Lärmschutz soll kommen


Landrat Löhner, Michael Gottschalk, Josef Gilch und Straßen-
bauamts-Chef Dr. Wolfgang Wüst (v.l.) bei der Besprechung in
Neumarkt.
NEUMARKT. Mit einem neuen Autobahnanschluß bei Neumarkt geht es voran: Die Autobahndirektion Nordbayern hat die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens für die neue A3-Anschlussstelle bei Frickenhofen bei der Regierung der Oberpfalz beantragt. Mit dem angestrebten Bau der Anschlussstelle soll auch der Lärmschutz für die Anlieger verwirklicht werden.

Vor allem der vorgesehene Lärmschutz kommt im Landkreis gut an: Landrat Albert Löhner wertete dies als "besonders erfreulich", nachdem die Nachricht der Autobahndirektion am Freitag in ein Gespräch zwischen ihm und dem Regensburger Straßenbauamt geplatzt war. Dabei besprachen der Leiter des Straßenbaus des Staatlichen Bauamtes Regensburg, Dr. Wolfgang Wüst und der Abteilungsleiter für Neumarkt, Bauoberrat Josef Gilch, zusammen mit Landrat Albert Löhner uns seinen Mitarbeitern Erwin Weikert und Michael Gottschalk von der Abteilung Kreisentwicklung die für 2006 im Landkreis Neumarkt vorgesehenen Straßenbaumaßnahmen.

Für den geplanten Autobahnanschluß bei Frickenhofen beginnt jetzt das Planfeststellungsverfahren, bei dem alle durch das Vorhaben berührten öffentlich-rechtlichen Beziehungen zwischen dem Baulastträger und anderen Behörden sowie betroffenen Privatpersonen rechtlich geregelt werden. Das Planfeststellungsverfahren entspricht in etwa dem Baugenehmigungsverfahren im privaten Bereich.

Die Regierung der Oberpfalz wird in den nächsten Wochen die Pläne zur öffentlichen Einsichtnahme bei der Stadt Neumarkt, der Stadt Velburg und der Gemeinde Pilsach auslegen lassen sowie die von dem Vorhaben betroffenen Fachbehörden und Träger öffentlicher Belange anhören. Die eingegangenen Anregungen und Einwendungen sind dann mit den Einwendern und dem Baulastträger zu erörtern und von der Planfeststellungsbehörde abzuwägen.

Die Autobahndirektion Nordbayern rechnet damit, dass das Verfahren Anfang 2007 abgeschlossen werden kann. Mit dem Bau soll - vorbehaltlich der Finanzierung - zeitnah nach Rechtsbeständigkeit des Planfeststellungsbeschlusses begonnen werden.

Die neue Anschlussstelle wird seit langem vom Landkreis und der Stadt Neumarkt gefordert, um die Verkehrsinfrastruktur zu verbessern und gleichzeitig die Bewohner von Frickenhofen vor dem Autobahnlärm zu schützen.

Eine bis zu drei Meter hohe und über 400 Meter lange Lärmschutzwand entlang der A3 soll künftig dafür sorgen, dass die Lärmgrenzwerte am Tag nicht mehr überschritten werden: Auch die strengeren Nachtgrenzwerte sollen dadurch überwiegend eingehalten werden. Einzelne Gebäude mit geringfügigen Überschreitungen der Nachtgrenzwerte können durch den Einbau von Lärmschutzfenstern geschützt werden.

Zur Kompensation unvermeidbarer Beeinträchtigungen der Arten- und Biotopausstattung durch die Baumaßnahmen sind der Erwerb und die entsprechende Gestaltung einer fünftausend Quadratmeter großen Ausgleichsfläche geplant.

Drei neue Regenrückhalte- und Absetzbecken sollen künftig dafür sorgen, dass die Wasserqualität des Lampertshofener Baches durch das Straßenabwasser nicht verschlechtert wird.

Das gesamte Projekt ist mit rund drei Millionen Euro veranschlagt. Es wird als Gemeinschaftsmaßnahme von der Autobahndirektion Nordbayern zusammen mit dem Staatlichen Bauamt Regensburg ausgeführt. Der Bund als Baulastträger für die Autobahn trägt 82 Prozent der Baukosten, der für die anschließende Staatsstraße 2240 zuständige Freistaat Bayern beteiligt sich mit 18 Prozent. Mehr als 10 Prozent der Gesamtkosten sind für den Lärmschutz vorgesehen.

B 299 im Mittelpunkt

Bei der Besprechung im Neumarkter Landratsamt hatten der Ausbau der Bundesstraße B 299 zwischen Lauterhofen und Neumarkt sowie die Ortsumgehungen Sengenthal und Mühlhausen besonderes Gewicht.

"Diese Bundesstraße ist neben der Autobahn eine der wichtigsten Verkehrs-Achsen durch unseren Landkreis. Daher müssen wir einem verkehrsgerechten Ausbau oberste Priorität einräumen", betonten unisono der Landkreischef und der Leiter des Straßenbauamtes.

Allerdings bereite der geplante Ausbau zwischen Lauterhofen und Pilsach Probleme, weil sich der Grunderwerb sehr schwierig gestaltet. "Wir hoffen, dass die Eigentümer einlenken und damit ein langwieriges und teures Planfeststellungsverfahren verhindert werden kann, damit die begrenzten Finanzierungsmittel nicht in andere Gebiete fließen".

Hinsichtlich der Ortsumgehung Sengenthal hoffen sowohl der Landkreis wie auch das Staatliche Bauamt auf einen Baubeginn noch in diesem Jahr.

Für die ebenfalls als dringlich eingestufte Ortsumgehung Mühlhausen liegt nun die Planung vor. Sie wurde auch bereits mit den beteiligten Gemeinden Mühlhausen und der Stadt Berching besprochen. An der B8 soll bei Parsberg ein Kreisverkehr, eventuell mit Radweg, Richtung Willenhofen errichtet werden, sofern die Haushaltsmittel bereitgestellt werden.

Nachwievor sehr begrenzt sind die Mittel für den Staatsstraßenbau. Hier sollen heuer einige kleine Deckenbaumaßnahmen in Berching, Freystadt und Mühlhausen sowie Velburg durchgeführt werden.

Der Landkreis Neumarkt will seinerseits rund drei Millionen Euro in die Verbesserung seines Kreisstraßennetzes investieren. Als wichtigste Maßnahmen nannten Michael Gottschalk und Erwin Weikert die Kreisstraße Mallerstetten-Dietfurt, die Kreisstraße Litzlohe-Pilach bei Wünn und die Fertigstellung der NM9 am Stöckelsberger Berg.

Als Ergebnis einer sehr guten Kooperation mit dem Staatlichen Bauamt Regensburg wertete Landrat Albert Löhner die Tatsache, dass trotz enormer Finanzknappheit auch im Jahr 2006 im Landkreis einige Straßen- und Radwegebaumaßnahmen wie zum Beispiel an den Bundesstraßen B 299 und B 8 sowie an Staatsstraßen durchgeführt werden können.

"Diese wichtigen Maßnahmen sind nur möglich, weil wir in jährlichen Grundsatzbesprechungen mit der Leitung des Staatlichen Bauamtes eine in allen Bereichen vorbildliche Kooperation entwickelt haben", zeigte sich Löhner dem Straßenbauamt gegenüber sehr dankbar.

"Unsere Anstrengungen richten sich darauf, unserer Bevölkerung und unseren Betrieben, aber auch den Gästen selbst in Zeiten knapper Finanzmittel eine möglichst gute Infrastruktur zur Verfügung zu stellen", sagte Löhner. Das sei die Grundlage für eine gute Zukunftsentwicklung.
24.03.06
Neumarkt: Lärmschutz soll kommen
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