Modellschule Profil 21

Die Neumarkter Berufsschule - hier bei der erfolgreichen "Ausbildungsmesse" vor knapp einem Jahr -
wird Modellschule.
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NEUMARKT. Die Neumarkter Berufsschule wird Modellschule im Projekt
Profil 21. Das gaben am Montag Landrat und Schule bekannt.
Landrat Albert Löhner und der Leiter der Berufsschule, Oberstudiendirektor Rüdiger Cedl haben seit Jahren intensiv darum gekämpft, dass die Neumarkter Berufsschule mehr Eigenständigkeit und damit Flexibilität bei der Gestaltung der Ausbildung und beim Einsatz der Lehrkräfte erhält, hieß es Montag-Vormittag bei einem Presse-Termin. Nun konnten sie in der Berufsschule zusammen mit Landtagsabgeordneten Herbert Fischer vermelden, dass die Neumarkter Bemühungen erfolgreich waren. Die Berufsschule wird Modellschule im Projekt
Profil 21.
"Unser Ziel war und ist es, der zunehmenden Atomisierung der Berufsausbildung und der Konzentration der Ausbildung in die Ballungszentren entgegenzuwirken",s agten Landrat Löhner und Schulleiter Cedl. Die jungen Menschen sollten heimatnah an der Neumarkter Berufsschule ausgebildet werden. Das nutze den jungen Menschen und ihren Ausbildungsbetrieben und sichere damit Ausbildungsplätze. Mit der Genehmigung dieses Schulversuches sei man diesem Ziel ein bedeutendes Stück nähergekommen, freuten sich Löhner und Cedl über die Genehmigung des Kultusministers und dankten Herbert Fischer "für seinen großen Einsatz".
Oberstudiendirektor Rüdiger Cedl stellte das Modellprojekt näher vor:
Im April dieses Jahres schrieb die Stiftung Bildungspakt Bayern in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus das Modellprojekt "
Profil 21 - Berufliche Schule in Eigenverantwortung irn 21. Jahrhundert" als Schulversuch aus.
Profil 21 richtet sich ausschließlich an öffentliche berufliche Schulen in Bayern und gibt Gelegenheit, die Eigenverantwortung dieser Schulart vor dem Hintergrund der dynamischen Entwicklung der Berufs- und Arbeitswelt zu erhöhen.
Aufgrund neuer Technologien, Berufe und Strukturen ändern sich die Anforderungen an die beruflichen Schulen ständig. Die zunehmend komplexeren Aufgaben können von den Schulen nur dann erfüllt werden, wenn sie stärker als bisher in die Lage versetzt werden, sich selbst weiterzuentwickeln. Hierzu bedarf es größerer Eigenverantwortung und Gestaltungsspielräume. Die beruflichen Schulen in Bayern werden ermuntert, neue Wege zu beschreiten mit dem Ziel, die Qualität schulischer Arbeit messbar zu verbessern.
Nachdem die Berufsschule Neumarkt mit dem Antrag auf "Entwicklung zu einem kundenorientierten regionalen Dienstleistungszentrum" beim Kultusministerium bereits vor knapp einem Jahr einen Vorstoß mit ähnlicher Zielsetzung unternommen hatte, unterstützten alle Beteiligten - Lehrerkollegium, Landkreis Neumarkt als Sachaufwandsträger, politische Repräsentanten der Region und duale Ausbildungspartner - eine Bewerbung um die Teilnahme an diesem Modellversuch. Anfang September traf die Nachricht ein, dass die Aüswahljury aus dem großen Bewerberkreis die Staatliche Berufsschule Neumarkt und 17 weitere bayerische Berufsschulen ausgewählt hatte.
Anfang Oktober treffen sich die Schulleiter und bis zu drei weitere Projektverantwortliche jeder Schule im Kloster Banz, um in vier Workshops die geplanten Themenfelder vorzustellen und abzugrenzen.
In ihrem Antrag hatte die Berufsschule Neumarkt sich auf die Bereiche "Personalenttwicklung und Personalverantwortung" und "Bildungsverantwortung" festgelegt. Im ersten Bereich geht es im Wesentlichen um die Entwicklung eines modernen Führungsmodells mit einem Schulleitungsteam und einer mittleren Führungsebene, bestehend aus Bereichs- und Abteilungsleitern mit pädagogischer und personeller Verantwortung.
Der zweite Bereich umfasst die Errichtung von Bildungsnetzwerken einmal in vertikaler Richtung für einen optimalen Übergang von den allgemein bildenden Schulen zum Berufsleben, zum Zweiten in horizontaler Richtung zur Steigerung der Ausbildungsqualität und Sicherung oder Schaffung von Ausbildungsplätzen und zum Dritten zur sinnvollen Beschulung von Jugendlichen ohne Ausbildungsverhältnis. Außerdem ist jede teilnehmende Schule verpflichtet ein Qualitätsmanagementsystem einzuführen.
Mit der Teilnahme am Modellprojekt
Profil 21 wird auf alle Beteiligten viel zusätzliche Arbeit zukommen, aber auch die Chance, eine positive und zukunftsfähige Weiterentwicklung des beruflichen Ausbildungswesens und der Wirtschaftsregion Neumarkt entscheidend mitzugestalten, hieß es am Montag.
18.09.06
Neumarkt: Modellschule Profil 21