Preis für Bürgerhaus

Ralf Mützel und MdB Alois Karl mit Regierenden Bürgermeister
Klaus Wowereit (Mitte) im Wappensaal des Roten Rathauses.
NEUMARKT. Einen Anerkennungspreis für die Integrationsarbeit des Bürgerhauses erhielt Ralf Mützel im Rahmen eines Festaktes aus den Händen des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Christoph Bergner und Prof. Dr. Thomas Olk, dem Vorsitzenden der Stiftung Bürger für Bürger.
Mit dabei im Roten Rathaus war auch MdB Alois Karl, der das Bürgerhaus auf den Integrationswettbewerb "Teilhabe und Integration von Migrantinnen und Migranten durch bürgerschaftliches Engagement" hingewiesen hatte und in dessen Amtszeit als Oberbürgermeister das Bürgerhauses in Neumarkt gegründet wurde.
Ralf Mützel nutzte die Gelegenheit, um im überfüllten Saal des Roten Rathaus in Berlin die Konzeption des Bürgerhauses Neumarkt, die auf drei Säulen basiert vorzustellen: "Wir verstehen uns als Dienstleiter für bürgerschaftliches Engagement in Neumarkt. Bei uns finden Vereine, Gruppen und Initiativen für bürgerschaftliches Engagement die notwendigen Räumlichkeiten. Wir beraten, wie sinnvolle Projekte mit zusätzlichen Mitteln, z.B. aus LOS oder anderen Fördertöpfen realisiert werden können. Und wir bieten durch die Freiwilligen Agentur Neumarkt den organisatorischen Rahmen für engagierte Bürger, die freiwillig anderen helfen wollen". Künftig werde man durch das Modell Mehrgenerationen-Haus noch stärker auch ein Ort der Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen sein. Vorrangiger Ansatz in Hinblick auf die Integration sei daher, alle Angebote auch Zuwanderer zu öffnen, sie zu unterstützen und zugleich ihre Stärken in die Arbeit einzubringen.
Dabei setze man auch ganz bewusst auf Synergieeffekte durch die räumliche Bündelung. So sei es heute Migrantinnen möglich, besser deutsch zu lernen, während ihre Kinder im
Storchennest betreut werden. Sprache sei der Schlüssel zur Integration, deshalb freue man sich, dass mittlerweile auch die Initiativgruppe für ausländische Kinder und Familien im Bürgerhaus integriert werden konnte. So könne man sowohl Hausaufgabenbetreuung in der Gruppe als auch bei besonderen geringen Deutschkenntnissen auch Einzelbetreuung anbieten. Und auch für Erwachse gebe es die Möglichkeit, Deutsch besser zu erlernen.
Als Schlüssel für die hohe Akzeptanz sah Ralf Mützel auch die Lage des Bürgerhauses im Herzen der Stadt. Deshalb dankte er seiner Vorstellung des Neumarkter Projektes auch Alois Karl ausdrücklich dafür, dass er nach dem Agenda 21 Prozess 2004 bei der Schaffung des Bürgerhauses als Oberbürgermeister die ehemalige "Gaststätte Schnapsmeier" als Standort für das Bürgerhaus ermöglicht hatte. Zugleich erklärte Mützel bei der Preisleihung, dass der Erfolg des Bürgerhauses nur durch die Teamarbeit von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen auf gleicher Augenhöhe zu erreichen war, weshalb er den Preis stellvertretend für das Team entgegen nehme.
Alois Karl freute sich sehr darüber, dass die Stiftung "Bürger für Bürger" diesen Anerkennungspreis verliehen hat und somit nun schon zum wiederholten Male die Arbeit des Neumarkter Bürgerhaus-Teams prämiert wurde. "Wir brauchen und wollen eine aktive Bürgergesellschaft. Jeder ist dazu eingeladen sich mit seinen Stärken einzubringen und zusammen mit anderen die Zukunft zu gestalten. Deshalb war es stets mein Ziel, den nötigen Freiraum für ehrenamtliches Engagement in Vereinen aber auch darüber hinaus zu schaffen".
Die 3.000 ehrenamtlich geleisteten Stunden im Bürgerhaus und die vielfältigen Aktivitäten, die von dort angestoßen oder unterstützt werden, würden bereits heute das Leben in der Stadt Neumarkt bereichern. Karl hoffte, dass Modellprojekte des Bundes wie das Mehrgenerationen-Haus, aber auch dieser Preis, mit dem sich das Konzept gegenüber mehr als 100 weiteren Projekten durchgesetzt hat, dem Bürgerhaus noch zusätzlichen Schwung verleihen. Diesen positiven Effekt wolle man mit der anstehenden Verbesserung der Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement noch verstärken.
Zugleich ließ es sich Alois Karl nicht nehmen, Ralf Mützel als Preisträger und das Bürgerhaus auch dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, der gerade Wolf Biermann zum Ehrenbürger ernannt hatte, vorzustellen.
27.03.07
Neumarkt: Preis für Bürgerhaus