Umwelt-Pakt startete in Neumarkt
Ein Bild mit Symbolcharakter: Alle politischen Ebenen müssen beim Umweltpakt an einem Strang ziehen. Bundestagsabgeordneter Alois Karl, Landtagsabgeordneter Franz Kuster, Bürgermeister Franz Graf und Oberbürgermeister Thomas Thumann (von rechts) verdeutlichen dies durch ihr Erscheinen bei der Auftakt-Veranstaltung "Umweltpakt Bayern".
Fotos: Erich Zwick
Regierungspräsident Dr. Wolfgang Kunert, Landrat Albert Löhner
und Oberbürgermeister Thomas Thumann zusammen mit den
neuen Umwelt-Paktteilnehmern aus Neumarkt.
NEUMARKT. Es war sicherlich kein Zufall, dass die Auftakt-Veranstaltung zum "neuen" Umweltpakt Bayern ausgerechnet in Neumarkt über die Bühne ging. Wo anders hätten die Ausrichter ein besseres Beispiel aus der Praxis vorzeigen können, als in der Stadt der Neumarkter Lammsbräu, wo sich Ökologie und Ökonomie zu einem umweltverträglichen Wirtschaftswachstum vereinen? Reiner Zufall war es aber, dass deren Chef, Dr. Franz Ehrnsperger, zu seinem 60. Geburtstag geehrt werden konnte.
Gastgeber Landrat Albert Löhner vermochte gar nicht alle aus der illustren Gesellschaft namentlich zu begrüßen, die sich in der Aula des Landratsamtes eingefunden hatten. Die Gästeliste reichte von A bis Z, von der Firma Aicher aus Regenstauf bis zum Unternehmen Zippel aus Neutraubling. Einen besonderen Willkommensgruß bekamen aber Bundestagsabgeordneter Alois Karl, Landtagsabgeordneter Franz Kuster, Bezirksrat Hans Bradl, Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann und natürlich als "Hauptperson" der Regierungspräsident der Oberpfalz, Dr. Wolfgang Kunert, entboten.
Nicht minder herzlich wurden später die neuen Teilnehmer am Umweltpakt begrüßt und ihnen die Mitmach-Urkunden überreicht. Aus Neumarkt waren dies die Firmenchefs der Jura-Gebäude-Service, Kreuzer-Dachbau, Dess Orthopädie, Schuh und Technik und Automobiltechnik Delphi Deutschland.
Nachdem sich Staatssekretär Hans Spitzner hatte entschuldigen lassen, der über "umweltverträgliches Wirtschaftswachstum auf regionaler Ebene" referieren sollte, mußte der Regierungspräsident dessen Part mit übernehmen, ehe er selber seine Gedanken über "Nachhaltigkeitsinitiativen im Regierungsbezirk Oberpfalz" ausbreitete.
Aus Anlass seines 60. Geburtstages, den er am Samstag feierte,
wurde der Chef der Neumarkter Lammsbräu, Dr. Franz Ehrnsper-
ger (2. von links) von Landrat Albert Löhner mit einem Geschenk
geehrt. Links Ministerialrat Dr. Anton Steiner, rechts Landtags-
abgeordneter Franz Kuster, daneben Oberbürgermeister Thomas
Thumann.
In einem Drittel der Gemeinden der Oberpfalz seien inzwischen Agenda-Prozesse in Gang gekommen, zog der Präsident stolze Bilanz und führte den Erfolg darauf zurück, dass "Nachhaltigkeit das Gewissen anspricht." Als leuchtendes Beispiel für ganz Bayern führte Dr. Kunert Landrat Albert Löhner an, der bereits ein Netzwerk geschaffen habe, als andere noch gar nicht daran dachten.
Von diesen Netzwerken müssten alle Landesteile profitieren, selbst die kleinste Kommune dürfe nicht im Abseits bleiben, ermahnte der Regierungspräsident und mit erhobenem Zeigefinger übte er leise Kritik, dass Neumarkt "anfällig für den Metropolregion-Gedanken" sei. Das wird allerdings Dr. Franz Ehrsperger gar nicht so gern gehört haben; denn er war zusammen mit dem damaligen Oberbürgermeister Alois Karl einer der Pioniere, die sich für die "Region Nürnberg" (damals war die Wortschöpfung "Metropolregion" noch nicht erfunden) stark machten.
Vermutlich ohne es zu wollen, widersprach Ministerialrat Dr. Anton Steiner vom Bayerischen Staatsministerum für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, dem Präsidenten, als er in seinem Vortrag über die "Regionalisierung des Umweltpakts Bayern" gemeindeübergreifenden Aktivitäten das Wort redete.
Damit nicht alles graue Theorie blieb, lud zum "Abschluß des Auftakts" Dr. Franz Ehrnsperger zur Besichtigung seiner Brauerei ein, wo der Umweltschutz eine erste Adresse und der Umweltpakt eine Heimat hat.
Erich Zwick
13.03.06
Neumarkt: Umwelt-Pakt startete in Neumarkt