Weniger Kriminalität


34 Straftaten pro 1000 Einwohner im Landkreis Neumarkt -
damit liegt man ungünstiger als die Landkreise Amberg-Sulz-
bach und Regensburg, aber deutlich besser als die kreisfrei-
en Städte Amberg und Regensburg.
NEUMARKT. Mit 34 Straftaten pro 1000 Einwohner ist die Kriminalität im Landkreis Neumarkt weiter zurückgegangen.

Das wurde bei der Präsentation der Kriminalstatistik 2006 der Polizeidirektion Regensburg am Dienstag bekannt. Ein Jahr zuvor waren noch 37 Straftaten pro 1000 Einwohner im Landkreis Neumarkt bekanntgeworden. Im gesamten Direktionsbezirk liegt diese "Häufigkeitszahl bei 44.

Einen dunklen Fleck auf die Neumarkter Statistik warfen allerdings die Zahlen der Rauschgift-Toten: Von den 13 an Drogen gestorbenen Menschen im Direktionsbezirk wurden alleine vier im Landkreis Neumarkt entdeckt.

Mit einem Rückblick auf die spektakulären Einsätze des abgelaufenen Jahres, leitete Leitender Polizeidirektor Rudolf Kraus die Vorstellung der Kriminalstatistik 2006 der Polizeidirektion Regensburg ein.

25.284 Straftaten wurden im Jahr 2006, im Bereich der Städte und Landkreise Neumarkt, Regensburg und Cham bearbeitet. Das sind 260 oder 1,0 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit weicht die Zahl leicht von der bayernweiten Entwicklung, mit einem Rückgang von 1,3 Prozent, ab.

Die Aufklärungsquote sank geringfügig um 1,8 Prozentpunkte - von 64,6 Prozent im Vorjahr auf 62,8 Prozent.

Die "Häufigkeitszahl" beträgt wie im Vorjahr 44 - sie dokumentiert die Anzahl der bekannt gewordenen Fälle umgelegt auf 1000 Einwohner.

Im Zehn-Jahres-Vergleich bedeutet dies einen Rückgang um 1064 Delikte bzw. 4,1 Prozent. Die Aufklärungsquote stieg im Vergleichszeitraum von 59,0 Prozent auf 62,8 Prozent.

Gewaltkriminalität

Bei Straftaten wie Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raub und Körperverletzung wurden 799 Fälle ( in Klammern jeweils die Werte die Vorjahres: 745) bekannt. Dies entspricht einem Anstieg von 7,2 Prozent. Die Aufklärungsquote lag bei 83 Prozent ( 84,6 Prozent).

In 13 (12) Fällen wurden Schusswaffen bei der Tatausführung mitgeführt oder verwandt. Von den 893 ermittelten Tatverdächtigen waren 774 männlichen Geschlechts.

Straßenkriminalität

Bei der Straßenkriminalität ist ein Rückgang um 55 Delikte (-1 Prozent) auf 5656 (5711) zu verzeichnen.

Rauschgiftkriminalität:


Der Leiter der KPI Regensburg, Kriminaldirektor Albert Stürzer,
der Leiter der PD Regensburg, Leitender Polizeidirektor Rudolf
Kraus und der Leiter des Sachgebietes E 3 der PD Regensburg,
Erster Kriminalhauptkommissar Peter Lang (v.l.) bei der Presse-
konferenz.
Das Zahlenmaterial der Betäubungsmittelkriminalität ist auch von der Kontrolltätigkeit der Überwachungsbehörden geprägt. Dies spiegelt sich ebenfalls in der hohen Aufklärungsquote von 96,4 Prozent (97,4 Prozent) wieder.

In den zurückliegenden Jahren ist eine starke Zunahme beim Missbrauch von Betäubungsmitteln im Zusammenhang mit dem Führen von Kraftfahrzeugen zu beobachten. Ein Phänomen, das nicht zuletzt auch auf mittlerweile verbesserte Kontroll- und Nachweismöglichkeiten zurückzuführen ist.

Im Jahr 2006 waren im Direktionsbereich 13 (12) Rauschgifttote zu beklagen. Es handelte sich um vier Frauen und neun Männer im Alter von 20 bis 51 Jahren. Acht Opfer verstarben im Stadtgebiet Regensburg, eines im Landkreis Regensburg und vier im Landkreis Neumarkt.

Im Rahmen von 187 Vorträgen und Präventionsveranstaltungen wurden 5316 Personen erreicht.

Eigentumskriminalität

Die Diebstahlskriminalität, die 38,2 Prozent an der Gesamtkriminalität beträgt, ist um 151 Fälle (-1,5 Prozent) zurückgegangen. Insgesamt wurden im Berichtszeitraum 9670 Diebstähle (9821) bearbeitet.

Anteilsmäßig zählen 3412 Fälle zum "Diebstahl unter erschwerten Umständen" (z.B. Aufbrechen eines Pkw) - Rückgang um 86 Fälle (-2,6 Prozent) und 6258 Delikte zum sog. "Einfachen Diebstahl" (z. B. Ladendiebstahl) - Rückgang um 237 Fälle(-3,6 Prozent) -

Der rückläufige Trend der Vorjahre setzt sich somit fort. Die Aufklärungsquote lag bei 39,1 Prozent.

Sonstige Straftaten

Hier stieg die Zahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte von 4298 Fällen im Vorjahr auf 4400 (+2,4 Prozent). Entscheidend zu dieser Entwicklung beigetragen, haben die Fälle des Warenbetruges. Zu diesem Deliktsfeld zählen auch die Betrugshandlungen in Internetplattformen, z. B. bei dem virtuellen Auktionshaus "ebay".

Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist die Entwicklung im Bereich der Sachbeschädigungen. Hier ist ein Anstieg um 190 Delikte( +6,7 Prozent) auf 3030 Fälle zu verzeichnen. Den Löwenanteil mit 1411 Fällen (46,5 Prozent) bilden die Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen.

Rechtsextremismus

Insgesamt wurden 123 (100) politisch motivierte Straftaten bearbeitet. Davon konnten 87(70,7 Prozent) geklärt werden. Die Zahl der politisch motivierten Gewalttaten sank von elf im Jahr 2005 auf drei im Jahr 2006. Tatort war in allen Fällen die Stadt bzw. der Landkreis Cham. Alle drei Straftaten konnten aufgeklärt werden. Den Beamten gelang es, elf Tatverdächtige zu ermitteln.

Linksextremismus

Im letzten Jahr wurden 16 (33) politisch motivierte Straftaten registriert. Nahezu ausnahmslos wurden die Taten im Zusammenhang mit Protestaktionen gegen von Rechtsextremisten organisierte Veranstaltungen begangen. Die Aufklärungsquote lag bei 68,7 Prozent. Politisch motivierte Gewaltdelikte waren nicht zu verzeichnen.

Ausländerextremismus

Im Berichtszeitraum ereigneten sich keine, von Ausländern begangenen politisch motivierten Straftaten.

Opfer

4.314 (4085) Menschen wurden Opfer einer Straftat. 2.717 Männer und 1.597 Frauen waren betroffen. Der Anteil der über 60jährigen Opfer betrug 4,5 Prozent.

Schaden

Der durch die Straftaten verursachte Gesamtschaden beläuft sich auf 82.291.842 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg um 146,9 Prozent. In erster Linie verantwortlich dafür, sind die Vermögens- und Fälschungsdelikte mit einer Schadenshöhe von 61.571.953 Euro. Alleine der Anteil des Schadens durch Veruntreuungshandlungen beträgt rund 50,5 Millionen Euro.

Die Pressekonferenz nutzte Leitender Polizeidirektor Kraus auch dazu, sich für die gute Zusammenarbeit mit den Staatsanwaltschaften Regensburg und Nürnberg-Fürth, den Sicherheitsbehörden, Feuerwehren und Rettungsdiensten zu bedanken. Auch den Angehörigen der Sicherheitswachten Regensburg, Neumarkt, Cham und Neutraubling dankte er für die geleistete Arbeit.
13.03.07
Neumarkt: Weniger Kriminalität
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