Mehr Kirchensteuer
NEUMARKT. (pde) Mit einer Steigerung von 1,5 Prozent bei den Kirchensteuereinnahmen rechnet das Bistum Eichstätt.
Der Grund für diesen Optimismus liegt im Rückgang der Arbeitslosigkeit und dem Anspringen der Konjunktur, die sich direkt auf die Höhe der Kirchensteuereinnahmen auswirken. Der vom Diözesansteuerausschuss verabschiedete Etat umfasst nun 88,1 Millionen Euro. Um den Haushalt ausgeglichen zu gestalten entnimmt die Diözese 2007 nochmals 1,5 Millionen Euro aus Rücklagen. Dennoch müsse das Bistum weiterhin sparen und an den hierfür beschlossenen Maßnahmen festhalten, so Finanzdirektor Domkapitular Leodegar Karg.
42,5 Prozent der Ausgaben sind für allgemeine und besondere Seelsorge bestimmt, 15,4 Prozent für Schule und Bildung, 13,7 Prozent für soziale Dienste. Die Einnahmen resultieren zu 78 Prozent aus der Kirchensteuer.
Der Schwerpunkt der Ausgaben liegt bei der Seelsorge: Rund 28,6 Millionen Euro sind unmittelbar für die Pfarrseelsorge vorgesehen, etwa 8 Millionen Euro verzeichnet der Haushaltsplan für Aufgaben der Jugend- und Erwachsenenseelsorge. Dazu gehören Erwachsenenbildung und berufsbezogene Seelsorge, die Arbeit der Verbände und Jugendsekretariate sowie der diözesanen Jugendhäuser und des Bistumshauses Schloss Hirschberg. Auch Bereiche wie Krankenseelsorge, Altenseelsorge und Notfallseelsorge sowie Exerzitienarbeit, Telefonseelsorge und das Netzwerk Leben werden aus diesem Haushaltsposten finanziert.
Knappe 12,1 Millionen Euro sind für den Einzeletat Soziale Dienste bestimmt, aus dem caritative Einrichtungen unterstützt werden. Dies ist vor allem die Arbeit der Fachverbände - in erster Linie der Caritasverband, aber auch Malteser Hilfsdienst und des Sozialdienst Katholischer Frauen. Zu den geförderten Angeboten gehören Beratungsdienste und Caritas-Kreisstellen, Hilfen für Kranke und Sterbende, Altenheime und Behinderteneinrichtungen. Rund 3,4 Millionen Euro an Zuschüssen gehen an die 191 Kindergärten und -horte im Bistum zur Unterstützung der laufenden Ausgaben sowie bei Bau- und Renovierungsmaßnahmen. 420.000 Euro stellt die Diözese für den "Solidaritätsfonds Arbeitslose" zur Verfügung sowie weitere 440.000 Euro für Projekte in Afrika, Lateinamerika und Osteuropa. Neu aufgenommen wurde ein Zuschuss für die Trauerarbeit des Malteser Hilfsdienstes. "Die Erfahrungen zeigen", so Generalvikar Johann Limbacher im Diözesansteuerausschuss, "dass diese Form der Seelsorge immer notwendiger wird." Das Bistum will dies nun auch in finanzieller Form zum Ausdruck bringen.
Aus dem Einzelplan Schule und Bildung (13,6 Millionen Euro) werden unter anderem Aufwendungen für die fünf Schulen und die Fachakademie für Sozialpädagogik abgedeckt, die in Trägerschaft der Diözese Eichstätt sind. Dabei zeigt sich, dass gerade im Bereich der kirchlichen Schulen eine große unkalkulierbare Schwankungsbreite herrscht. Staatliche Maßnahmen, wie etwa die Einführung des achtjährigen Gymnasiums machen Investitionen nötig, die den Haushalt stark belasten. Neben Ausgaben für Schulpastoral und Fortbildung umfasst der Etat auch den Bereich Wissenschaft und Kunst.
Mit den knapp 14,9 Millionen Euro des Einzelplanes Diözesanleitung werden unter anderem die Priesterausbildung, die Dienstleistungen der Finanzabteilung und des Bauamtes, Öffentlichkeitsarbeit und die Arbeit der Laienräte sowie die gemeinsam mit dem Erzbistum Bamberg getragenen Einrichtungen der Stadtkirche Nürnberg finanziert.
Der Investitionshaushalt des Bistums und umfasst etwa 16,5 Millionen Euro. 2,1 Millionen Euro stehen als Zuschüsse für Baumaßnahmen an pfarrlichen Gebäuden zur Verfügung, darin enthalten sind 1,3 Mio Euro für den Bau der Kirche in Dietenhofen (Gesamtkosten 2,6 Millionen Euro). Mit insgesamt 6,3 Millionen werden Renovierungsmaßnahmen in den Gemeinden gefördert.
Dem Diözesansteuerausschuss, der gemäß Satzung über den Haushalt der Diözese beschließt, gehören der Bischof, der Finanzdirektor, drei gewählte geistliche und neun gewählte weltliche Vertreter sowie zwei weitere vom Bischof ernannte Mitglieder an.
01.02.07
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