Klagen angekündigt

NEUMARKT. Wie kann ein gemeinsamer Weg der Stadt und des Landkreises bezüglich eines Ganzjahresbades aussehen?

Mit dieser Fragestellung setzte sich die CSU Fraktion auseinander. Dazu hatte Fraktionsvorsitzender Ferdinand Ernst Landrat Albert Löhner eingeladen. Aber auch andere Berührungspunkte von Stadt und Landkreis wie die Parkplatzsituation um Klinikum und Gymnasien, die Autobahnausfahrt Frickenhofen, die Feuerwehreinsatzzentrale oder der Hallerbrunnen wurden diskutiert. Beim Hallerbrunnen sind inzwischen mehrere Klagen angekündigt, teilte der Landrat mit.

Landrat Albert Löhner wertete die Einladung als gutes Zeichen. "Wir haben gemeinsame Anliegen und wir könnten noch stärker werden, wenn wir unsere Arbeit optimieren." Weiter sah Landrat Löhner in der Stadt einen starken Partner als eigene große Einheit mit zentralen Angeboten für den ganzen Landkreis. Beide Einheiten - Stadt und Landkreis - profitierten erheblich voneinander.

Landrat und CSU-Stadtratsfraktion waren sich darin einig, dass es sich aufgrund der räumlichen Nähe anbiete, Hallen- und Freibad gemeinsam zu betreiben. Das Freibad sei von hoher Qualität die sich durch den Besuch von jährlich über 250.000 Besucher auszeichne. "Ein Ganzjahresbad ist sinnvoll, muss aber in gemeinsamer Trägerschaft sein. Die Stadtwerke bieten sich hier mit ihrem Knowhow an", so Löhner.

Außerdem könnten Synergieeffekte beim Personal und der Bewirtschaftung genutzt werden. Natürlich müsste bei einem Ganzjahresbetrieb auch die Parkplatzsituation verbessert werden. Ferdinand Ernst begrüßte es, dass Stadtwerkedirektor Tylla als Vertreter der Stadt in einen Arbeitskreis auf Verwaltungsebene zur Weiterentwicklung der Bäderlandschaft berufen wurde. Allerdings bedauerte er, dass der Arbeitskreis noch nicht getagt hat.

Arnold Graf erinnerte an die Gebietsreform 1972, als das Hallenbad an den Landkreis angegliedert wurde. Er könnte sich vorstellen, dass sich der Landkreis mit einer Anschubfinanzierung für einen Erweiterungsbau im Hallenbad beteiligt. Fraktionsvorsitzender Ferdinand Ernst bekräftigte, dass von einer gemeinsamen Lösung beide Seiten profitieren müssten. Für den Landkreis könnte dies bedeuten, den aktuellen Zuschuss zum Hallenbad einzufrieren und statt dessen in ein Ganzjahresbad einzubringen. Damit könnte der Landkreis für die Zukunft jeglichen Sanierungsaufwand einsparen.

Fraktionsvorsitzender Ernst wies auch auf die Bedeutung der Autobahnausfahrt Frickenhofen für Stadt und Landkreis hin. Albert Löhner sieht in der Ausfahrt einen Gewinn für den Landkreis. Ein Ingenieurbüro wurde beauftragt Planungsvarianten zu entwickeln, anhand derer dann die prognostizierten Veränderungen der Verkehrsströme zu analysieren seien. CSU-Vorsitzender Helmut Jawurek verwies auf die Beschlusslage des Stadtrats, auch die betroffenen Bürger in den Prozess mit einzubinden. Ergänzend will die CSU Gespräche mit der Bürgerinitiative Höhenberg und Lähr führen. Willi Gebhard begrüßte dies und sah es auch als sehr wichtig an, die Anregungen der BI mit in die Überlegungen einzubeziehen.

Die Verkehrssituation am Unteren Tor kann durch die Investition der Stadt in eine Unterführung und die Kooperation mit dem Landkreis jetzt optimal geregelt werden. Der Landkreis hat zusammen mit den Gymnasien die künftige Radwegeführung neu konzipiert, so dass eine wesentliche Verbesserung zur Schulwegsicherheit eintreten wird. Statt entlang der Nürnberger Straße, wird der Radweg künftig zwischen Landratsamt und Gymnasium geführt. Mit den Mitteln des Planungsrechts will die CSU den Landkreis im Fall des Baus von Parkdecks im Umgriff von Klinikum und Gymnasien unterstützen. Man war sich einig, dass der beste Platz dafür sicher entlang der Nürnberger Straße wäre. Entsprechende Grundstücke stünden dafür jedoch derzeit nicht zur Verfügung.

Anerkennung erntete Landrat Löhner von Schulreferentin Gisela Burger für seine ausdauernden Bemühungen um eine Fachhochschule für Neumarkt. Mit dem Teilbereich Gesundheitsökonomie der Nürnberger Fachhochschule, der künftig an der Krankenpflegeschule in Neumarkt untergebracht werde und im ersten Schritt rund 30 Studenten erwarten lasse, sei ein wichtiger Baustein erreicht. Löhner zeigt sich zuversichtlich, dass die Fachrichtung aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung ein wachsender Zweig sein werde.

Den Entwicklungen beim Projekt Hallerbrunnen sieht man mit Sorge entgegen. Wie Landrat Löhner berichtet, seien von verschiedene Seiten gerichtliche Klagen angekündigt. Dr. Heinz Sperber äußerte seinen Unmut darüber, dass die Stadträte bisher über eine solch wichtige und weit reichende Sache nicht informiert wurden. Er forderte Oberbürgermeister Thumann auf, eine Sondersitzung des Werksenats einzuberufen. Der Markt Lauterhofen habe in einer Sitzung bereits die Klage gegen den Wasserrechtsbescheid beschlossen und die Neumarkter Stadträte seien noch nicht einmal offiziell informiert.

Auch für den Erhalt der personellen Besetzung der Feuerwehreinsatzzentrale in Neumarkt will man sich einsetzen. Schließlich solle auch ab Schaltung der integrierten Leitstelle in Regensburg den Feuerwehren aus dem Landkreis eine Anlaufstelle in Neumarkt zur Verfügung stehen.
28.03.07
Neumarkt: Klagen angekündigt
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