OB für "Ilse-Haas-Weg"

Hakenkreuz ist weg

NEUMARKT. OB Thomas Thumann hat angeordnet, dass das in der Mauer des Turnerheims in der Nazizeit mit Ziegelsteinen zwar undeutliche, aber angedeutete Hakenkreuz entfernt werden soll.

Wie es aus dem Rathaus hieß, wurde das Nazi-Symbol bereits am Mittwoch von Mitarbeiter des Bauhofes beseitigt.
NEUMARKT. Oberbürgermeister Thomas Thumann will die Benennung eines Weges nach Ilse Haas forcieren.

Allerdings denkt der Stadt-Chef dabei wohl an eine Neubenennung. Die von FLitZ und den Grünen erhobene Forderung einer Umbenennung der nach einem Nazi-Maler benannten Albert-Reich-Straße wird in der Presse-Mitteilung am Mittwoch überhaupt nicht erwähnt.

Schon während des Besuches von Ernst Haas, des Bruders der von den Nationalsozialisten ermordeten Ilse, hatte Thumann die Möglichkeit einer Ilse Haas gewidmeten Straße in der Bürgermeister- und Fraktionsvorsitzendenbesprechung angekündigt. Er will dazu den Weg, der von der Weiherstraße ausgehend durch den Stadtpark führt, nach Ilse Haas benennen lassen.

Dieser Weg bietet sich seiner Meinung nach aus mehreren Gründen an: "Zum einen hat sie in der Nähe gewohnt, zum anderen ist Ilse Haas gerne in diesem Park gelaufen. Außerdem befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite der Weiherstraße am Schlossweiher entlang der Sophie-Scholl-Weg. Dies ist eine historisch sinnvolle Verknüpfung."

Schon in der nächsten Sitzung des Bausenats will Oberbürgermeister Thumann diesen Vorschlag den Stadträten zur Abstimmung vorlegen.

Mit seiner Initiative will Oberbürgermeister Thumann das durch die Arbeit der Schüler des Ostendorfer Gymnasiums ausgelöste Bewusstsein wach halten. Sie hatten mit ihren Recherchen zu Ilse Haas und dem daraus entstandenen Musical "Der letzte Brief" das Thema aufgegriffen.

Nun soll nach dem Willen von Oberbürgermeister Thumann dieser Ansatz weiter ausgebaut werden. Daher hat er, wie beim Empfang für Ernst Haas angekündigt, eine umfassende Aufarbeitung in Auftrag gegeben. So soll das Kulturamt mit dem Stadtmuseum und dem Stadtarchiv die Geschichte Neumarkts im Dritten Reich aufbereiten.

2008 sollen dann in einer Ausstellung sowie weiteren Rahmenveranstaltungen die Ergebnisse präsentiert werden. Mehr als ein Jahr werden dafür als Vorbereitungszeit angesetzt. "Es ist sicher an der Zeit, dass wir mit diesem Teil der Stadtgeschichte sachlich umgehen und diese auch dokumentieren. Schuldzuweisungen oder Anklagen sind dabei nicht das Thema."

Mit der Benennung eines Weges nach Ilse Haas nimmt Oberbürgermeister Thumann einen Vorschlag der SPD-Fraktion auf, den diese bereits vor mehreren Wochen in einem Brief an ihn geäußert hatte. Sie hat damals die Benennung einer Straße nach Ilse Haas vorgeschlagen.

Aber auch die anderen Fraktionen hätten angedeutet, dass sie sich einer Widmung des Weges für Ilse Haas anschließen können. So stamme der Vorschlag für den zu benennenden Weg durch den Stadtpark von Bürgermeister Arnold Graf.
27.09.06
Neumarkt: OB für "Ilse-Haas-Weg"
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