"Schon viel erreicht"

NEUMARKT. Ehrgeiziges Ziel: Der Landkreis Neumarkt strebt eine hundertprozentige Versorgung mit erneuerbaren Energien an.

Energieeffizienz, Bewusstseinsbildung und ein Versorgungsgrad von 100 Prozent - diese Themen bildeten die Schwerpunkte im Workshop "Energie und Umwelt", der im Rahmen der Fortschreibung des Regionalen Entwicklungskonzeptes am Mittwoch im Kloster St. Josef stattfand.

16 Teilnehmer, von denen die meisten Mitglieder im Energieplenum des Landkreises sind, haben in einer Bestandsanalyse zunächst den Status Quo bezüglich der erneuerbaren Energien im Landkreis ermittelt. Dabei wurde schnell klar, dass in der Region bisher schon viel erreicht wurde: so gibt es eine breite Vielfalt an erneuerbaren Energien, von der Windenergie, über die Photovoltaikanlagen bis zur Erzeugung und Verarbeitung von Rapsöl.

Auf der anderen Seite wurde kritisiert, dass die Bewusstseinsbildung bei Bürgern oder auch in Schulen und öffentlichen Verwaltungen verbessert werden müssen. Auch wird die Einsparung von Energie und deren effiziente Nutzung als bisher noch nicht ausreichend bewertet.

In einer interessanten Diskussion wurde eine Reihe von Zielen und Projekten entwickelt. So soll der Landkreis Neumarkt der erste in Nordbayern sein, der das Ziel einer hundertprozentigen Versorgung mit erneuerbaren Energien anstrebt. Andere Regionen in Oberbayern hätten dies bereits als Ziel ausgegeben, erläuterte einer der Teilnehmer. Allen Anwesenden war bewusst, dass es nicht leicht sein würde, dahin zukommen. Jedoch müsse man sich Ziele setzen um voran zu kommen und Verbündete, vor allem auch in der Politik, zu gewinnen.

Weiter wurde angeregt, in allen öffentlichen Gebäuden eine monatliche Energieverbrauchserfassung durchzuführen. Diese soll Vorbildfunktion für Privathaushalte haben, die dies zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls einführen sollten. Als Musterprojekt wurde die "Passiv-Schule" ins Gespräch gebracht. Darunter ist ein Schulgebäude zu verstehen, das mit modernster Passiv-Haustechnik ausgestattet wird.

Auch die Kommunen sollen ihren Beitrag zum 100-Prozent-Ziel leisten: durch eine umwelt- und energiegerechte Bauleitplanung. In einer Gemeinde des Landkreises soll die modellhafte Entwicklung einer entsprechenden Neufassung der Bauleitplanung unterstützt werden.

Vor allem aber war den Teilnehmern wichtig, dass alle regional verfügbaren Ressourcen auch regional verbraucht werden. Die Vielfalt der regional vorhandenen erneuerbaren Energien spielt dabei eine wichtige Rolle, um die Vorteile der jeweiligen Energieart effizient nutzen zu können.

Die Ergebnisse des Workshops werden in die Neufassung des regionalen Entwicklungskonzeptes aufgenommen. Damit bewirbt sich der Landkreis Neumarkt um neue EU-Fördermittel bis 2013. Bayernweit werden 50 Regionen in den Genuss der Mittel des neuen EU-Programms ELER (Leader) kommen; etwa 60 bewerben sich. Zu rechnen ist etwa mit 1,3 Millionen Euro an EU-Mitteln, die dann noch mit der gleichen Summe co-finanziert werden müssen. Das Bewerbungsverfahren läuft voraussichtlich im Herbst, Projekte werden ab 2008 gestellt werden können.

Die beiden letzten Workshops finden in den Handlungsfeldern Kultur-Landschaft-Natur (18.Juni) und Gesellschaft -Demografie (20.Juni) statt. An den Workshops können interessierte Bürger teilnehmen. Interessenten sollen sich aus organisatorischen Gründen vorher telefonisch bei der Regina GmbH unter 09181/907666 anmelden.
14.06.07
Neumarkt: "Schon viel erreicht"
Telefon Redaktion


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