Alle Laster beanstandet !
Falsch bezettelte Gefahrgutfässer wurden auf diesem Lastwagen
entdeckt
NEUMARKT. Elf Schwerlastfahrzeuge, darunter auch Busse, unterzog der Gefahrguttrupp
der Verkehrspolizeiinspektion Regensburger bei einer Kontrolle
auf der Autobahn einer genaueren Überprüfung. Mehrere Stunden waren die
Beamten dazu auf einem Parkplatz präsent, um den fließenden Verkehr genauer
unter die Lupe zu nehmen.
Bei all den Fahrzeugen stellten die versierten Beamten teilweise erhebliche
Verstöße fest, was in sieben Fällen gar zur Unterbindung der Weiterfahrt
führte.
- So beim 37jährigen Fahrer eines Tankzuges, der auf der Fahrt von Budapest nach Antwerpen war. Beladen war das Gefährt mit 20.000 Litern einer hochgiftigen Flüssigkeit. Eine genauere Überprüfung ergab, dass die Dichtung einer der Domdeckel undicht war, wodurch eine geringe Menge der Flüssigkeit austrat.
Nur unter Atemschutz und mit spezieller Schutzkleidung war es möglich, den technischen Mangel zu beheben und die ausgetretene Substanz zu binden und zu beseitigen. Nach geraumer Zeit konnte der Mann seine Fahrt fortsetzen, im Gepäck diverse Ordnungswidrigkeitsanzeigen.
Undichter Domdeckel an einem Tankzug mit Gefahrgut
Ein aus Köln kommender 49jähriger Trucker war auf den Weg nach Ankara. Beladen war der Lastzug mit 4,5 Tonnen verschiedener Gefahrgüter, wie brennbaren Flüssigkeiten, aber auch umweltgefährdenden Stoffen. Die damit notwendige Ausrüstung fehlte teilweise oder war mangelhaft. Eine Kontrolle auf der Ladefläche ergab, dass die Verpackungen nicht vorschriftsmäßig waren. Notwendige Begleitpapiere waren unvollständig.
Erst nach einem zweistündigen Zwangsaufenthalt, in dem Überprüfungen und Nachermittlungen beim Hersteller und auch beim Verlader der transportierten Gefahrgüter geführt wurden, konnte der 49jährige Mann seine Fahrt fortsetzen.
Auch in diesem Fall gab es Anzeigen für Fahrer, Verpacker und Verlader. Die zu erwartenden Beträge bewegen sich zwischen 800 und 1.500 Euro.
- Auch ein vollbesetzter Reisebus legte auf dem Parkplatz einen achtstündigen, unfreiwilligen Stopp ein. Dies deshalb, weil die beiden Fahrer die vorgeschriebenen Ruhezeiten nicht eingehalten hatten. Die Einlassung der aus Rumänien kommenden 35 und 41 Jahre alten Chauffeure, im Urlaub gewesen zu sein, nahmen die über einen reichlichen Erfahrungsschatz an Ausreden und Entschuldigungen verfügenden Beamten nicht so ohne weiteres hin.
Eine genauere Durchsuchung des Cockpits führte dazu, dass sie die fehlenden Schaublätter fanden. Wegen der Lenkzeitüberschreitung war die Fahrt von Bukarest nach Holzminden somit für einige Zeit unterbrochen. Beiläufig stellten die Männer in ihren grünen Overalls noch Geschwindigkeitsüberschreitungen von annähernd 30 Stundenkilometern fest.
Auch der technische Zustand des Busses gab zu Beanstandungen Anlass, nachdem an dem mitgeführten Gepäckanhänger ein Reifen abgefahren war.
Ergebnis der sechsstündigen Kontrolle waren 20 Anzeigen nach dem
Gefahrgutrecht, der Straßenverkehrsordnung und dem Fahrpersonalrecht. Einmal
mehr würden diese Zahlen die Notwendigkeit der Überprüfungen belegten, hieß es von der Polizei.
02.02.07
Neumarkt: Alle Laster beanstandet !