Handgranate explodierte !

NEUMARKT. Ein 13jähriger Bub wurde am Mittwoch in Hohenfels beim hantieren mit einer scharfen Handgranate verletzt !

Nach Auskunft des Landeskriminalamtes hatte der Bub die Granate, die er hinter dem eltlichen Wohnanwesen gefunden hatte, selbst gezündet. Sein achtjähriger Freund blieb bei der Explosion unverletzt, weil er sich weit genug entfernt befand.

Die zwei Buben hatten die Handgranate beim Spielen gefunden. In der Nähe der Garage zogen sie dann den Sicherungs-Splint aus der Granate und liefen davon.

Die Granate explodierte kurz darauf und verletzte den 13jährigen Buben. Der achtjährige Junge war schon weit genug vom Explosionsort entfernt und blieb unverletzt.


So sieht eine Handgranate aus. Beim Auffinden sollte sofort die
Polizei verständigt werden.
Foto:Wikipedia
Wie ein Sprecher des Landeskriminalamtes am Donnerstag-Vormittag gegenüber neumarktonline sagte, hat auch der 13jährige Junge riesiges Glück gehabt. Entgegen ersten Befürchtungen sind die Verletzungen "glücklicherweise nur sehr leicht", hieß es vom LKA. Er wurde zwar von mehreren Splittern am Kopf getroffen, allerdings sind die Wunden so leichter Natur, daß sie ambulant behandelt werden konnten und das Kind bereits wieder in der Obhut der Eltern ist.

Offenbar war auch der ältere Bub während der Explosion schon so weit von der Granate entfernt, daß die mörderischen Splitter keine große Wucht mehr hatten.

Woher die gefährliche Militärwaffe stammt, kann angesichts der Nähe zum Truppenübungsplatz vermutet werden. " Es handelt sich bei der Granate um ein deutsches Fabrikat", sagte der LKA-Sprecher auf Anfrage von neumarktonline. Der Typ konnte jedoch noch nicht festgestellt werden.

Wie und woher die gefährliche Waffe auf das Privatgelände kam, steht nocht nicht fest. Die Kriminaler werden aber selbstverständlich die örtliche Nähe zum Truppenübungsplatz in ihre Ermittlungen mit einbeziehen, hieß es.

Das Unglück in Hohenfels ist nicht er erste Zwischenfall mit einer Fund-Granate in der Region: Erst im September letzten Jahres hatten fünf Jugendliche im Raum Parsberg eine scharfe Handgranate gefunden (wir berichteten). Sie verständigten damals sofort die Polizei.

Aktualisierung:

Am Donnerstag-Nachmittag wurden in einer Presse-Mitteilung des Landeskriminalamtes die Informationen von neumarktonline bestätigt. Noch am Mittwochabend suchten starke Polizeikräfte die Umgebung der Fundstelle nach weiteren gefährlichen Gegenständen ab, hieß es. Gefunden wurde dabei nichts.

Wie die bisherigen Ermittlungen des Bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) ergaben, wurde die Handgranate von den beiden Jungen auf einer frei zugänglichen Wiese oberhalb des elterlichen Grundstücks des Achtjährigen gefunden und vor der Garage des Anwesens gezündet.

Der 13jährige Bub wurde wegen der erlittenen Kopfverletzungen sofort durch den herbeigerufenen Notarzt in das nächste Krankenhaus gebracht. Dort stellte sich zum Glück heraus, dass nur einige Splitter in der Kopfhaut steckten, die ambulant entfernt werden konnten. Der Bub wurde noch am Mittwoch-Abend vom behandelnden Arzt nach Hause entlassen.

Bei der Handgranate handelte es sich um ein deutsches Modell, wie es aktuell bei der Bundeswehr Verwendung findet. Die genauen Umstände, wie die Handgrante auf die Wiese kam, wird derzeit noch von den Ermittlern untersucht. Fest steht jedoch, dass sie bereits längere Zeit dort gelegen haben muss.

Um sicherzustellen, dass sich keine weiteren gefährlichen Gegenstände in der Umgebung des Fundortes befinden wurde noch am Abend des Vorfalles, zusammen mit Beamten der Polizeiinspektion Parsberg sowie des Einsatzzuges der Polizeidirektion Regensburg, die Umgebung des Fundortes abgesucht. Es wurde jedoch nichts mehr gefunden.

An dem Garagentor entstand durch die Splitter der Handgrante ein deutlich sichtbarer Schaden.

In diesem Zusammenhang bat das LKA darum, dass Eltern ihre Kinder eindringlich darauf aufmerksam machen, dass sie militärische Gegenstände an Ort und Stelle belassen und einen Erwachsenen oder die Polizei verständigen sollen.

Die Polizei: "Gegenstände niemals in Verwahrung nehmen oder damit hantieren, es kann Lebensgefahr bestehen!"

Ein so glimpflicher Ausgang wie in dem aktuellen Fall ist äußert selten, heißt es abschließend in der Presse-Mitteilung des Landeskriminalamtes.
02.02.06
Neumarkt: <font color="#FF0000">Handgranate explodierte !</font>
Telefon Redaktion


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