Wasser für die Gäste

Foto: Hans Huber AG
NEUMARKT. Die
Hans Huber AG verteilt Leitungswasser an ihre Besucher und Mitarbeiter, geht in die Berchinger Schulen und baut mit Spendengeldern der Pfadfinder aus Spalt eine Kleinkläranlage in Indonesien.
"Coping with Water Scarcity" ("Zeit zum Handeln - Wasserknappheit und Dürre") ist das Motto des Weltwassertags am 22. März, das die Vereinten Nationen ausgerufen haben. In jedem Jahr findet am 22. März der Weltwassertag statt. Er geht auf eine Resolution der Vereinten Nationen vom 22. Dezember 1992 zurück und steht im Einklang mit den Empfehlungen der Agenda 21 zu den Süßwasser-Ressourcen dieser Erde.
Die Wassermassen der Erde haben mit rund 1,4 Milliarden Kubikkilometern ein festes Ausmaß, das sich nicht beliebig vermehren lässt. Auch die Größenverhältnisse zwischen den einzelnen Wasserformen können kaum verändert werden: 97,5 Prozent der globalen Wassermenge sind Salzwasser, nur bei den restlichen 2,5 Prozent handelt es sich um Frischwasser. Dieses teilt sich im Wesentlichen auf: in Wasser, das in Polar- und Gletschereis gebunden ist (etwa 1,7 Prozent), in Grundwasser (rund 0,6 Prozent) und Oberflächenwasser in Flüssen, Seen und in der Atmosphäre (0,2 Prozent).
Wasser wird weltweit in Anbetracht der weiter steigenden Erdbevölkerungszahlen aber immer mehr zum raren Gut. Bereits heute leiden rund 30 Länder, insbesondere im Nahen Osten und in Afrika, unter akutem Wassermangel. Ohne energische wasserwirtschaftliche Maßnahmen und ohne drastische Sparprogramme kann sich diese Zahl bis zum Jahre 2025 auf 80 Länder mit insgesamt rund drei Milliarden Menschen erhöhen.
Wertvolles Wasser
NEUMARKT. Sinn dieses "Tages des Wassers" ist es, einen Grund zu geben, sich mit der Bedeutung des Wassers auseinanderzusetzen und es nicht als selbstverständlich anzusehen.
Aus diesem Grund wird bei der Hans Huber AG die Gelegenheit genutzt, alle Firmenkunden, die am 22.März den Standort besuchen, und alle Mitarbeiter der Firma mit einer Flasche klaren Leitungswassers zu begrüßen. Ein Aufkleber auf der Flasche soll dabei auf die grundlegende Bedeutung von Wasser hinweisen.
In den Schulen in Berching wird mit Hilfe von neu gestalteten Informationstafeln auf diesen Tag und den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser durch die Hans Huber AG hingewiesen, und am Nachmittag findet der Empfang einer Pfadfindergruppe aus Spalt statt.
Bei einer wohltätigen Veranstaltung sammelten die Pfadfinder aus Spalt im letzten Jahr 1.500 Euro, die sie nun am Tag des Wassers für einen guten Zweck zur Verfügung stellen werden, um ein Abwasserprojekt in Indonesien zu fördern. Die Hans Huber AG hat sich bereit erklärt, eine moderne Kleinkläranlage zur Verfügung zu stellen, die das Abwasser einer kleinen Schule oder eines Waisenhauses behandelt. Das gereinigte Wasser soll anschließend dem Nutzgarten der Einrichtung zur Bewässerung dienen.
Den fehlenden Restbetrag zum Gegenwert der eingesetzten Technik wird die Hans Huber AG übernehmen. Am Weltwassertag wird eine Delegation von vier Wölflingen Hans Huber den Scheck mit der Spendensumme überreichen.
Wasser wird aber auch deshalb zur Mangelware, weil es auf der Erde höchst ungleich auftritt. Selbst in Gebieten, in denen genug Regen fällt, ist dieser über das Jahr für die Vegetation oft unvorteilhaft verteilt, es wechseln sich Monate starken Regens und Perioden extremer Trockenheit ab. Fatalerweise lässt gerade dort, wo nicht genügend Wasser vorhanden ist, seine Qualität meist zu wünschen übrig. So haben in den Entwicklungsländern 1,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, schätzungsweise eine halbe Milliarde leiden an Krankheiten, die durch verschmutztes und verseuchtes Wasser bedingt sind. Viele weitere Millionen sind potentiell gefährdet, wenn es nicht gelingt, die Trinkwasserqualität zu verbessern. Hier ist vor allem die fachgerechte Aufbereitung von Abwässern erforderlich, um Grund- und Oberflächengewässer vorsorglich zu schützen.
Auch wenn in Deutschland aufgrund der günstigen klimatischen Verhältnisse Dürren größeren Ausmaßes noch nicht zu befürchten sind und die Problematik Wasserknappheit bisher eher selten diskutiert wird, sollte man sich nicht selbstzufrieden zurücklehnen sondern sich der Probleme des Wassermangels und der Wasserverschmutzung - 2,7 Milliarden Menschen müssen ohne adäquate Abwasserentsorgung leben - bewusst sein. Daraus resultieren Probleme wie Armut, sozialer Unfrieden, Kriminalität, Landflucht und andere, die auch Länder in Europa und uns früher oder später betreffen werden.
Der uns in diesen Tagen alle beschäftigende Klimawandel wird diesen Trend noch verstärken. Die Klimakapriolen des Jahres 2003, insbesondere aber auch die frühlingshaften Temperaturen des Winters 2006/2007 zeigen, dass in Zukunft regional und auf die Sommermonate bezogen auch bei uns Wasserknappheiten auftreten können.
Um Lösungen anbieten zu können, ist vielen klar, dass man die in Bayern, Deutschland und Mitteleuropa hervorragend funktionierende Systeme der Abwasserentsorgung - deren Entwicklung teilweise mehr als 100 Jahre dauerte - nicht 1 zu 1 in andere Länder übertragen kann. Zum einen, weil man andere klimatische Verhältnisse antrifft, wegen fehlender Wasserressourcen, aber auch, weil man die Finanzierbarkeit der Investition und der Betriebskosten, die Bedienbarkeit und die Zeit zum Aufbau eines Systems berücksichtigen muss.
Das heißt, man wird neue Gedanken und Strategien entwickeln und Systeme anbieten müssen, um die Zahl der Menschen, die keinen Zugang zum sauberen Trinkwasser und die Zahl der Menschen, die keinen Zugang zu adäquater Abwasserentsorgung haben, innerhalb des nächsten Jahrzehnts auf die Hälfte zu reduzieren.
Eine nachhaltige Entwicklung in den unterversorgten Regionen wird durch Einsatz alternativer Sanitärkonzepte möglich, die auf der separaten Erfassung und Behandlung einzelner Abwasserströme basieren. Im Vordergrund stehen dabei die Wiederverwendung des gereinigten Abwassers und die Verwertung der im Abwasser enthaltenen Nährstoffe. Erstmals wird also auch ein Bezug zu geschlossenen und ökologisch sinnvollen Kreisläufen hergestellt, was inzwischen seit Jahren in der Abfallwirtschaft als Normalität betrachtet wird.
Erfolgversprechende Technologien, die eine technisch und ökonomisch sinnvolle Umsetzung der innovativen Lösungsansätze ermöglichen, sind bei der
Hans Huber AG in Einsatz bzw. befinden sich in der Entwicklung.
19.03.07
Neumarkt: Wasser für die Gäste