"Grab wird geschaufelt"
NEUMARKT. Der Innenstadt wird am Unteren Tor "das Grab geschaufelt", hieß es bei einer FLitZ-Mitgliederversammlung.
"Große Sorgen" mache man sich um die finanzielle
Situation der Stadt Neumarkt. Vorsitzender Dieter Ries sieht wegen der Millionenprojekte nicht nur die
städtischen Rücklagen sehr rasch schwinden sieht. Die Stadt laufe
Gefahr,
zukünftig Pflichtaufgaben vernachlässigen zu müssen oder, wie in anderen
Städten längst der Fall, "ganz einfach nicht mehr leisten zu können".
Dringlich und Pflichtaufgabe ist nach
Meinung der FLitZ-Mitglieder zum Beispiel die Sanierung der Jurahallen.
Bei
einem vernünftigen und zweckmäßigen Umbau könne man sich dann die
Stadthalle, und damit Millionen sparen.
Beängstigend sei auch die Tatsache, dass bei zahlreichen
öffentlichen Baumaßnahmen das veranschlagte Kostenvolumen überzogen
werde - als ob Geld in Neumarkt keine Rolle mehr spielen würde. Stadtrat Hans-Jürgen
Madeisky nannte die Teuerungen bei Maßnahmen
wie Jugendzentrum, Bachlauf im Park, Umbau Ludwigshain und Baumaßnahmen
an
mehreren Schulen. "Kostensteigerungen von 20 bis 30 Prozent und darüber
werden anscheinend bei der Stadt allmählich zur Gewohnheit".
Das Mindeste was man erwarten könne, seien im Vorfeld realistische
Kostenschätzungen durch die Verwaltung und dann eben in der Folge der
Verzicht
auf "sehr teure Sahnehäubchen und Nachschläge".
"Noch beängstigender" ist für FLitZ die Entwicklung am Unteren Tor. Mit dem
"jetzt erneut immer größer werdenden Einkaufszentrum" und dem "aller
Voraussicht nach mit außerordentlich hohen öffentlichen Mitteln
geförderten"
Ärztezentrum werde "der Innenstadt in der Konsequenz immer schneller das
Grab geschaufelt".
02.08.06
Neumarkt: "Grab wird geschaufelt"