Senats-Empfehlung gekippt !
Gegen die Empfehlung des Verwaltungssenats sprach sich der Stadtrat am Donnrstag aus.
NEUMARKT. In Neumarkt gibt es auch künftig nur zwei verkaufsoffene Sonntage. Der Stadtrat kippte überraschend eine Empfehlung des Verwaltungssenats.
Die Geschäfte in Neumarkt dürfen auch weiterhin nur an Ostern und Martini geöffnet sein - am Michaeli-Sonntag bleibt geschlossen.
Der Stadtrat widersprach damit in seiner Sitzung am Donnerstagabend überraschend einer entsprechenden Empfehlung des Verwaltungs- und Kultursenats, der sich für einen dritten verkaufsoffenen Sonntag in Neumarkt ausgeprochen hatte. Der Senats-Beschluß sollte einen Kompromiß zu dem Antrag der Werbegemeinschaft darstellen, die zu Beginn des Jahres insgesamt vier verkaufsoffene Sonntage beantragt hatte.
Mit 15:18 Stimmen sprach sich der Stadtrat - mit Gegenstimmen aus allen Fraktionen - gegen den Kompromiß aus.
Allerdings gab es vor der Entscheidung des Stadtrates noch eine heftige Debatte. Mehrere Sprecher der CSU unterstützten den Kompromiß, UPW-Fraktions-Chef Dr. Werner Mümmler outete sich gar als "Verfechter von vier Sonntagen", unterstützte aber auch den Kompromiß des Verwaltungssenats.
SPD-Fraktionssprecher Lothar Braun bezeichnete die Senats-Empfehlung von drei verkaufsoffenene Sonntagen als "faulen Kompromiß" und forderte aus "ethisch-moralischen" Gründen die Beibehaltung des Status Quo. Gisela Burger und Elfriede Meyer (CSU) glaubten, daß durch einen dritten verkaufsoffenen Sonntag die Neumarkter Innenstadt attraktiver werde. Burger: "Das sollte man den Neumarkter Geschäftsleuten gönnen"
Karl-Heinz Brandenburger, Ursula Plankermann (beide SPD) und Sieglinde Harres (Grüne) lehnten einen dritten Sonntag ab. "Nach Möglichkeit sollte man die anderen zwei auch noch weglassen", sagte Bandenburger.
Während sich in der Diskussion bei der CSU keine Gegner des dritten Sonntags meldeten, gingen dann bei der Abstimmung aber überraschend viele Hände auch auf dieser Seite des Sitzungssaales in die Höhe.
Überrascht war auch der in der Sitzung als Zuschauer anwesende stellvertretende Vorsitzende der Werbegemeinschaft, Michael Stepper. Man sei enttäuscht, sagte er, "das ist ein Rückschritt!"
03.08.06
Neumarkt: Senats-Empfehlung gekippt !