"Mehr Schaden als Nutzen"
NEUMARKT. Die IHK warnt vor Straßensperrungen für Mautflüchtlinge, wie sie für die B 8 diskutiert werden.
Die Sperrung von Bundesstraßen schadet nach Meinung der IHK Regensburg der Wirtschaft und verlagert den Verkehr lediglich auf untergeordnete Straßen.
Die steigende Zahl der Lastwagen auf Bundesstraßen nach Einführung der Lkw-Maut auf den Autobahnen, hat bei Anwohnern für Ärger gesorgt und die Politik aufgeschreckt. Seit dem 1. Januar 2006 dürfen nun die Straßenverkehrsbehörden Strecken für Transit-Lkws mit einem Gewicht von über zwölf Tonnen sperren.
Derzeit werden in Bayern 15 Streckenabschnitte geprüft, besonders viele Sperrungen seien in der Oberpfalz geplant.
Dr. Brunnbauer, Geschäftsführer der IHK Regensburg, weist darauf hin, dass die meisten Lastautos der regionalen Versorgung der Betriebe und der Bevölkerung dienen. Von der Sperrung wären zwar Regionalverkehre ausgenommen. Eine wirksame Sperrung einzelner Straßen für den Transitverkehr würde aber zu einem enormen Kontrollaufwand führen und den Verkehrsfluss stark behindern.
Außerdem würden die Mautflüchtlinge nicht unbedingt auf die Autobahn zurückgedrängt. Der Verkehr würde lediglich auf andere Straßen verlagert. Dr. Brunnbauer warnt deswegen vor überzogenen Maßnahmen: „Der Wirtschaftsverkehr ist zur Versorgung von Betrieben und der Bevölkerung auf eine funktionierende und jederzeit nutzbare Verkehrsinfrastruktur angewiesen, die Sperrung von Straßen schadet deswegen meist mehr als sie nutzt.“
20.01.06
Neumarkt: "Mehr Schaden als Nutzen"