Lob und Kritik
NEUMARKT. Viel Lob aber auch Kritik, verbunden mit zahlreichen Anregungen, bekamen die Stadtwerke von den Stadträten der Freien Liste Zukunft und den Grünen in der Fraktionssitzung.
Die Stadträte setzten sich mit dem jetzt vorgelegten Jahresbericht 2004 auseinander und zeigt sich erstaunt über die "erheblichen Rücklagen", die man in den Werken gebildet habe.
Angesichts der mehrmaligen Gebührenerhöhungen von Strom Gas und Wasser stelle sich die Frage, ob hier nicht mehr Zurückhaltung praktiziert werden sollte, hieß es. Die Zahl der Menschen, die in finanzielle Engpässe gerieten, nehme nämlich auch in Neumarkt immer mehr zu.
Positiv werten die Stadträte die Tatsache, dass in den Stadtwerken fünf Auszubildende beschäftigt sind. Das seien etwa fünf Prozent der Gesamtbelegschaft. Auch wenn hier noch eine Aufstockung möglich und erwünscht wäre, sei man in jedem Fall " glänzendes Vorbild für die Stadtverwaltung, in der trotz oftmaliger Antragstellung immer noch Null ausgebildet werde". Johann Georg Gloßner nannte dies "eine Schande für die Verantwortlichen in der reichen Stadt, angesichts der vorhandener Jugendarbeitslosigkeit in Neumarkt".
Dringenden Nachholbedarf sieht namens der Fraktion die Vorsitzende Sieglinde Harres im Bereich Eigenversorgung mit Strom und Wärme und mit alternativen Energien. "Eben mal ein Prozent" gewinne die Stadt mit dem Kleinkraftwerk am Freibad selbst."Mit unseren erheblichen Rücklagen sollten wir gerade hierbei erhebliche Impulse für die örtliche Wirtschaft geben, indem wir endlich Kleinanlagen bauen, fördern und noch eingehender Interessenten beraten". Abzuraten sei nach Meinung von Stadtrat Hans-Jürgen Madeisky von Blockheizkraft-Großanlagen, wenn damit "fragwürdige Projekte, wie ein Einkaufszentrum am Unteren Tor und die riesige Stadthalle versorgt werden sollen". "Bei Pleiten" würden die Heizkraftwerke dann zwangsläufig mit in den Strudel geraten.
In der Werksenatssitzung am Montag will Hans-Jürgen Madeisky auch im Auftrag der Fraktion mehr Bemühungen um Trinkwassereinsparung und -Schutz anmahnen, "zum Beispiel mit Blick auf die B 299".
Thematisieren will er die "Parteispenden durch die Stadtwerke mittels Inseraten in Parteizeitungen, insbesondere der CSU". Falls die Anzeigenschaltung nicht sofort eignestellt würde stellten die FLitZ-Stadträte eine Klage in Aussicht.
Finanziellen Spielraum sieht Stadtrat Johann Georg Gloßner dafür, eine langjährige Idee der Grünen und anderer Gruppierungen zu realisieren: Ein Teil des Freibads sollte für den ganzjährigen Betrieb nutzbar gemacht werden und eine Kopplung mit dem bestehenden Hallenbad sei anzustreben.
13.11.05
Neumarkt: Lob und Kritik