Votum für Frickenhofen
NEUMARKT. Der Deininger Gemeinderat hat sich in einer Resolution klar für eine Autobahnausfahrt Frickenhofen ausgesprochen.
Man wolle die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens zur Autobahnausfahrt bei Frickenhofen
zum Anlass nehmen, die Bestrebungen der Stadt Neumarkt
zur Errichtung der zusätzlichen Autobahnausfahrt und der Ostumgehung
von Neumarkt öffentlich zu unterstützen, hieß es. Ein weitererer wichtiger Punkt der Gemeinderatssitzung war die Sanierung der Volksschule
Deining
Der über die Bundesstraße 8 und die Staatsstraße 2220 rollende Schwerlastverkehr in
Richtung Industriegebiete im Süden von Neumarkt beeinträchtige die Anwohner und die
Fußgänger in den Ortsteilen Deining und Unterbuchfeld.
Mit Errichtung einer Autobahnausfahrt bei Frickenhofen werde das Problem gemildert. Ein
Teil des Verkehrsaufkommens werde sich auf die Autobahn und die Ostumgehung verlagern
und so vom bebauten Bereich ferngehalten.
Bürgermeister Scherer berichtete in der letzten Gemeinderatssitzung über die aktuelle
Entwicklung um die geplante Autobahnausfahrt. Seiner Einschätzung nach war die
Zeit für eine konkrete Diskussion im Gemeinderat bislang nicht reif. Außerdem sollte es
vermieden werden, die sich abzeichnenden Auseinandersetzungen in Neumarkt zu verschärfen.
Mit der Genehmigung der Sanierungs-, Umbau- und Erweiterungspläne und der Zustimmung
zur Vorbereitung der Ausschreibung der Arbeiten hat der Gemeinderat in seiner
letzten Sitzung einen weiteren wichtigen Schritt zur Sanierung des Gebäudes der Volksschule
Deining getan.
Nach gemeinsamer Planungsarbeit mit der Schule und den Elternvertretern und war in der
informellen Sitzung im April dieses Jahres bereits ein Vorentwurf der Planung vorgestellt
worden. Nach langwierigen Gesprächen mit der Schulfachbehörde ist es nun gelungen,
die schulaufsichtliche Genehmigung des Raumprogramms zu erreichen, die auch Grundvoraussetzung
für eine staatliche Förderung ist.
Die Schulaufsicht konnte davon überzeugt werden, dass die vorhandenen Raumgrößen,
die deutlich über den genehmigungsfähigen Größen vergleichbarer Neubauten liegen,
beibehalten werden müssen. Die Räume müssen nicht - nach dem Motto aus zwei mach
drei - zurückgebaut werden. Die Beibehaltung der vorhandenen Raumgrößen bedingt den
Erweiterungsbau, wo die Schulverwaltung, das Lehrerzimmer und der EDV-Raum untergebracht
werden.
Kosten gespart werden können durch den Verzicht auf einen Aufzug, der neben hohen
Investitionskosten auch umfangreiche Wartungs- und Unterhaltungskosten nach sich gezogen
hätte. Das Raumprogramm im barrierefreien Erdgeschoss ist so konzipiert, dass
ein gehbehinderter Schüler hier untergebracht werden kann. Auch der Wunsch der Schule
nach Unterbringung der Verwaltung und des Lehrerzimmers im Obergeschoss kann trotz
des Verzichts auf einen Aufzug realisiert werden.
Auch zu den Fragen zum Themenkomplex Brandschutz gelang in Zusammenarbeit mit
den zuständigen Fachbereichen bei der Regierung der Oberpfalz eine gute Lösung. Die
Aula samt angrenzenden Flurflächen, das geplante Treppenhaus an der Westseite und
sämtliche Flurflächen im Obergeschoss bilden brandschutztechnisch ein „großes Treppenhaus“.
Die offene und transparente Wirkung der Aula samt den angrenzenden Bereichen
braucht nicht durch Ausbildung einzelner Brandabschnitte zerstört werden.
Insgesamt sollen der Schule nach Abschluss aller Maßnahmen 2.303 Quadratmeter Hauptnutzfläche
zur Verfügung stehen. Hiervon entfallen auf die Sanierung 950 Quadratmeter, auf den Umbau 1.125
Quadratmeter und auf die Erweiterung 228 Quadratmeter. Die Nebennutzflächen, wie Flure, Treppenhäuser u.a.,
sind hierin noch nicht enthalten. Neben der baulichen Instandsetzung und der Verbesserung
auf den aktuellen technischen Standard (Wärmeschutz, Heizung, neue Fenster und
Böden etc., Verbesserung der Lüftung und Belichtung der nach Süden orientierten Räume)
spielt die Aufstockung des nördlichen Gebäudetrakts mit den Verwaltungsräumen,
dem Lehrerzimmer und dem EDV-Raum eine wichtige Rolle.
Die Aufstockung rahmt eine
große, nach oben offene und transparent wirkende Aula ein, die einen geeigneten Rahmen
sowohl für schulische als auch außerschulische Großveranstaltungen bietet. Komplettiert
wird das Raumangebot der Schule künftig durch offizielle Räume für die Fachbereiche
Informatik und Kunst sowie einen großen Mehrzweckraum.
Die Kosten beziffert das Architekturbüro nach vorsichtigen Schätzungen auf 2,4 Millionen
Euro. Mit Zuschüssen von etwa 35 Prozent ist zu rechnen. Die Haushalte der nächsten Jahre
werden vom Umfang dieser Investitionsmaßnahme im besonderen Maße geprägt sein und
dem Kostencontrolling wird besondere Bedeutung beigemessen werden.
Die Bauausführung soll auf vier Jahre und die finanzielle Abwicklung im Haushalt auf fünf
Jahre verteilt werden. Die Gewährleistung eines ungehinderten Schulbetriebs gibt die abschnittsweise
Realisierung und die lange Bauzeit vor.
Eine wichtige Rolle bei der Entscheidung des Gemeinderats spielte die Frage des langfristigen
Bestandes der Hauptschule . Das Ministerium äußerte sich auf entsprechende
Anfragen hin in der Frage des Erhalts der Hauptschule zweimal positiv. Die schulaufsichtliche
Genehmigung sei ein weiteres Indiz für den Fortbestand der Schule. Das Ministerium
und die Schulaufsicht gehen auf der Grundlage der aktuellen Geburten- und Schülerzahlen
und der geltenden Vorschriften vom Fortbestand aus.
Eine Garantie für den
Fortbestand können aber beide Institutionen nicht geben. Jedoch selbst beim Eintreten
des „Worst-Case-Szenarios“ bestünde die Möglichkeit der gemeinschaftlichen Nutzung
der Einrichtungen zusammen mit anderen Gemeinden, da auch diese dann ähnliche
Probleme hätten. Von nicht unerheblicher Bedeutung könne sich hier das individuelle Bildungsangebot
und Profil der Schule erweisen.
Da es eine abschließende Sicherheit nicht gibt und schulpolitisch in der nächsten Zeit einiges
in Bewegung geraten könnte, wird man die aktuelle Schulpolitik bis zur Ausschreibung
und Auftragsvergabe im Frühjahr nächsten Jahres sehr sensibel verfolgen und bei
Anzeichen, die gegen einen langfristigen Fortbestand der Hauptschule in Deining sprechen
könnten, eine nochmalige Entscheidung im Gemeinderat herbeiführen.
Nach der jetzt in die Wege zu leitenden baurechtlichen Genehmigung wird im September
der Förderantrag und der Antrag auf vorzeitigen Beginn vorgelegt. Nach Genehmigung
des vorzeitigen Beginns kann im Winter die Ausschreibung vorbereitet und im März
nächsten Jahres ausgeschrieben werden. Der Baubeginn könnte dann Mitte Juli nächsten
Jahres, pünktlich zum Ferienbeginn, erfolgen, falls nicht schulpolitische Entscheidungen
eine Kursänderung nahe legen.
Insgesamt sind nun nach über 35jähriger Nutzung die Weichen für die Erneuerung
des Gebäudes auf den aktuellen technischen Stand und nach den fortentwickelten
Bedürfnissen der Schule gestellt. Die Gemeinde leistet damit ihren Anteil, den Schülern
ein optimales Lernumfeld zu bieten.
28.07.06
Neumarkt: Votum für Frickenhofen