Bushäuschen am Ärztehaus

NEUMARKT. Allmählich wird es auch bei der Kreis-SPD Ernst mit den Wahlkampf-Vorbereitungen.

Bei der letzten Sitzung des Kreisvorstands berichtete Barbara Schierl (Berching) von den durchweg positiven Erfahrunges ihres Ortsvereins mit einer neuen Form der Öffentlichkeitsarbeit. "Es kommt einfach mehr Information rüber, wenn man Themen originell und pfiffig aufbereitet", so Schierl . Auf Basis dieser Erfahrung wird ab der kommenden Woche eine Arbeitsgruppe konkrete Aktionen und Projekte auch für den gesamten Kreisverband ausarbeiten.

Zum wiederholten Mal wurde – nicht zuletzt von den Gewerkschaftern im Kreisvorstand – das Thema Mindestlohn angesprochen. "Wir am Bau haben da die besten Erfahrungen gemacht", so der DGB-Kreisvorsitzender Michael Meyer.

Die Kreisvorsitzende Carolin Braun unterstützte die Forderungen der Bundes-SPD nach einem Mindestlohn. Es müsse möglich sein, von einem Arbeitslohn leben zu können. Mit Erschrecken sehe man auch im Landkreis, dass immer mehr Arbeitnehmer in Niedriglohnsektoren eine Aufstockung ihres Lohnes von Hartz IV in Anspruch nehmen müssten, obwohl sie Vollzeit arbeiten. "Es ist ein Skandal, dass die CDU/CSU in Berlin sich sträubt, Mindestlöhne zu akzeptieren."

Der Kreisverband wird sich allerdings im Rahmen seiner Möglichkeiten vor Ort für Mindestlöhne engagieren. "Wir werden in Zukunft noch mehr darauf achten, dass wir vom Kreisverband da einkaufen, wo wenigstens Mindestlohn bezahlt wird. Wir appellieren an unsere Mitglieder, dies ebenso zu tun", hieß es in einer Pressemitteilung.

Dirk Lippmann (Pyrbaum) führte den Gedanken weiter: "Wir müssen auch bei den Städten, Gemeinden und anderen öffentlichen Einrichtungen dafür werben, dass sie das beherzigen. Löhne, von denen man nicht leben kann, schaden auf Dauer auch der ganzen Gesellschaft." Die Vertreter von Ver.di warben in diesem Zusammenhang dafür, künftig wieder mehr durch die Deutsche Post zu versenden, weil die Post sich bekanntermaßen verpflichtet hat, nicht unter Mindestlohn zu bezahlen.

Die Pläne für ein Ärztehaus in der Regensburger Straße in Neumarkt sind nach den Worten von Landrats-Kandidat André Raszun (Seubersdorf) keineswegs nur eine Angelegenheit der Stadt Neumarkt. "Für die vielen Auswärtigen, die ja nach Neumarkt zum Arzt müssen, muss Einiges getan werden und auch für die vielen Neumarkter, die nicht so gut zu Fuß sind und nicht mit dem Auto kommen. Eine vernünftige Busanbindung mit einem richtigen Bushäuschen und einem Fußgängerüberweg ist das Mindeste, was zu leisten ist".

Auch eine vernünftige Wegweisung ab dem Bahnhof sein dringend erforderlich. Gemeinsam mit Lothar Heßlinger (Neumarkt) und dem SPD Ortsverein Neumarkt wird Radszun diese Sache weiter bearbeiten.
16.09.07
Neumarkt: Bushäuschen am Ärztehaus
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