Fliegerbomben entschärft !
Oberbürgermeister Thomas Thumann mit Mitgliedern des Sprengkommandos vor der entschärften Fliegerbombe.
Hier auf der Baustelle des Logistikzentrums der Stadtwerke wur-
den die beiden Bomben entdeckt
NEUMARKT. Wegen zweier Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg mußten am Donnerstag-Vormittag mehrere hundert Menschen in Bahnhofsnähe aus Wohnungen und Betrieben evakuiert werden. Kurz nach 11 Uhr war eine der Bomben entschärft, die andere abtransportiert.
Riesige Aufregung kurz nach 8 Uhr morgens an der Baustelle für das Logistikzentrum der Stadtwerke an der Ingolstädter Straße: Bei den Baggerarbeiten wurde eine riesige Fliegerbombe entdeckt !
Die gegen 8.20 Uhr alarmierte Polizei verständigte das Sprengkommando Feucht und machte sich sofort an Absperrungsmaßnahmen. Der Sprengmeister aus Feucht identifizierte die erste gefundene Bombe als "teildetonierte" 250-Kilo-Fliegerbombe englischen oder amerikanischen Ursprungs und riet zu einer 200-Meter-Absperrung.
Inzwischen hatte die Polizei bereits die Bahnhofstraße, Holzgartenstraße und die Ingolstädter Straße komplett gesperrt. Die ebenfalls sofort alarmierte Bundespolizei sperrte den Zugverkehr in Neumarkt. Zusammen mit Beamten der Neumarkter Polizei wurde der Bahnhof evakuiert.
Umfangreiche Evakuierungsmaßnahmen gab es auch in naheliegenden Wohnungen und Betrieben. Etwa 500 Menschen - so schätzt ein Sprecher der Neumarkter Polizei - mußten alles stehen und liegen lassen und die Wohnungen oder Firmengelände verlassen.
Etwa zeitgleich mit den Evakuierungsarbeiten entdeckten Mitglieder des Spengkommandos in unmittelbarer Nähe einen "Zwilling" der ersten Bombe: ebenfalls 250 Kilo schwer und "teildetoniert". In jeder der zwei Bomben befanden sich noch etwa 125 Kilo Sprengstoff.
Gegen 10.30 Uhr begann der Spengmeister mit seinem gefährlichen Job. Er entschied sich schließlich, nur eine der Bomben zu entschärfen; die andere wurde mit einem Spezialfahrzeug und unter Polizeibegleitung zum Sprengstoffbunker nach Feucht abtransportiert.
Um 11.05 konnte Entwarnung gegeben werden. Die in Neumarkt verbliebene Bombe war unschädlich gemacht; die zweite war schon auf dem Weg nach Feucht.
Die Neumarkter kamen mit den plötzlichen Sperrungen offenbar gut zurecht: Die Umleitungen waren leicht zu erreichen und ein Verkehrschaos blieb aus, sagte ein Polizeisprecher zu
neumarktonline. Unsere Zeitung hatte seit dem morgen kontinuierlich über die Evakuierungs- und Entschärfungsarbeiten
berichtet.
Auch der Zugverkehr war nicht übermäßig beeinträchtigt. Nach ersten Informationen von Bahn-Pressesprecher Franz Lindemair war nur ein Zugpaar von der Sperrung betroffen. Die beiden Züge wurden kurz vor Neumarkt gestoppt und die Reisenden konnten in Busse umsteigen.
Oberbürgermeister Thomas Thumann dankte am Mittag allen Beteiligten für ihr
verantwortungsvolles Vorgehen und die reibungslose Zusammenarbeit beim
Umgang mit den beiden Bombenfunden . Von den
beteiligten Baufirmen über die Stadtwerke, die Polizei und die Feuerwehr
bis hin zu den Rettungskräften und der Kampfmittelentsorgungsfirma hätten
alle zum Schutz der Bürger rasch und umsichtig gehandelt.
Thumann hatte
sich an der Fundstelle der beiden Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg ein
eigenes Bild gemacht und sich dabei über das Vorgehen und die Maßnahmen
informieren lassen. Er sei froh, dass die Entschärfung ohne Schaden vor
sich gegangen sei und die Evakuierungen relativ rasch wieder aufgehoben
werden konnten.
Die Maßnahme einer weiträumigen Evakuierung im Umkreis von
200 Metern sei bei solchen Funden normal und durchaus notwendig. Um so mehr,
da es sich ja in diesem Fall um zwei Bombenfunde gehandelt habe.
17.08.06
Neumarkt: Fliegerbomben entschärft !