"Nur Nebelkerzen"
NEUMARKT. Die SPD bezeichnete die CSU-Aktivitäten um ein Ganzjahresbad als "Nebelkerzen vor der Kommunalwahl".
So interessant Pläne für ein Ganzjahresbad auch wären, zuerst müßten die Voraussetzungen geschaffen werden, hieß es am Mittwoch von der SPD-Stadtratsfraktion. Weitaus wichtiger wären die "mannigfaltigen Projekte der Stadt, die immer noch im Dornröschenschlaf dahinduseln". Die SPD-Stadtratsfraktion ist der Meinung, dass man sich nicht weiter "verzetteln" und keine "Projekte a la Zauberberg" ins Gespräch bringen sollte, "die nicht ernst gemeint sind".
Man sollte aus der Vergangenheit lernen, sonst werde man eine Pleite nach der anderen erleben, schreibt Fraktions-Chef Lothar Braun in einer Pressemitteilung. Die "Mehrheitsfraktion" habe es geschafft, "dass das Gesundheitszentrum baden ging". Nun strebe man nach neuen Feldern, "ohne die eigenen Hausaufgaben gemacht zu haben".
Braun wies auf Aktivitäten der Stadt für ein Ganzjahresbad und entsprechende "Konzepte in den Schubläden" hin. Es sei die CSU gewesen, die in der Vergangenheit alle Versuche für ein solche Anlage "ausgeschlagen" oder "abgelehnt" habe. Jetzt vor der Kommunalwahl zünde die CSU "eine weitere Nebelkerze".
Die SPD-Stadtratsfraktion habe sich bemüht, "in kleinen Schritten ein Ganzjahresbad in unserer Stadt erstehen zu lassen". Grundvoraussetzung sei die Einigung mit dem Landratsamt zum Hallenbad. Zweiter Schritt müsste eine erste Grundkonzeption mit finanzieller Kalkulation sein. "Wenn man jedoch viel Gutes tun möchte, sollte man eine Bürgerbefragung vornehmen", erklärte Braun.
Bevor Rücklagen der Stadt "schnell verpulvert" würden, müßten andere Fragen geklärt sein. Braun zählt auf:
- Was kostet uns die Stadthalle mit seiner Tiefgarage?
- Welche Kosten erwarten uns bei der Verkehrsanbindung und Umgestaltung in der Dammstrasse?
- Wie teuer wird das "Märchen-Einkaufszentrum"?
- Was kostet, bzw. soll uns die Autobahnausfahrt Frickenhofen wirklich bringen?
Man sei gespannt, wann bei der CSU "der Salto rückwärts wieder kommt", hieß es von der SPD. Als zuverlässigen Partner könne man "die Mehrheitsfraktion derzeit nicht sehen".
Braun zählt auch auf, was in Neumarkt nach Meinung der SPD vordringlicher wäre:
- Abschaffung der eingeführten Gebühren bei der Bücherei
- Kostenreduzierung bei der Musikschule
- Ausbau der Eislaufmöglichkeit
- Schaffung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen in der Stadtverwaltung und dem Bauhof
- Aus- und Neubau von Sozialwohnungen
- Auszahlung des erhobenen Büchergeldes an die betroffenen Eltern
- ein zweites Bein für die Wasserversorgung
23.05.07
Neumarkt: "Nur Nebelkerzen"