"Sehr positive Bilanz"

NEUMARKT. Auf der am Dienstag in München durchgeführten ordentlichen Jahreshauptversammlung zog der Vorstand der Pfleiderer Aktiengesellschaft eine sehr positive Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr 2005 sowie für die ersten fünf Monate des laufenden Geschäftsjahres, in der er auch die gesetzten Umsatz- und Ergebnisziele für 2006 bekräftigte.

Im Geschäftsjahr 2006 wurden wichtige strategische Weichenstellungen vorgenommen, so daß ein solides Fundament für weiteres Wachstum als fokussierter, internationaler Top5 Hersteller von Holzwerkstoffen geschaffen wurde, heißt es in der Pfleiderer-Pressemitteilung. Nach der im April erfolgreich durchgeführten Kapitalerhöhung und nach Veräußerung des Geschäftsbereiches track systems ist die Pfleiderer AG finanziell, strategisch und organisatorisch in neuer Größe und mit wachsender Kraft in eine ertragreiche Zukunft gestartet.

In seiner Rede an die rund 650 Aktionäre und Gäste berichtete Hans H. Overdiek, Sprecher des Vorstands der Pfleiderer AG, dass die Integration der im Dezember 2005 übernommenen Holzwerkstoff-Aktivitäten von Kunz, wie man der aktuellen Geschäftsentwicklung und den berichteten Zahlen entnehmen kann, gut voranschreitet.

Nach den in 2005 in Nordamerika erfolgten Restrukturierungsmaßnahmen im Panelbereich steigen die EBITDA-Margen inzwischen wieder auf 15 bis 16 Prozent. Zusätzlich konnte durch gezielte Investitionsmaßnahmen und konsequenten Know-how Transfer der Ausstoß der Kunz´schen Anlagen in Westeuropa und Nordamerika deutlich gesteigert werden. Die Auswirkungen werden allerdings in vollem Umfang erst in der zweiten Jahreshälfte 2006 zu Buche schlagen.

Die weiteren strategischen Entwicklungslinien der Pfleiderer AG sind klar definiert, erklärte Overdiek: In Westeuropa gilt es, die Markt- und Wettbewerbsposition weiter zu verbessern, konsequent bestehende Synergiepotenziale zu nutzen und durch Effizienzsteigerungsprogramme die Profitabilität weiterhin nachhaltig zu verbessern. Ferner ist es erklärtes Ziel, über Akquisitionen den Einstieg in den europäischen Laminatfußbodenbereich zu finden, der weiterhin durch hohes Wachstum und gute Margen gekennzeichnet ist und der derzeit unter Konsolidierungsdruck steht.

In Osteuropa zielt die Gesellschaft darauf ab, als etablierter Holzwerkstoffanbieter weiter an der dynamischen Entwicklung Wachstumsmärkte zu partizipieren. Ein Meilenstein ist dabei der Start der Spanplattenproduktion in Russland, einem sehr attraktiven Wachstumsmarkt, der im Juli erfolgen soll (neumarktonline berichtete). Auch der für 2007 erwartete Beginn der MDF-Produktion im polnischen Grajewo bedeutet eine Erweiterung des Pfleiderer Portfolios in Produktbereichen mit überaus attraktiven Margen. Ebenso wurden neue Standorte im Plattengeschäft, aber auch im Laminatbodenbereich für die kommenden Jahre angekündigt.

In Nordamerika ist es die erklärte Strategie, die restrukturierten Holzwerkstoff- Aktivitäten stabil und ertragreich weiter zu entwickeln. Der Schwerpunkt des weiteren Wachstums und weiterer Investitionen sind die Flooring-Aktivitäten mit einem neuen, im Süden der USA, geplanten Standort.

Overdiek erklärte in seinem Rechenschaftsbericht an die ordentliche Hauptversammlung weiter, dass die Stärkung von Effizienz und Ertragskraft, die Teilhabe am Marktwachstum in dynamischen Märkten sowie die Fokussierung auf Produkte und Märkte mit höheren Ergebnismargen und starken Cashflows die zentralen Punkte der weiteren Unternehmensentwicklung der Pfleiderer AG darstellen. Dafür wurden die Grundlagen im abgelaufenen Jahr sowie den ersten Monaten des laufenden Jahres geschaffen.

Per Ende Mai 2006 liegt der Umsatz bei 558 Millionen Euro (Vorjahr 314,8 Millionen Euro), das EBITDA aus laufender Geschäftstätigkeit ist mit 68,2 Millionen Euro (Vorjahr 33,9 Millionen Euro) um mehr als das Doppelte gestiegen. Das Vorsteuerergebnis EBT stieg unter Einbeziehung des Buchgewinns aus dem Verkauf der track systems auf 72,7 Millionen Euro – davon kommen 12 Millionen Euro aus laufender Geschäftstätigkeit. Das entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr von einem Drittel.

Der Vorstand bekräftigte angesichts der positiven Geschäftsentwicklung die Zielvorgaben für 2006, für das mit einem Umsatzvolumen in Höhe von rund 1,4 Milliarden Euro ein EBITDA in Höhe von 200 Millionen Euro erwartet wird. Das entspricht einer EBITDA-Marge von durchschnittlich 14,3 Prozent in 2006. Durch organisches Wachstum und weitere Akquisitionen soll ferner die mittelfristige EBITDA-Zielvorgabe von 16 Prozent erreicht werden.

13.06.06
Neumarkt: "Sehr positive Bilanz"
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