...vor einem Jahr: Erhebliche Stauungen Bewaffnet zum Klauen Einbruch bei Juwelier scheitert Essen am Herd vergessen Straße wieder freigegeben

Sommerball schlägt Fußball

NEUMARKT. Das Städtische Kulturamt mit Dr. Gabriele Moritz, Ulrike Rödl und Rainer Seitz an der Spitze muss einen Pakt mit dem Wettergott geschlossen haben; denn während es rund um Neumarkt donnerte, blitzte und platzregnete, schenkte die Abendsonne dem Landesgartenschaugelände zum Sommernachtsball ein paar milde Strahlen. Dafür und für ihre perfekte Vorarbeit zum Abend unter dem Motto "Vive la France" belohnte Oberbürgermeister Thomas Thumann das Trio mit Blumen und einer Flasche Schampus.

Nachdem das Wetter mitgespielt hatte, war noch ein anderer Hemmschuh zu beseitigen. Aber auch da hatte das Ballereignis gegen das Ball-Ereignis mit 1:0 die Nase vorn. Den Fußballbegeisterten unter den teils festlich, teils leger Gekleideten begnügten sich damit, dass sie über den Spielstand des WM-Matches um den dritten Platz auf dem Laufenden gehalten wurden (Welcher Fußball-Muffel es immer noch nicht weiß: Deutschland besiegte Portugal mit 3:1, womit sich des "Kaisers" schlauer Spruch bewahrheitete: "Der dritte Platz ist besser als der vierte.").

Anders die Ballbesucher, die alle Spitzenplätze hatten: kurze Wege zur Tanzfläche in der Arena, in der die Showband "Artie Benz" fleißig zum Tanz aufspielte, zu den kulinarischen Schlemmereien um Frankreich (Meeresfrüchte und Käsespezialitäten aus der Auvergne) und zu den Getränke-"Tankstellen" (vin rouge et blanc und Bier, bei dem man allerdings "bodenständig" blieb).

Das angekündigte "nostalgische französische Varieté" erwies sich zwar als Kleinkunst vom feinsten, doch die Akteure outeten sich selbst als waschechte Fürther, was aber der Qualität ihrer Darbietung keinen Abbruch tat. Sie waren halt eine echte Alternative zu dem brasilianischen Ballett aus dem Vorjahr, dessen Temperament auf den damaligen Oberbürgermeister Alois Karl (und andere männliche Ballbesucher) übersprang, der diesmal in seiner Eigenschaft als Bundestagsabgeordneter die Liste der eher dünn gesäten Prominenz anführte.

Höhepunkt und Abschluss des Programms, das auch als Ehrerbietung den Gästen aus der Partnerstadt Issoire gewidmet war, die den ganzen Tag über den 35. Geburtstag der Patenschaft mit Neumarkt festlich begangen hatten, bildete das musikalische Feuerwerk in den französischen Nationalfarben. Das Spektakel auf dem nächtlichen Himmel über Neumarkt verfolgten auch viele "Zaungäste" von der Kanalbrücke aus und ließen sich - ohne ausdrückliche Aufforderung - zu begeisterten O- und A-Ausrufen hinreißen.

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ISSN 1614-2853 21. Jahrgang

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