Muslime brachten Blumen

NEUMARKT. "Respekt voreinander" und "gemeinsames Miteinander" wurden bei einem Treffen des Türkisch-Islamischen Vereins mit OB Thumann betont.

Mit einer unerwartet großen Delegation von zwölf Personen, darunter vier Frauen und zwei Jugendliche, überraschte der Vorsitzende des Türkisch-Islamischen Vereins (TIV) Neumarkt, Erem Kaftan, den Oberbürgermeister.

Kaftan überreichte einen großen bunten Blumenstrauß zum Zeichen des Dankes für das Zustandekommen dieses Treffens, aber auch als Glückwunsch für den "neuen OB, den auch eingebürgerte türkische und muslimische Mitbürger aus anderen Nationen gewählt" hätten.

Weitere Teilnehmer der Gesprächsrunde waren der neue Imam Savan Karar, sowie Celal Gögercin, der "Mann der zwei Kulturen", und der Ausländerreferent im Stadtrat, Georg Jüttner (UPW).

Die Wünsche der muslimischen Mitbürger, deren zahlenmäßig stärkste Gruppe die Türken sind, beziehen sich auf hinreichend große Räumlichkeiten sowohl für religiöse Zwecke wie auch für Freizeit- und Fortbildungsaktivitäten.

Hier sollen - neben den Frauen und Mädchen durch Koch-, Näh- und Sprachkurse - vor allem die Kinder (nachmittags) und die Jugendlichen (nachmittags und abends) gewonnen werden: "Unsere Landsleute sollen auch ihre deutschen Freunde mitbringen", so Erem Kaftan.

Savan Karar, als Imam nicht nur ausgewiesener Koranlehrer, sondern auch studierter Pädagoge, machte deutlich, dass die Muslim in Deutschland "sich öffnen" müssten der Kultur und den Gepflogenheiten der Heimat gewordenen Umgebung, damit im "Respekt voreinander" - ein Schlüsselbegriff des Koran im Umgang mit Andersgläubigen - und "gemeinsamen Miteinander" ein gegenseitig befruchtendes, nicht durch Angst und Misstrauen beherrschtes Zusammenleben gelingen werde. Ein Jahresprogramm der vorgesehen Aktivitäten sollten der Öffentlichkeit rechtzeitig vorgestellt werden.

OB Thomas Thumann freute sich nicht nur über das Blumengeschenk, sondern auch über die kooperative Haltung der Delegation, die aus Türken und Albanern bestand. Er werde sich darum bemühen, der an den großen Festen oft vierhundert Gläubige umfassenden Umma geeignete Räumlichkeiten ausfindig zu machen, die - so Erem Kaftan - "die Mitglieder des Türkisch-Islamischen Vereins durch eigene Kräfte gemäß ihren Bedürfnissen einrichten" würden.

Auch im "Haus der Jugend" sollten sich die muslimischen Jugendlichen engagiert beteiligen. Das Zusammenleben von Einheimischen und Mitbürgern ausländischer Herkunft sei ein beständiges Geben und Nehmen, ein permanantes wechselseitiges Voneinander-lernen.

Der Ausländerreferent im Stadtrat, Georg Jüttner, betonte die "unumgängliche Notwendigkeit", neben der Muttersprache die deutsche Sprache gründlich zu erlernen. Vor allem die Kinder und Jugendlichen müssten an ihre schulische und berufliche Zukunft denken. Deshalb werde in den nächsten Wochen eine zentrale Informationsveranstaltung in Zusammenarbeit mit der IHK Regensburg stattfinden zum Thema "Bildung und Chancen der ausländischen Jugendlichen in der Oberpfalz."

Celal Gögercin, ehemals Mitbegründer des Türkisch-Islamischen Vereins vor fast zwanzig Jahren, übersetzte und erläuterte die türkisch-deutschen Beiträge und bestärkte den Imam und die Vorstandschaft des TIV, weiterhin die Schulkinder in die Hausaufgabenbetreuung der "Initiativgruppe zur Betreuung ausländischer Kinder und ihrer Familien" im Bürgerhaus zu schicken - dies ganz im Sinne von OB Thomas Thumann und des Ausländerreferenten.

Abschließend luden die Vorstände Kaftan und Acakal den Neumarkter Oberbürgermeister und die Neumarkter Bevölkerung ins Johanneszentrum für Sonntag, 23. April, 14 Uhr, zum türkischen "Fest der Kinder" ein, an dem auch der türkische Konsul aus Nürnberg teilnehmen wird.
05.03.06
Neumarkt: Muslime brachten Blumen
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