"Viel Bewegung"
NEUMARKT. Gerade jetzt in den nasskalten Monaten
ist die Zeit der Erkältungen. Apotheker Michael Popp, Sprecher der
Apotheker im Landkreis Neumarkt, rät deshalb zur Vorbeugung und hier -
trotz des manchmal ungemütlichen Wetters - zu viel Bewegung an der
frischen Luft.
Vor Husten, Schnupfen und Heiserkeit schützt ein
intaktes Immunsystem. Denn Erkältungsviren hätten nur dann eine Chance,
wenn sie eine geschwächte Abwehr überwinden können. Pflanzliche
Immunstimulantien, wie beispielsweise Sonnenhut, Wilder Indigo oder
Lebensbaum, brächten die Abwehrkräfte ebenfalls auf Trab. Hier sei
allerdings die Auswahl des Präparates und die richtige Einnahme
besonders wichtig. "Jeder sollte sich deshalb unbedingt vor der
Einnahme vom Apotheker beraten lassen", empfiehlt
Popp.
"Eine ausgewogene Ernährung ist die Grundvoraussetzung für die
ausreichende Versorgung des Körpers mit lebenswichtigen Stoffen", sagt
Popp. In frischem Obst und Gemüse sind neben Vitaminen auch andere
Substanzen enthalten, die den Körper gegen Erkältungen stark machen.
Besonders wichtig sind Vitamin C, aber auch die Vitamine E und A.
Richtiges Heizen
Die richtige Raumtemperatur liegt zwischen 18 und 26 Grad, je nach
Wärmeempfinden der Bewohner. In den Schlafräumen sollte die Temperatur
nicht über 18 Grad liegen, um einen erholsamen Schlaf zu ermöglichen.
Eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden spielt auch die
Luftfeuchtigkeit. Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 60
Prozent. "Gerade bei Erkältungskrankheiten sollte die Luftfeuchtigkeit
eher im oberen Bereich liegen, damit die schon beeinträchtigten
Schleimhäute der Atemwege nicht austrocknen und noch mehr gereizt
werden", empfiehlt Apotheker Popp und rät daher zu regelmäßigem
Stoßlüften, damit die Luft ausgetauscht wird. Bei ständiger Kippstellung
der Fenster strömt zu viel kalte Luft ins Zimmer.
Wen eine Erkältung erwischt hat, dem rät der Apotheker zur sanften,
natürlichen Therapie. "Gegen Erkältungen gibt es viele sehr gute
pflanzliche Arzneimittel in der Apotheke, die wir gezielt einsetzen" so
Popp.
Außerdem empfiehlt Popp, bei Erkältungen in erster Linie
Arzneimittel mit nur einem Wirkstoff einzunehmen - davon eventuell
mehrere nebeneinander. Der Grund: Die Symptome eines grippalen Infektes
wie Husten, Halsschmerzen, Schnupfen oder Kopfschmerzen sind bei jedem
Menschen anders, zudem verändern sich die Anzeichen einer Erkältung im
Lauf der Erkrankung. Mit Produkten, die nur einen Wirkstoff enthalten,
ist eine individuelle Therapie in der richtigen Dosierung möglich.
Kombinationsarzneimittel enthalten hingegen Wirkstoffe gegen mehrere
Symptome.
Allerdings sollte man sich bei der Auswahl der richtigen
Medikamente vom Apotheker beraten lassen. "Generell gilt: Werden mehrere
Wirkstoffe gleichzeitig eingenommen, steigt die Gefahr von
Wechselwirkungen. Besonders Patienten mit chronischen Erkrankungen
sollten sich in der Apotheke darüber informieren, welche
Arzneistoffkombinationen unproblematisch sind", so Popp.
Nicht zu verwechseln mit einer Erkältung ist die echte Grippe,
Influenza. "Wer älter als 60 Jahre ist, ein geschwächtes Immunsystem
oder eine chronische Erkrankung wie Diabetes hat, sollte sich impfen
lassen", rät Apotheker Popp. Erfahrungsgemäß breitet sich das Virus erst
im Januar und Februar stark aus, daher ist eine Impfung auch jetzt noch
sinnvoll. Die Impfung muss jährlich erneuert werden, weil das
Influenzavirus immer wieder neue Varianten bildet. Die Kosten der
Impfung übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen.
22.11.06
Neumarkt: "Viel Bewegung"