Preise stiegen deutlich
NEUMARKT. Die Inflationsrate in Bayern ist heuer um 2,2 Prozent gestiegen; das ist der höchste Anstieg seit 1994.
Die Verbraucherpreise in Bayern haben sich von November 2005 bis Dezember 2005 im Durchschnitt
um 0,9 Prozent erhöht. Mit ursächlich für den Anstieg des Preisniveaus im Vormonatsvergleich waren
vor allem kräftige saisonbedingte Preiserhöhungen bei Pauschalreisen (+ 31,3 Prozent) und Beher-
bergungsdienstleistungen (+ 24,0 Prozent). Aber auch Obst (+ 5,5 Prozent) und Heizöl (+ 2,8 Prozent)
waren teurer als im Vormonat.
Die Preissteigerungsrate gegenüber dem Dezember des Vorjahres
betrug 2,3 Prozent. Für das gesamte Jahr 2005 errechnet sich ein durchschnittlicher Preisanstieg von
2,2 Prozent; zuletzt hatte die Jahresinflationsrate 1994 höher gelegen.
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung mitteilt, hat sich der Preisauftrieb im
Vergleich zum Vorjahr leicht abgeschwächt. So betrug die Inflationsrate, das ist die Veränderung
des Verbraucherpreisindex für Bayern gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat in Pro-
zent, im Dezember 2,3 Prozent; im November hatte sie noch 2,5 Prozent betragen. Für das ge-
samte Jahr errechnet sich aus den zwölf Erhebungsmonaten ein Preisanstieg von durchschnitt-
lich 2,2 Prozent. Dies ist die höchste Jahresteuerungsrate seit 1994.
Im Vergleich zum Dezember des Vorjahres war bei den Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken
insgesamt ein Preisanstieg von 1,1 Prozent zu verzeichnen. Überdurchschnittliche Verteuerungen gab
es u. a. bei Kaffee (+ 20,0 Prozent), Fischen und Fischfilets (+ 7,3 Prozent) sowie Obst (+ 5,0 Prozent),
während sich Bienenhonig (- 8,1 Prozent) und Butter (- 4,8 Prozent) gegenüber dem Vorjahr verbillig-
ten. Die Preise für Bier erhöhten sich im Durchschnitt um 3,2 Prozent. Noch stärker sind die Preise für
Tabakwaren (+ 6,1 Prozent) gestiegen. Zu diesem kräftigen Anstieg hat ganz wesentlich die Erhöhung
der Tabaksteuer zum 1. September 2005 beigetragen.
Im Energiesektor stiegen die Preise für Heizöl (+ 40,0 Prozent) bei weitem am stärksten. Aber auch die
Preise für Gas (+ 13,6 Prozent), Strom (+ 2,8 Prozent) und Kraftstoffe (+ 12,7 Prozent) lagen deutlich
über dem Vorjahresniveau. Ohne Heizöl und Kraftstoffe gerechnet, wäre der Verbraucherpreisindex im
Dezember gegenüber dem Vorjahr nur um 1,8 Prozent gestiegen.
Die Wohnungsmieten (ohne Nebenkosten) legten im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent zu. Bei den
Wohnungsnebenkosten (u. a. für Müllabfuhr, Frisch- und Abwasser) betrug der Anstieg 0,6 Prozent.
Deutlich niedriger als im Vorjahr waren im Dezember weiterhin die Preise für Personalcomputer und
Zubehör (- 7,5 Prozent) sowie für Fernseh- und Rundfunkgeräte (- 6,9 Prozent). Teurer waren hingegen
Verkehrsdienstleistungen für die Personenbeförderung (+ 3,4 Prozent). Die Preise für Pauschalreisen
(+ 0,2 Prozent) blieben gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert.
Im Vormonatsvergleich, d. h. von Mitte November bis Mitte Dezember 2005, haben sich die Verbrau-
cherpreise in Bayern im Durchschnitt um 0,9 Prozent erhöht. Zu diesem Anstieg haben insbesondere
die kräftigen saisonbedingten Preiserhöhungen bei Pauschalreisen (+ 31,3 Prozent) und Beherber-
gungsdienstleistungen (+ 24,0 Prozent) beigetragen. Auch Obst (+ 5,5 Prozent) und Gemüse (+ 1,9
Prozent) waren teurer als im Vormonat. Von den Gemüsesorten stiegen die Preise für Speisekohl
(+ 21,2 Prozent) sowie Blatt- und Stielgemüse (+ 12,1 Prozent) besonders stark, während die Preise für
Fruchtgemüse (- 4,5 Prozent) zurückgingen. Beim Obst waren für Beeren und Weintrauben (+ 40,9
Prozent) kräftige Preiserhöhungen zu verzeichnen, Zitrusfrüchte (- 6,2 Prozent) waren hingegen billiger
als im Vormonat.
22.12.05
Neumarkt: Preise stiegen deutlich