Gemischte Gefühle

Im Stadtrat wurden die neuesten Pläne zur Dammstraße gezeigt.
NEUMARKT. Der Neumarkter Stadtrat hat den Bebauungsplanentwurf "Dammstraße" für das Gelände am geplanten Ärztezentrum gebilligt.
Dies wurde am Donnerstagabend gegen die Stimmen von FLitZ und Grünen beschlossen. Wie es am Unteren Tor weitergeht, ob sich Fachmarktzentrum und Ärztezentrum auf eine gemeinsame Tiefgarage einigen konnten und ob Investor Harry Krause einen für Donnerstag erwarteten "unterschriftsreifen Vertrag" vorlegte blieb der Öffentlichkeit allerdings vorerst verborgen. Diese Fragen wurden im nichtöffentlichen Teil der Sitzung behandelt.
In der öffentlichen Sitzung erfuhr man viel über Gefühle: Karl-Heinz Brandenburger (SPD) hatte ein "mulmiges Gefühl" bei der näheren Zukunft am Unteren Tor, mahnte den "unterschriftsreifen Vertrag" von Harry Krause an und fragte: "Wie lange lassen wir uns eigentlich von dem noch auf der Nase herumtanzen ?" Sehr lange, so Brandenburger, könne man sich "das Kaserltheater" nicht gefallen lassen.
Ein "hervorragendes Gefühl" hatte dagegen CSU-Fraktionssprecher Ferdinand Ernst, was man künftig "an Einkaufen, Gesundheit und Kultur dem Bürger bieten kann".
Der Beschluß zur Aufstellung der Bebauungspläne "Dammstraße" wie auch "Unteres Tor" erfolgte im Juni durch den Stadtrat. Inzwischen wurden Stellungnahmen der Fachbehörden eingeholt, die am Donnerstag zusammen mit den Stellungnahmen des Planers in einem ermüdend langen Vortrag den Stadträten vorgestellt wurden. Wobei der Bebauungsplan "Dammstraße" im wesentlichen nur das Areal für das Ärztezentrum umfaßt. Die Pläne für das Fachmarktzentrum daneben soll in der nächsten Stadtratssitzung diskutiert werden.
Hektisch wurde es noch einmal zum Schluß des Tagesordnungspunktes, als FLitZ und Grüne zu einem während des Vortrages entdeckten Punkt Fragen stellen und Stellungnahmen abgeben wollten, Oberbürgermeister Thomas Thumann aber nach insgesamt 15 Wortmeldungen die Rednerliste schon geschlossen hatte. Die Einwände, es hätten sich neue Gesichtspunkte ergeben, nutzen nichts: Zwei von CSU und UPW fast gleichzeitig gestellte Anträge auf "Schluß der Debatte" wurden mit den Stimmen von CSU, UPW und SPD durchgesetzt.
03.08.06
Neumarkt: Gemischte Gefühle