Erste Projekte gestartet


Der kleine Kevin fühlt sich in den Armen seiner Mutter geborgen.
NEUMARKT. Der drei Wochen alte Kevin und seine Mutter sind momentan mit die größten Nutznießer der Neumarkter Bürgerstiftung. Derzeit werden bis zu zehn Mütter unterstützt, die sich gegen eine Abtreibung entschieden haben.

Seelenruhig schläft der 3 Wochen alte Kevin in den Armen seiner Mutter. Katharina M. kam vor gut sieben Monaten zur Schwangerenberatungsstelle im Gesundheitsamt Neumarkt. Eigentlich wollte die 20jährige Frau das Kind abtreiben lassen. Der Kindsvater hatte sich aus dem Staub gemacht. Er wollte mit dem Baby nichts zu tun haben.

Heute ist sie froh, dass die Beratungsstelle sie davon überzeugt hat, das Kind doch auszutragen. Um die ersten finanziellen Hürden nehmen zu können, greift die Bürgerstiftung ihr finanziell unter die Arme. Das Projekt heißt "Lisa und Max". Es unterstützt junge Mütter, die sich gegen eine Abtreibung und für ihr Kind entscheiden. "In diesem Jahr können wir fünf bis zehn Müttern mit jeweils 1.000 Euro helfen", so Dr. Heinz Sperber, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung.

Stolz hält die junge Neumarkterin den kleinen Kevin im Arm: "Mein Leben hat sich von Grund auf geändert. Ich hätte mir nie träumen lassen, wie schön es ist, Mutter zu sein. Mit dem Geld habe ich einen Kinderwagen und die Babyausstattung gekauft. Ich hatte ja nichts. Ich bin sehr dankbar, dass mich die Bürgerstiftung unterstützt!"

Mittlerweile erhielt bereits die zweite Mutter Geld von der Bürgerstiftung.

Das zweite Projekt der Bürgerstiftung heißt "Der heilige Josef": Die Kapelle in Stauf sollte eigentlich abgerissen werden, doch die Staufer Bürger haben sich entschieden dagegen ausgesprochen. Von der Kirche kaufte die Stadt nun das marode Gebäude. Renovierungskosten: 300.000,-- €: die Hälfte übernimmt die Stadt, die andere Hälfte müssen die Bürger in Form von Eigenleistungen erbringen. Die Bürgerstiftung lässt derzeit die Kapellenfigur, den Heiligen Josef, auf ihre Kosten restaurieren.

Außerdem unterstützt die Bürgerstiftung einen benachteiligten Jungen aus dem Landkreis. Sebastians Mutter hatte einen Ein-Euro-Job. Nach einem Jahr wurde ihr gekündigt, da eine Festanstellung dem Arbeitgeber zu teuer war. Nun sucht sie händeringend nach einer neuen Anstellung. Sebastian geht in die Hauptschule. Er hat Probleme in Mathe. Damit er den Quali schafft, braucht er dringend Nachhilfeunterricht. Nur wenn der Junge einen Schulabschluss hat, bekommt er eine Lehrstelle.

Die allein erziehende Mutter ist in ihrer Perspektivlosigkeit verzweifelt: "Ich möchte doch, dass Sebastian einen ordentlichen Beruf erlernt." Ein engagierter Landkreisbürger hatte sich an die Bürgerstiftung gewandt, mit der Bitte, Sebastian und seiner Mutter zu helfen. Die Stiftung nahm bereits Kontakt mit dem Nachhilfelehrer sowie der Schule auf. Derzeit paukt Sebastian fleißig Mathe.
03.05.07
Neumarkt: Erste Projekte gestartet
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