Anonymes Schreiben
NEUMARKT. Die heiße letzte Wahlkampfphase wurde für die CSU mit dem Auftritt des OB-Kandidaten in Pölling eingeläutet.
Günther Braun vom CSU-Ortsverband wollte damit die Bürger des Stadtteils noch einmal für die Wahl am Sonntag motivieren. Kandidat Arnold Graf schilderte unter dem Motto "Erfolgreiche Politik für ganz Neumarkt" vor zahlreichen Zuhörern die Entwicklung seiner Heimatstadt, die er seit 33 Jahren als Stadtrat, Fraktionsvorsitzender und Bürgermeister aktiv mitgestalte.
Nun bewirbt er sich um das Amt des Oberbürgermeisters und wolle die erfolgreiche Arbeit von Theo Betz, Kurt Romstöck und Alois Karl fortsetzen. Sein Ziel sei ein wirtschaftlich starkes Neumarkt auf einer gesunden finanziellen Basis, das seinen Bürgern ein hohes Maß an Lebensqualität und persönlichen Entwicklungschancen biete, sagte er.
Eingehend auf den laufenden Wahlkampf wies er auf ein anonymes Schreiben hin, das von Unbekannt an zahlreiche Persönlichkeiten der Stadt ergangen sei. In diesem Schreiben werde seine Entscheidung, in den vorzeitigen Ruhestand zu gehen, um sich ganz der Tätigkeit als Bürgermeister widmen zu können, als "unsozial" bezeichnet. Er lege Wert auf die Feststellung, dass dies ein völlig normaler Vorgang sei, den Tausende in diesem Land beschreiten, ohne dass es daran etwas zu beanstanden gäbe, sagte Graf. Er werde als Oberbürgermeister kein Ruhegehalt beziehen und auch aus einer Tätigkeit als OB keine Ruhebezüge erhalten.
Auch der zweite Vorwurf der "Übergangslösung", die auf sein Alter abziele, gehe an der Realität vorbei. Wenn dem gleichaltrigen Ministerpräsident Edmund Stoiber zugemutet werde, nach Berlin zu gehen, so könne er für sich in Anspruch nehmen, das Amt des Neumarkter Oberbürgermeisters auszuüben. Er sehe das ganze nur als den unanständigen Versuch an, ihn in der Öffentlichkeit zu diffamieren, da man ihm sachlich nichts entgegenzusetzen habe.
In der anschließenden Diskussion wurden von Anwohnern der Hagenstraße die geplante Brücke am Berliner Ring zur Sprache gebracht, deren Für und Wider eingehend erörtert wurde. Der Vorschlag, das Bauwerk zehn Meter weiter Richtung Norden, weg von der Wohnbebauung, zu errichten, brachte einen "neuen Akzent in die Situation", hieß es.
Ein anderes Thema sprach Kreisrätin Heidi Rackl an. Sie bat Arnold Graf, sein besonderes Augenmerk auf die Kleinkinderbetreuung zu richten, damit es Frauen durch ein gezieltes Angebot ermöglicht werde, Familie und Beruf auf einen Nenner zu bringen.
30.11.05
Neumarkt: Anonymes Schreiben