...vor einem Jahr: Erhebliche Stauungen Bewaffnet zum Klauen Einbruch bei Juwelier scheitert Essen am Herd vergessen Straße wieder freigegeben

Überraschendes Ende

NEUMARKT.Das "Punker- Picknick", zu dem am Samstag etwa 80 bis 150 Punks nach Neumarkt gekommen waren, wurde am späten Samstagabend überraschend vorzeitig beendet.

Die Versammlung wurde kurz nach 22 Uhr von der Polizei friedlich aufgelöst, wie Polizei-Chef Helmut Lukas gegenüber neumarktonline sagte. Offenbar war es den Neumarkt-Besuchern für eine Übernachtung im extra bereitgestellten Parkhaus zu kalt.

Im Vorfeld und auch noch den ganzen Samstag über war von einem auf zwei Tage angesetzten "Picknick" der Punker die Rede gewesen. "Denen ist es offenbar zu kalt", sagte Lukas am späten Abend, "da macht sich einer nach dem anderen auf den Heimweg."

Am Sonntag-Morgen wurde dies von der Polizei noch einmal bestätigt:Es gab keine Zwischenfälle, sagte ein Polizei-Sprecher, "wir hatten eine sehr ruhige Nacht".

Das "Punker-Picknick", zu dem angeblich eine "Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands" nach Neumarkt "eingeladen" hatte, war von einem jungen Mann, der sich als "Stellvertretender Bundesvorsitzender" ausgab, wahrscheinlich anders geplant.

Für ihn endete es bereits am frühen Samstag-Nachmittag am Bahnhof mit einem "Katerfrühstück" in Form einer Festnahme. Das Tragen verfassungswidriger Kennzeichen bereitete seinem Ausflug in die Oberpfalz ein jähes Ende. Mit ihm wurden bis zum Samstagabend zwei weitere Gesinnungsgenossen fest- und weitere zwei in Gewahrsam genommen. Ein 13jähriges Mädchen war dem Stress nicht gewachsen, brach in Weinkrämpfe aus und durfte auf der Polizeiinspektion auf die Rückholung durch seine Eltern warten.

Die erste Bilanz am späten Samstag-Nachmittag, die Erster Polizeihauptkommissar Helmut Lukas just an seinem Geburtstag ziehen konnte, war bis dorthin eine positive, und er hoffe zu diesem Zeitpunkt auch, dass dies bis Sonntag so bleibt. Vermutlich hat die starke Präsenz der Bundespolizei am Bahnhof, der Bereitschaftspolizei und der Beamten der Neumarkter Inspektion dazu beigetragen, dass sich beide Seiten "respektvoll begegnen."

Dabei hat die Stadt ihren ungebetenen Gästen - rund 80, nach anderen Angaben etwa 150 - sogar ein Dach über dem Kopf angeboten. Das Aldi-Parkhaus an der Dammstraße wurde den Punkern als Quartier zugewiesen, damit sie nicht im Freien zu nächtigen brauchen. Die Vorräume zu Banken und Sparkassen wurden schon mal vorsichtshalber abgeriegelt, um dem Vandalismus keinen Nährboden zu bieten. Trotzdem birgt die Nacht noch einige Unwägbarkeiten, wenn der Alholspiegel steigt und die Hemmungen fallen, befürchtete man.

Deswegen haben sich unter das überwiegend friedfertige Punkervölkchen auch drei Mitarbeiter des Jugendbüros gemischt, deren pädagogisches Fingerspitzengefühl auf eine harte Bewährungsprobe gestellt wurde. Und auch die Polizei werde "Wache schieben" - aber in einer Entfernung, die nicht provozierend, aber dennoch abschreckend wirkt. Die Vorbereitungen für die Nacht wurden schließich durch den friedlichen Abzug der Punker überholt.

Auf einen friedlichen Ausgang des Punker-Picknicks ließ auch die Tatsache hoffen, dass sich die "rechte" Szene fern hielt und ein Aufeinandertreffen beider Gruppierungen so gut wie ausgeschlossen war. Die "Konkurrenz" hält nämlich an diesem Wochenende in Grafenwöhr "Hof".
Anm.d.Red.: Der angeblich wirklich stellvertretende Vorsitzende der "Anarchistischen Pogo-Partei Deutschlands" hat inzwischen in einem Schreiben an neumarktonline versichert, daß er überhaupt nicht in Neumarkt gewesen sei.

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ISSN 1614-2853 21. Jahrgang

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