor bestimmt einem halben Jahr". Verwandte hat sie nicht.
Und spätestens hier stellte sich für den FLitZ-Stadtrat die Frage, "ob nicht der eine oder andere Mitbürger durchaus die Zeit aufbringen könnte zu einem ungezwungenen Plausch hin und wieder. Und ob nicht mancher "junge Pensionist" noch die Kraft hat, einen Rollstuhl durch Neumarkt zu schieben".
Also regt Stadtrat Hans-Jürgen Madeisky an, zu überlegen, eventuell einen Freundeskreis für die älteren Mitbürger im Martin-Schalling-Haus - so heißt das evangelische Altersheim offiziell - zu gründen, "ohne dass daraus gleich eine "erdrückende Verpflichtung" für den Einzelnen erwächst" .
Stadtrat Madeisky bot an, die Sache mit anzustoßen und auch mitzuwirken: "Als erstes können mich Interessierte ja anrufen, dann sollten wir uns mit dem Heimleiter und Leiter des Diakoniezentrums, Stefan Krusche mal zusammensetzen und überlegen, wie wir den Menschen im Alter helfen können." (Madeiskys Telefonnummer: 9562)
24.10.05
Neumarkt: Freundeskreis für Senioren