Endoskopie vorgestellt


Josef Sendlbeck von der Pflegerischen Leitung der Endoskopie stellte den Gästen die neue Endoskopie im Klinikum vor.


Das "Bronchoskop" erlaubt eine Untersuchung des Bronchial-
Systems mit einem biegsamen Spezial-Endoskop


Keine Küchenherde, sondern Sterilisatoren.
NEUMARKT. Nach fünf Monaten Bauzeit kann in dieser Woche die komplett neu errichtete Endoskopie im Klinikum Neumarkt ihren Betrieb aufnehmen.

Landrat Albert Löhner, Vorstand Peter Weymayr und Chefarzt Prof. Dr. Frank Tympner präsentierten am Montag den 250 Quadratmeter großen Funktionsbereich, in dem zukünftig 10.000 Patienten jährlich endoskopisch untersucht werden.

Bislang wurden diese Behandlungen in sehr beengten Räumen im Innenbereich ohne natürliches Tageslicht durchgeführt. Dieser Bezug nach außen ist es auch, der Chefarzt Prof. Dr. Tympner sehr am Herzen liegt: "Damit ist für die Mitarbeiter ein angenehmeres Arbeiten möglich, das auch den Patienten zugute kommt."

Behandelt werden die Patienten in insgesamt drei Untersuchungsräumen. Im Koloskopieraum werden Spiegelungen des Dickdarms mittels flexiblen Endoskopen durchgeführt. Vor allem bei Verdacht auf Darmkrebs ist diese Methode diagnostisches Mittel der Wahl.

Der Gastroskopieraum bietet Platz für endoskopische Betrachtungen des Mageninneren mit der Möglichkeit der Gewebeentnahme (Magenbiopsie) und zur Durchführung verschiedener Eingriffe, zum Beispiel Laser-/Elektrokoagulation.

In einem Multifunktionsraum werden schließlich auch noch weitere endoskopische Untersuchungen durchgeführt, wie z.B. Bronchoskopien (Spiegelungen der Luftröhre), Proktoskopien (Spiegelungen des Enddarms) oder die Darstellung der Gallenwege (PTC, ERCP), mit der Möglichkeit, Gallensteine zu entfernen.

Der Bereich wird noch durch einen Vorbereitungs- und Ruheraum ergänzt. Hier werden die Patienten auf ihre Untersuchung vorbereitet und anschließend bis zur Abholung auf die Station nachbetreut. Ver- und Entsorgungsräume, eine Endoskopaufbereitung und Umkleiden vervollständigen das Raumangebot.

Die Fertigstellung der Endoskopie ist die erste Maßnahme des fünften und letzten Bauabschnittes am Klinikum Neumarkt. Dieser wurde von der Regierung der Oberpfalz vor kurzem erst endgültig fachlich gebilligt. Das Klinikum kann daher mit einer Förderung von insgesamt 10,5 Millionen Euro rechnen. Davon schlägt die Endoskopie alleine mit rund einer million Euro zu Buche.

Bis zum Sommer 2008 wird der gesamte Funktionsbereich im Erdgeschoss des Klinikums mit Radiologie, Funktionsdiagnostik und Urologie auf einen modernen Stand gebracht. Der Personalspeisesaal, Zentralumkleiden, ein moderner Konferenzraum und eine Ärztebibliothek werden im Untergeschoss hergestellt. Schließlich erhält der sogenannte Rohrkeller - im 2. Untergeschoss erfolgt die komplette horizontale Verzweigung der Installationskanäle - eine grundlegende Neuordnung.

Landrat Albert Löhner nutzte am Montag die Gelegenheit und bedankte sich bei den Förderbehörden im Freistaat und allen, die dazu beigetragen haben, dass der fünfte Bauabschnitt genehmigt wurde. Seit dem Spatenstich für den ersten Bauabschnitt mit der Erweiterung und Sanierung der OP-Abteilung im Juli 1995 sei das Klinikum in 13 Jahren vollständig saniert und den modernen Anforderungen angepasst worden. "Dieser Zeitraum ist für ein Haus dieser Größenordnung außerordentlich kurz, sagte der Landrat. Insgesamt flossen rund 80 Millionen Euro in diese Maßnahmen, davon übernahm der Landkreis Neumarkt etwa zehn Millionen Euro.

Löhner bedankte sich ausdrücklich auch bei allen Fraktionen im Kreistag, die stets einstimmig und ohne große Hürden die Bereitstellung dieser Mittel und auch die Vorfinanzierung der Projekte genehmigt hätten.
06.11.06
Neumarkt: Endoskopie vorgestellt
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