Überfall war erfunden
NEUMARKT. Das angebliche Opfer bei der Rocknacht in Wissing hat sich das Hakenkreuz selbst in den Bauch geritzt !
Wie die Kripo am Donnerstag mitteilte, hat war der angebliche Überfall durch Rechtsradikale am 2. Oktober in Wissing erstunken und erlogen: Der 18jährige Mann hat sich aus "Geltungsbewußtsein" selbst ein Hakenkreuz in den Körper geritzt. Für die Polizei erfand er einen mit einer Bomberjacke bekleideten, kurzgeschorenen Täter, der ihn niedergeschlagen haben soll.
Der angebliche Überfall sorgte damals für erhebliches Aufsehen und für Unruhe in der Bevölkerung.
neumarktonline hatte als erste Zeitung
darüber berichtet.
Die Nachforschungen der Regensburger
Kriminalpolizei ergaben jetzt, daß sich der junge Mann die Verletzung am Bauch
selbst
zugefügt hat. "Er hat zwischenzeitlich ein Geständnis abgelegt", erklärte ein Kripo-Sprecher am Donnerstag.
Damals hatte der 18jährige Mann behauptet, in alkoholisiertem Zustand vor dem Festzelt niedergeschlagen worden zu sein. Als er wieder zu sich gekommen sei, habe er mit Schrecken ein etwa zehn mal sieben Zentimeter großes Hakenkreuz in der Bauchdecke bemerkt, dass ihm Unbekannte
zugefügt
hätten, so seine Geschichte.
Die Ermittler der Kripo hatten sehr bald Zweifel an der Schilderung des
jungen Mann. Nach zahlreichen Befragungen und
Vernehmungen habe sich ein ganz anderes Bild des Geschehens in jener Nacht ergeben. Als
schließlich auch Rechtsmediziner Zweifel äußerten, wurde das angebliche Opfer mit den Tatsachen konfrontiert und räumte letztlich auch
ein, alles nur erfunden zu haben.
In erster Linie dürfte Geltungsbewusstsein das Motiv gewesen sein.
Gegen den jungen Mann wird nun wegen Vortäuschens einer Straftat ermittelt.
02.11.06
Neumarkt: Überfall war erfunden