Eine Milliarde Umsatz geplant

Foto:Pfleiderer
NEUMARKT. Pfleiderer will in Deutschland 100 Millionen Euro investieren und in Westeuropa bis 2011 eine Milliarde Umsatz erreichen.
Das wurde bei einem Pressegespräch am Mittwoch in Neumarkt erklärt. Gleichzeitig wurde bekannt, daß das Unternehmen mit Gewerkschaft und Betriebsrat über einen dreijährigen Ergänzungstarivertrag verhandelt, zu dessen Ziel es zählt, daß in allen deutschen Pfleiderer-Werken wie in Neumarkt die 38 Wochenarbeitsstunden eingeführt werden.
Außerdem soll die Entlohnung über "spezielle Gruppenarbeitsmodelle flexibler gestaltet" werden, hieß es. Dafür sei Pfleiderer bereit, eine Arbeitsplatzgarantie zu geben.
Nachdem die Pfleiderer AG in den letzten Tagen vor allem durch osteuropäosche Aktivitäten in
Polen und
Rußland in den Schlagzeilen war, hieß es am Mittwoch in Neumarkt, der Konzern sei auch in Westeuropa bestens für das weitere ertragsstarke Wachstum
gerüstet. Mit rund 2.600 Mitarbeitern erwirtschaftete das
Business Center Westeuropa im
Geschäftsjahr 2006 Umsatzerlöse von 781,5 (VJ: 561,7) Millionen Euro. Das entspricht einem
Umsatzplus von rund 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das Ergebnis vor Zinsen,
Ertragssteuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichte in diesem Zeitraum 103,6 (VJ:
63,0) Millionen Euro und stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um über 60 Prozent. Auch im
laufenden Geschäftsjahr 2007 will das
Business Center Westeuropa das starke
Wachstum fortsetzen.
Das
Business Center Westeuropa ist damit mittelfristig auf dem
besten Wege, die Milliarden-Euro Schwelle beim Umsatz zu erreichen.
Business Center Westeuropa
NEUMARKT. Mit acht Produktionsstandorten und rund 2.600 Mitarbeitern (darunter 130 Auszubildende) in
Deutschland, produziert Pfleiderer in Westeuropa jährlich rund 3,5 Millionen Kubikmeter Rohspan und
MDF, rund 75 Millionen Quadratmeter Beschichtung, etwa 30 Millionen Quadratmeter Laminate sowie rund sieben Millionen Quadratmeter
Elemente und erzielte in 2006 einen Jahresumsatz von mehr als 780 Millionen Euro.
Für
das laufende Geschäftsjahr 2007 liegt das Umsatzziel bei 870 Millionen Euro.
"Unser Ziel ist es in Westeuropa den Umsatz auf über eine Milliarde Euro bis 2011 zu steigern
und dabei eine EBITDA-Marge von über 16 Prozent zu erzielen“, erklärt Michael Wolff,
Vorsitzender der Geschäftsführung des Business Centers Westeuropa der Pfleiderer AG
in diesem Zusammenhang. Das Wachstum in Westeuropa soll aus eigener Kraft, durch
weitere Internationalisierung und durch gezielte Akquisitionen realisiert werden.
Wolff sieht das
Business Center Westeuropa sehr gut im Markt aufgestellt und bestens
für das weitere Wachstum gerüstet. "Pfleiderer versteht sich als leistungsstarker Partner
seiner Kunden. Mit einem attraktiven Produktspektrum und einer klaren
Mehrmarkenstrategie haben wir systematisch unsere Marktanteile ausgebaut“, sagte
Michael Wolff.
Das
Business Center Westeuropa hat in den zurückliegenden Jahren sein
Produktportfolio systematisch erweitert und eine Mehrmarkenstrategie konsequent auf
die relevanten Kundenzielgruppen und Marktsegmente ausgerichtet.
Insgesamt agieren heute im
Business Center Westeuropa fünf operativ weitgehend
eigenständige Business Units mit kundenspezifischen Marken, Produkt- und
Leistungsangeboten:
- wodego, 2003 als neue Marke des Holzfach- und Baustoffhandels im Markt eingeführt, ist der Komplettanbieter mit Ausrichtung auf Einfachheit, Schnelligkeit, Verlässlichkeit und Service.
- Thermopal ist seit 2004 mit einem neuen Markenauftritt stark auf internationales Wachstum sowie das Projektgeschäft mit Architekten für den Innenausbau ausgerichtet.
- Pfleiderer Industrie beliefert als zuverlässiger Partner die Möbel-, Türen- sowie die vorverarbeitende Industrie.
- Kunz, die Ende 2005 durch die Übernahme der Kunz-Gruppe Teil des BC Westeuropa wurde, beliefert die Bau- und Möbelindustrie mit Trägerplatten in Rohspan und Mitteldichten Faserplatten (MDF).
- Duropal ist der internationale Spezialist für Schichtstoffe und Elemente wie Arbeitsplatten, Fensterbänke und Möbelfronten.
Diese konsequente Ausrichtung führte zur Gewinnung von Marktanteilen und einer
hohen Kundenzufriedenheit. Gleichzeitig trug das interne Optimierungsprogramm "BC
West plus“ zu einer wesentlichen Verbesserung der Ertragslage bei. Im Zeitraum von
2005 bis 2007 konnte dadurch der Ertrag kumuliert um mehr als 70 Millionen Euro verbessert
werden.
Zur nachhaltigen Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte will Pfleiderer in
den Jahren 2007 bis 2009 ein Investitionsprogramm von insgesamt rund 100 Millionen Euro
realisieren. Davon entfallen 31 Millionen Euro auf das Sonderinvestitionsprogramm "Future BC
West“, das zu einer deutlichen Verbesserung der Struktur- und Personalkosten führen soll.
Diese Investitionen hängen davon ab, dass die Arbeitnehmer des BC Westeuropa auch einen
Beitrag zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit leisten. Pfleiderer befindet sich derzeit in
Verhandlungen mit Gewerkschaft und Betriebsrat, um die Lohnkostenentwicklung kalkulierbar
zu gestalten und eine höhere Flexibilisierung der Entlohnungssysteme zu erreichen.
18.07.07
Neumarkt: Eine Milliarde Umsatz geplant