Chinesische Tochter
"Rail.One" will die Tochter künftig in China Schienen verlegen
lassen.
Foto: Rail.One
NEUMARKT. Rail.One -bisher besser bekannt als
Pfleiderer track systems - gründete eine chinesische Tochtergesellschaft.
Die Neumarkter Unternehmens-Gruppe, international erfolgreicher Anbieter von Betonschwellen sowie ganzheitlich orientier System- und Engineering-Provider für den gesamten schienengebunden Fahrwegbereich, steuert künftig ihre Aktivitäten im chinesischen Wachstumsmarkt mit einer eigenen Tochtergesellschaft vor Ort. Die Gründung der
Beijing Rail.One Pfleiderer track systems Technology Co. Ltd. wurde in Peking mit einer festlichen "Gründungszeremonie" gefeiert, an der auch Vertreter des chinesischen Eisenbahministeriums sowie weitere führende Repräsentanten aus Staat und Wirtschaft Chinas und Deutschlands teilnahmen.
Geschäftsführer der neuen Gesellschaft ist Ekkehard Lay, der nach 26 Jahren erfolgreicher Tätigkeit für die Deutsche Bahn in die Dienste von
Rail.One wechselt, um mit seiner umfangreichen Erfahrung, zuletzt als Leiter des Arbeitsgebietes Fahrbahn beim Produktmanagement Technik der DB Netz AG, die Markt- und Technologieposition von
Rail.One in China und Asien weiter auszubauen.
Beijing Rail.One Pfleiderer track systems Technology Co. Ltd. mit Sitz in Peking hat den Status einer " Wholly Foreign Owned Enterprise" und wird künftig als chinesisches Unternehmen mit überwiegend einheimischen Fach- und Führungskräften den Auf- und Ausbau einer leistungsfähigen Schienenverkehrsinfrastruktur im Lande mitgestalten.
Für Hans Bachmann, Geschäftsführer Vertrieb der
Rail.One Gruppe, ist die Gründung einer eigenen Tochtergesellschaft in China der logische Schritt zur weiteren Stärkung der Zusammenarbeit mit chinesischen Unternehmen und Behörden zur Nutzung der patentierten Feste Fahrbahn-Technologie für Fernverkehrsverbindungen mit hohen Geschwindigkeiten und hohen Belastungen. "Die Gründung der
Beijing Rail.One Pfleiderer track systems Technology als nationale chinesische Firma ist Ausdruck unseres klaren Commitments für ein langfristiges unternehmerisches Engagement im chinesischen Markt für Schieneninfrastruktur". Sie sei Zeichen "für unser Verständnis einer gleichberechtigten partnerschaftlichen Zusammenarbeit".
Ekkehard Lay will sich zunächst auf die konkret geplanten Projekte zum Ausbau von rund 12.000 Kilometer Gleis mit Fester Fahrbahn für den Hochgeschwindigkeitsverkehr konzentrieren, sieht langfristig aber auch andere attraktive Perspektiven. "Ich bin sicher, dass wir mit unserem Know-how und unseren Produkten weitere Einsatzgebiete erschließen können, besonders im kommunalen Nahverkehr oder bei der Ertüchtigung von Strecken für den Güterverkehr mit hohen Achslasten."
Die
Rail.One-Gruppe ist seit dem Jahr 2000 in der Volksrepublik China präsent und hat im Januar 2006 mit dem chinesischen Eisenbahministerium einen Vertrag zum Einsatz des Feste Fahrbahn-Systems vom Typ
RHEDA 2000 in der Volksrepublik China unterzeichnet. Die Vereinbarung gewährt zum einen China die Nutzungsrechte an der Technologie und sieht andererseits vor, dass
Rail.One und ihre Partner in einer Gruppe europäischer Firmen (
Eichholz, Heitkamp, Royal BAM Group) maßgeblich die Planung und den Bau der zweigleisigen PDL (Passenger Dedicated Line) von Wuhan nach Guangzhou im Südosten Chinas unterstützen. Fast die gesamte rund 980 Kilometer lange Strecke, die im Jahr 2010 in Betrieb gehen soll, wird in
RHEDA 2000 ausgeführt.
Im Rahmen des vereinbarten Know-how-Transfers haben im vergangenen Jahr mehr als 60 chinesische Ingenieure, Techniker und Manager in Deutschland ein umfangreiches Schulungsprogramm absolviert, in dem
Rail.One-Mitarbeiter nicht nur ihre Kenntnisse über Produktion und Instandhaltung von Schwellen und Schienensystemen vermittelt haben, sondern auch wertvolle Praxiserfahrungen aus ihrem Projektalltag weitergegeben haben.
Im September und November des vergangenen Jahres konnte
Rail.One Verträge zum Bau von insgesamt sieben Werken zur Produktion von Spannbetonschwellen für das Projekt Wuhan - Guangzhou abschließen, davon fünf mobile Produktionsanlagen für die Herstellung von Zweiblock-Schwellen entlang der Strecke und zwei Werke für die spezielle Herstellung von Weichenschwellen. Insgesamt werden für den Neubau der Stecke in kürzester Zeit rund 3,2 Millionen Schwellen benötigt.
Rail.One liefert derzeit mit rund 800 Mitarbeitern aus fünf Standorten in Deutschland (Neumarkt, Coswig, Langen, Karlsruhe, Kirchmöser) sowie aus drei Ländern im europäischen Ausland (Spanien, Ungarn, Rumänien) Gleis- und Weichenschwellen aus Beton. Das Umsatzvolumen belief sich im Geschäftsjahr 2006 auf rund 150 Millionen Euro.
18.03.07
Neumarkt: Chinesische Tochter