450 Woffenbacher kamen


Gut gefüllt war die kleine Jurahalle bei der Woffenbacher Bürgerversammlung.
Fotos: woffenbach.de

Der Oberbürgermeister und seine Spitzenbeamten standen Re-
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NEUMARKT. Die S-Bahn und die Anliegerbeiträge an Schloß- und Bühlerstraße standen im Mittelpunkt der Woffenbacher Bürgerversammlung.

Oberbürgermeister Thomas Thumann hatte gut daran getan, kurzfristig den Versammlungsort zu wechseln und vom Gasthaus Hiereth in die kleine Jurahalle umzuziehen: rund 450 Bürger vor allem aus Woffenbach waren gekommen, um sich aus erster Hand informieren zu lassen. Damit dürfte die Zusammenkunft die größte Bürgerversammlung in Neumarkts Geschichte gewesen sein. "Niemand von uns erinnert sich an mehr Teilnehmer", sagte Stadt-Presse-Sprecher Dr. Franz Janka gegenüber neumarktonline. Natürlich waren auch etliche Stadträte zu der Versammlung erschienen.

Martin Hollweck vom Tiefbauamt stellte zunächst die Straßenbaumaßnahmen vor, die an der Hochstraße beginnen und nach etwa 1,2 Kilometer an der Bahnbrücke enden. Der Teil von Getränke Fersch (NM41) bis zur Hochstraße wurde bereits 1997 erneuert und bleibt so bestehen.

Die Fahrbahn wird in Asphaltbauweise mit einer Kofferstärke von 55 Zentimeter hergestellt und erhält eine Fahrbahnbreite von 5,50 Meter plus Rinnen, die als Granit 2-Zeiler mit einem abgesenkten Granitbordstein hergestellt werden.


Kanalarbeiten im Bereich des Schützenhauses
An den Einmündungen Lindenstraße, Tyrolsberger und Alfred-Bischoff-Strasse werden engere Radien eingebaut und jeweils ein Baum gepflanz. An der Kirche und am Freiherr von Gemmingen Platz werden Längsparkplätze angeordnet.

Außerdem erfolgt eine Verbesserung am Fußgängerüberweg bei der Schule. Am Dorplatz werden zehn Parkplätze errichtet. Im Bereich der Pension am Weiher wird ein Gehweg bis zum Brückenweg gebaut. Die Gesamtkosten betragen 570.000 Euro.

Der Ausbau erfolgt in drei Bauabschnitten mit folgender Bauzeit: Der Bereich Kanalsanierung stellte Ernst Schmidt vom Tiefbauamt vor. Die Arbeiten erfolgen derzeit mit zwei Bautrupps und beinhalten den Austausch von Leitungen mit zu kleinem Querschnitt, wodurch der bisherige Rückstau beseitigt wird. In Teilstücken erfolgt eine Inliner-Sanierung wegen Schäden und Innenkorrosion (Betonschäden).

Auch Ratten werden in der Neumarkter Kanalisation entdeckt - daher bat Schmidt ausdrücklich, keine Essensreste in den Kanal zu schütten.

Der Bereich Strom-, Gas-, Wasserversorgung wurde von Stadtwerke-Chef Manfred Tylla vorgestellt. Die Versorgungsleitungen für Strom, Gas und Wasser werden den neuen örtlichen Gegebenheiten angepasst, ein grundsätzlicher Austausch der Wasserleitung (aus Grauguss Baujahr ca. 1958) ist nicht erforderlich. In den letzten 20 Jahren ist in der Schloß-und Bühlerstrasse nur ein Schadensfall aufgetreten. Insgesamt werden etwa neun bis zehn Kilometer Leitungen neu verlegt, davon 150 Meter Gasleitung und 140 Meter Wasserleitung.

Zum Thema Anliegerbeiträge sprach Peter Atzmüller. Der gesamte Straßenausbau in der Schloss- und Bühlerstraße sei nach der Ausbaubeitragssatzung ein Straßenzug und müsse daher auch gemeinsam abgerechnet werden. Umgelegt werden müssen voraussichtlich 711.000 Euro.

Der Bereich zwischen Lindenstraße und Hochstraße sei als Hauptverkehrsstraße, der Rest als Haupterschließungsstraße eingestuft. Dafür gibt es jedoch unterschiedliche Beitragssätze.

Als Lösung soll eine gemischte Abrechnung erfolgen, wodurch für die Anlieger 47 Prozent der Kosten zu erwarten sind.

Die Anlieger der Schloss- und Bühlerstraße hatten sich bereits am Freitag getroffen und mehrere Sprecher bestimmt. Sie stellten den Antrag, dass auch die Bühlerstrasse als Hauptverkehrsstraße abgerechnet werden soll, weil dort viel überörtlicher Verkehr zu den Schulen, Festplatz, Rittershof, Tyrolsberg erfolgt und später auch zur S-Bahn erfolgen werde. "Alles" laufe über die Schloss- und Bühlerstraße. Außerdem müsse der Beitrag für die Straßenreinigung während der Bauzeit entfallen.

Weil dieses Thema zu komplex für die Bürgerversammlung erschien, schlug OB Thumann vor, einen schriftlichen Antrag einzureichen und das Thema bei einem Termin im Rathaus zu besprechen.

Die Errichtung des Kreisverkehrs in der Freystädter Straße ist von Juli bis September vorgesehen. Der Kreis erhält einen Durchmesser von 36 Meter bei einer Fahrbahnbreite von acht Metern und wird rund 325.000 Euro kosten. In den Anschlussbereichen erfolgt eine Oberbauverstärkung. Die derzeitige Linksabbiegespur in Richtung OBI wird für die Gegenrichtung (zum Kurt-Romstöck-Ring) verwendet, wodurch ein Rückstau zum Kreisverkehr vermieden werden soll.
Währen der Bauzeit wird eine provisorische Anbindung der Freystädter Straße zur Adalbert-Stifter-Straße erfolgen

Die S-Bahn soll bekanntlich 2010 in Betrieb gehen. Der Bereich des Flugplatzes ist laut OB Thumann "Stadtentwicklungsgebiet Nr. 1". Eine S-Bahnstelle in diesem Bereich sei daher beschlossene Sache.

Als neuer Standort wurde von Stadtbaumeister Müller-Tribbensee ein Plan südlich der Bahnüberführung nach Woffenbach vorgestellt. Dort könnten neben dem Verkehrsplatz auch Parkplätze erstellt werden. Einige direkt betroffene Anlieger meldeten sich zu Wort und meldeten ihre Bedenken an. Der nördlich der Bahnüberführung vorgesehene Standort eigne sich wegen der schlechten Zufahrtsmöglichkeiten weniger für die Haltestelle, dies wurde auch von den Vertretern der Petition ausführlich vorgestellt.

Beifall erhielt FLitZ-Stadtrat Hans Jürgen Madeisky für den Vorschlag, eine gemeinsame S-Bahn-Haltestelle für Pölling und Woffenbach am Münchner Ring zu errichten.

Viele Wortmeldungen gab es außerdem zu dem von der Bahn erstellten Lärmschutz, der den Lärm der vorbeifahrenden Züge ins Gebiet Wallenstein reflektiere.
15.05.07
Neumarkt: 450 Woffenbacher kamen
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