Manager und "Hausmeister"

Der "Facility-Manager" braucht nur noch einzusteigen. Die Vorarbeit haben sie bereits geleistet: Hochbauamtsleiter Thomas Beygang, Stadtbaumeister Rudolf Müller-Tribbensee, Tanja Mertsch, Oberbürgermeister Thomas Thumann, Richard Spies.
Foto: Erich Zwick
NEUMARKT. Die Stadt sucht einen einen "Facility-Manager", und nur die Wenigsten (Achselzucken selbst bei Journalisten) wissen, was das ist. Die Bezeichnung "Hausmeister" kommt schon sehr nahe, auch "Organisator" liegt nicht ganz daneben. Beide Berufe zusammengenommen, noch einen Ingenieur beigemixt, und schon hat man den "Facility-Manager".
Unter sein "Regiment" fällt das technische Gebäudemanagement und das kommunale Projektmanagement der Stadt, und sein Ziel wird es sein, Kosten zu senken, damit sich sein Einsatz erst einmal auszahlt und für die Stadt noch ein schöner Batzen übrig bleibt.
Der künftige Facility-Manager wird in Zukunft Herr über 48 öffentliche und 156 Wohngebäude sein. Bisher musste die Stadt rund drei Millionen Euro pro Jahr für Wartungverträge, Heizung, Wasser, Strom, Müll, Kaminkehrer, Versicherungen, Reinigung und Reparaturaufwendungen ausgeben. Freilich kann der neue Mann die Kosten nicht auf Null zurückfahren, aber allein durch die Koordination der Unterhaltsmaßnahmen durch einen handwerklich versierten Hausmeisterpool lassen sich mehr als nur Trinkgeldbeträge einsparen.
Über die weitreichenderen Aufgaben - von der Objektdokumentation bis zum leidigen Thema Nebenkostenabrechnung - haben die Fachleute aus dem Bauamt unter Federführung von Stadtbaumeister Rudolf Müller-Tribbensee einen detaillierten Katalog erstellt, so dass sich der neue Facility-Manager nur noch ins "gemachte Nest" zu setzen braucht.
Daher galt der Dank von Oberbürgermeister Thomas Thumann neben dem Stadtbaumeister dem Hauptabteilungleiter Hochbau, Thomas Beygang und seinen Mitarbeitern vom Bauamt Tanja Mertsch (EDV-Fachfrau) und Richard Spies.
Große Vorschußlorbeeren erntete die Firma
infas-enermetric mit "FM-Tools". Mit deren
Energie Controlling System konnte der Energieverbrauch im Rathaus von einer halben Million Kilowattstunden vor der Sanierung (1998) auf 259.000 im Jahr 2004 gesenkt werden.
Auch andere Systemhersteller wurden von der Stadt eingeladen, ihre Verfahren in Neumarkt vorzustellen. Darunter auch die Firma Siemens, die aber nicht zum Zug kam. "Die kann sich jetzt verstärkt ihrer Nürnberger U-Bahn-Lachnummer widmen", merkte ein Journalist ironisch an.
Erich Zwick
30.06.06
Neumarkt: Manager und "Hausmeister"